ClearURLs schafft Abhilfe
YouTube: Videolinks neuerdings mit Tracking-Zusatz
Googles Videoportal YouTube ist dazu übergegangen, Videolinks, die mithilfe der Share-Funktion über die „Teilen“-Taste auf der jeweiligen Videowebseite erstellt werden, mit einem zusätzlichen Tracking-Anhang zu auszustatten.
Zusätzlicher „si“-Parameter
Bislang gab YouTube lediglich die verkürzte Video-URL in folgendem Format aus:
Nun hängt YouTube an den Weblink einen zusätzlichen „si“-Parameter an, der über eine 16 Zeichen lange Kombination aus Buchstaben und Ziffern eine eindeutige Kennung mit auf den Weg bekommt. Die Links sehen dann so aus:
Welche Informationen YouTube den neuen Kennungen dabei intern zuordnet, ist unbekannt. Möglich ist ein umfangreiches Tracking. So könnte sich YouTube etwa merken, welches Google-Konto eingeloggt war, als der jeweilige Link erstellt wurde, den geteilten Link mit der Videohistorie des aktuellen Kontos verknüpfen und weitere statistische Signale auswerten.
Der neue Parameter ist zur Weitergabe der jeweiligen Videolinks jedenfalls nicht erforderlich und kann problemlos von der Video-URL entfernt werden, ohne dass dies mit Nachteilen für den Linkempfänger verbunden wäre.
ClearURLs schafft Abhilfe
Um Weblinks grundsätzlich von zusätzlichen Tracking-Parametern zu befreien, bietet sich die für Firefox und Chrome erhältliche Browser-Erweiterung ClearURLs an. Diese entfernt alle Tracking-Elemente besuchter URLs und ergänzt die Kontext-Menüs der beiden Browser um einen neuen Menüeintrag, der das direkte Kopieren des aktuellen Weblinks ohne zusätzliche Anhänge ermöglicht.
Kürzlich ging auch das Nachrichtenportal Twitter dazu über, einzelnen Tweets einen entsprechenden Tracking-Zusatz mit auf den Weg zu geben. Facebook war bereits im vergangenen Jahr dazu übergegangen, die URL-Parameter nicht mehr sichtbar anzuzeigen, sondern gänzlich neue Links zu erstellen, die die zusätzlichen Tracking-Informationen beinhalten, sich aber nicht mehr manuell modifizieren lassen.
Das ist doch schon seit Ewigkeit so…
Das sieht uns nach einem phased rollout aus. Bei ClearURLs hat man etwa erst im vergangenen Monat auf die neuen Tracking-Zusätze reagiert: https://github.com/ClearURLs/Rules/commit/f4d52da5902640d4d00613424b7428912e9eafff
Kann ich so nicht bestätigen, bisher gab es bei mir keinen Code beim teilen von YouTube Videos
Nein ist es nicht, bisher hatte der Link immer nu den Teil vor dem Fragezeichen
Ein Grund mehr Invidious und Co zu nutzen
Gibt es solch Erweiterung auch für IOS Safari bzw gehen die Erweiterungen auf dem mobilen Firefox, hat da wer Erfahrung
Das Problem sind ja die Apps, also einen Link aus der YouTube App kann ja eine Safari Erweiterung nicht erfassen. Aber du kannst den Link einfach um diesen Code bereinigen, der Link funktioniert ja weiterhin. Kann sein das es einen Shortcut für die Kurzbefehle App gibt, an den du den YouTube Link zunächst sendest, dieser bereinigt den Link und von dort teilst du dann den Link an die Person, an welche du ihn ursprünglich senden wolltest
Wenn man einen lokalen VPN nutzt (und evtl. bald auch in Firefox und anderen möglich, wenn sie nicht mehr dazu gezwungen werden das für Drittentwickler eingeschränkte Webkit zu nutzen).
Siehe https://www.ifun.de/youtube-videolinks-neuerdings-mit-tracking-zusatz-223731/#comment-864329
Sorry, muss bald schlafen gehen … ich vergaß am Ende zu schreiben „, dann sind Drittapplikationen kein Problem mehr“.
StopTheMadness oder LinkUnshortener von Jeff Johnson, zwei Extensions, bzw. App für Safari (und auch Firefox)
Die machen aber noch ganz andere Sachen. Nicht kostenlos.
Ich persönlich kann nicht mehr ohne.
Stop the Madness scheint gut zu sein und klingt nach einem kleinen Schweizer taschenmesser für Safari.
Danke für den Tip! Danach habe ich schon lange gesucht.
@goddert: @Lukas meinte dies für Safari unter iOS. Beide gibt es im deutschen AppStore nicht. Nur Letzteres gibt es anscheinend als eigenständige App.
Ob, dies für den mobilen Safari als Extension geben wird, weiß ich nicht. Möglich ist dies auf jeden Fall mit einer App, die einen VPN erstellt (1blocker kann ihn lokal erstellen). Dies gilt dann auch für Drittapps wie Firefox und andere Apps. Falls Anfang nächsten Jahres ein richtiges Firefox in iOS möglich wird (also mit Gecko-Engine, sonst sind sie bisher gezwungen das für Drittentwickler eingeschränkte Apple Webkit als Engine zu nutzen gezwungen), dann gibt es entweder dieses Addon oder ein ähnliches Addon mit leichten Modifikationen.
@fuchsioo hättest ja schon seit Ewigkeiten für ifun einen Artikel verfassen können. ;-)
@ifun danke für die Info! Gibt es etwas vergleichbares für Safari?
Es wird immer schlimmer, wo werden wir in 20 Jahren sein ?
In der Steinzeit
2043
LMAO
firefox und chrome nutzen und dann aber tracking in youtube-links vermieden wollen. lul
das is ein bisschen wie zigaretten ohne zusatzstoffe aus gesundheitsgründen zu rauchen.
In Firefox kann man aber sämtliches hausinterne Modzilla-Tracking deaktivieren. Es ist versteckt aber da kommt man schon hin.
Versteckt? Einfach in den Einstellungen unter Privatsphäre. Versteckt wäre dies erst, wenn man die Einstellung unter „about:config“ suchen und einstellen muss.
@hanzi: Nein!
… noch schöner wäre es, dort Fake-Daten einzustreuen :-))
Die Kodierungsart und wie man dies entschlüsselt, wird Google sicherlich nie bekannt geben. Also kann man auch keine Fake-Daten einstreuen, weil sie dies sonst sofort erkennen.
Wenn man schon beim Thema ist: Bitte unbedingt YouTube Videos so einbetten, dass man mit einem Klick in die YouTube App weitergeleitet wird.
Wie geht das?
Warum das denn?
Ich schaue YouTube nur noch über Safari. Warum, kann sich wohl jeder denken.
Wohnst du nicht in Argentinien, Indien, Türkei? Zeit umzuziehen;)
Mit Vinegar brauchst nicht umziehen…
Muss man nicht, einfach das Video auf Vollbild vergrößern, darauf tappen, dass Steuerelemente erscheinen, und dann einfach auf das erschienene Symbol „Youtube“ tappen.
Eure Beispiel-URLs sind perfekt – nichts anderes hatte erwartet!
Wie sieht es da unter iOS aus? Wie kann ich da den Link bereinigen?
Wenn man nur Safari nutzt, ist das evtl. durch Erweiterungen möglich. Aber evtl. reichen die Rechte nicht und es muss durch ein Proxy gehen, die inzwischen oft in einem VPN laufen. Wenn es extern ist und verschlüsselt, ist dies idR. sicherer. 1blocker kann auf dem Gerät ein lokales VPN betreiben. Dadurch sind Modifikation in Aufrufen möglich und damit ein sogenanntes „ClearURLs“ auf jeden Fall umsetzbar.
11^52 = 1,420429319844e54
Das alleine geht mit 11 Buchstaben in Groß/Kleinschreibung.
Mit Zahlen kombiniert dann
3,684227838451e64
Damit dürfte sich schon alleine mit dem kurzen Link das Tracking umsetzen lassen.
@“Jack Peachseed“: Danke für den Versuch Leute zu erhellen, falls jemand meinte, dass man damit nicht viel kodieren kann (ich sehe kein Kommentar zum jetzigen Zeitpunkt, der dies anzweifelt :) ), aber die Rechnung ist leider falsch, auch wenn du offenbar zumindest in Klasse 10 eines Gymnasium einigermaßen aufgepasst hast oder die Realschulreife mathematisch gut absolviert hast. Und sie ist für manche evtl. zu unverständlich wegen der Zahl mit dem „e“ und/oder „^“.
Fehler in der Rechnung: Der Trackingparameter ist 16 Zeichen lang (Trackingparameter ist nach „si=“). Es gibt also ungefähr 4,52312*(10 hoch 74) Kodierungsmöglichkeiten. Das vermeidet auch das „e“, das nicht alle als “ * 10 hoch “ verstehen. Und „^“ wird auch nicht von jedem als “ hoch “ verstanden. Ja, (richtige) Mathematiker, (richtige) Informatiker, (richtige) Physiker und mehr verstehen dies zwar, aber dein Versuch richtet sich auch an Leser, die z.B. nur eine Realschulbildungg genossen hatten.
eine Erweiterung für Google Chrome? Gehört YouTube nicht zu Google? Ich vermute, diese Erweiterung wird vermutlich bald nicht mehr unterstützt. Google und Co. können es einfach nicht lassen, den Leuten noch bis ins Bett zu folgen.
Ja, Chrome ist von Google. Und? Sie stellen Regeln auf, an die sich Entwickler von Extensions halten müssen. Dann glaubst du, @kaipit, dass Google in den Regeln festsetzen kann, dass diese Extension nicht mehr erlaubt wird, weil diese Extension im Google Browser gegen Trackingmaßnahmen von Google vorgeht? Wenn sie das volle Hausrecht haben, ja, aber da sie niemanden diskriminieren dürfen, deshalb nein. Evtl. versucht Google die Trackingmaßnahme umzustellen, so dass diese Extension nicht mehr funktioniert. Aber das lohnt sich erst, wenn viele das tun und nicht die Extension aktualisieren können, so dass sie wieder funktioniert. Deshalb kann Google dieses Werkzeug nicht direkt verbieten und Indirekt können sie dies kaum vermeiden.
Hm, interessant und sehr praktisch, aber gefährlich ist, dass solche praktischen Werkzeuge einen großen Zugriff auf Webinhalte haben müssen (in diesem Fall URLs).
Jedoch: Ob jetzt im schlimmsten Fall Google oder eine andere Firma in etwas größerem Umfang spioniert, ist vermutlich nicht so wichtig. Im besten Fall spioniert dieses Werkzeug nicht und säubert einigermaßen gut. Und dies scheint wahrscheinlich, weil so ein Implementierungsaufwand nicht enorm ist und sich hoffentlich durch Spenden finanzieren. Daher werde ich dieses Werkzeug auch installieren.