"Continuity Camera" 2019 und 2022
Yoink für Mac: Update hängt, weil Apple Namen recycelt
App-Entwickler, die in ihren Anwendungen Funktionen integrieren, die erst nach der Freigabe anstehender Betriebssystem-Updates genutzt werden können, sollten diese in ihren Beschreibungstexten noch nicht erwähnen.
Got a rejection for @YoinkApp for #Mac for mentioning Apple pre-release software, but I am not. They didn’t give an example or any info where I’m allegedly mentioning it, either. Asked for clarification. Can’t wait to see what they say.
And of course, this will waste time 🤦♂️— Matthias Gansrigler 🇦🇹 (@eternalstorms) August 17, 2022
Ist Apple doch bekannt dafür, all jenen App-Aktualisierungen eine Freigabe zu verwehren, die bereits auf noch unveröffentlichte Features hinweisen beziehungsweise diese auch nur in einem Nebensatz erwähnen.
Keine unveröffentlichten Funktionen erwähnen
Eine Angewohnheit Apples, die bereits in der Vergangenheit zu unangenehmen Situationen geführt hat. Etwa wenn bereits ein neues iPhone-Betriebssystem erhältlich war, das neue Mac-Betriebssystem aber noch nicht, und in den Beschreibungen der Mobil-Applikationen schon auf neue Features des Desktop-Kompagnons hingewiesen wurde.
Hier blieb Apple dann meist stur und verlangte von den Entwicklern eine Textkorrektur oder aber so lange abzuwarten bis alle Systemupdates ausgegeben waren.
Man kann von Apples Vorgaben halten was man will, die informelle Regel „Keine neuen Systemfunktionen vor deren Veröffentlichung erwähnen“ ist grundsätzlich nachvollziehbar.
„Continuity Camera“ 2019 und 2022
Dass man hier allerdings auch in Probleme laufen kann, wenn man alles richtig macht, zeigen die Erfahrungen des Entwicklers Matthias Gansrigler. Dieser hat in seinem jüngsten App-Update für die Mac-Applikation Yoink die Apple-Funktion „Continuity Kamera“ erwähnt und wurde von den Prüfern des Software-Kaufhauses prompt abgelehnt.
Das Problem: In Gansriglers Texten ging es nicht um die „Continuity Camera“ von macOS Ventura, mit der Apple den Einsatz des iPhones als Webcam bezeichnet, sondern um die bereits 2019 vorgestellte „Continuity Camera“ von macOS Mojave, die die schnelle Übergabe neu geknipster Fotos vom iPhone zum Mac ermöglicht.
Hier wurden Apples App-Store-Prüfer offenbar vom Recycling der Funktions-Bezeichnung durch Apple irritiert. Allerdings scheinen die Prüfer leider auch immun für Erklärungsversuche zu sein, mit denen Gansriglers versucht hat die Verwechslung richtig zu stellen.
Auch drei Tage nach seinem Einspruch hat der Entwickler noch kein „Go“ von den Prüfern und bislang nur Nonsens-Antworten auf seine Anfragen erhalten, die überhaupt nicht darauf eingehen, dass Apple zwei unterschiedliche Funktionen den selben Namen gegeben hat.
Was ist denn Apples Problem? Selbst die neue Funktion wurde doch bereits vorgestellt und ist damit kein Geheimnis mehr.
Frag ich mich gerade auch. Die neuen Funktionen kann doch jeder auf der Apple Website nachschauen. Kann ich nicht nachvollziehen.
Hoffe, das Update wird bald freigegeben.
Ich liebe diese App und nutze sie fast täglich.
Die Nonsense-Antworten deute m.E. auf Algorithmen hin, die von Antwort-Bots ausgeführt werden. Man müsste dann tatsächlich einen menschlichen Ansprechpartner haben, dem man die Sachlage erklären kann und der dann mit Sinn und Verstand entscheidet.
Ich bin auch schon oft und nicht nur bei Apple an solchen „intelligenten“ Bots verzweifelt. Und wie man an Siri sieht, ist KI nicht gerade eine Stärke von Apple.
Bei so kleinen Firmen wie Apple muss man nachsichtig sein.. sie können sich solche Selbstverständlichkeiten einfach nicht leisten.