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Für 3- bis 6-Jährige

WDR irritiert: Inhalte für Vorschulkinder landen bei YouTube

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Wenn kleine Kinder Lust auf bewegte Bilder haben, dann kann man mit dem Angebot der öffentlich-rechtlichen nicht viel falsch machen. Angefangen bei der „Sendung mit der Maus“, über die Entdeckungen des „Checker Tobi“ bis hin zu den auf KiKA ausgestrahlten „Logo!“-Kindernachrichten, unterhalten und informieren die Angebote zu gleichen Teilen und werden in einem sicheren Umfeld angeboten.

Kinderbereich

So fragt etwa die offizielle Anwendung der ARD Mediathek noch mal gesondert nach, wenn die Sendungs-Seite der „Sendung mit der Maus“ nach dem Aufruf wieder verlassen werden soll und erinnert daran, dass damit auch der Kinderbereich verlassen wird und man sich wieder auf gruseligere Thumbnails der anderen Mediathek-Inhalte einstellen muss.

WDR verlässt den eigenen Kinderbereich

Um so irritierender ist die heutige Meldung des Westdeutschen Rundfunks Köln (WDR) fortan verstärkt die von Google betriebene Videoplattform YouTube mit eigenen Inhalten bespielen zu wollen. So hat der Sender dem hauseigenen Vorschulmagazin, der „Sendung mit dem Elefanten“, jetzt einen eigenen YouTube-Kanal spendiert, der sich als offizielles Angebot für Vorschulkinder platziert und die Zielgruppe der 3- bis 6-Jährigen nicht mehr nur in der ARD-Mediathek und in der Elefanten-App abholt, sondern auch zu YouTube lockt.

Elefant YT 16 9 512

Unter youtube.com/DerElefant sollen fortan nicht nur die 25 Minuten langen Sendungen bereitstehen, sondern auch Kurzclips dem Elefanten und dem rosa Hasen zu sehen sein.

Warum der WDR nicht das eigene Angebot ausbaut, sondern die durchweg guten Inhalte nutzt, um mehr Kinder an YouTube zu gewöhnen und diese durch teils fragwürdige Video-Empfehlungen in der YouTube-Seitenleiste von den eigenen Inhalten weg direkt an den YouTube-Algorithmus durchzureichen, lässt die Pressemitteilung unklar.

Der WDR betont hier lediglich, dass der neue YouTube-Kanal sorgfältig kuratiert werden soll:

Zum Auftakt sind die Folgen mit Bobo Siebenschläfer in einer eigenen Playlist zusammengefasst. Das altersgerechte Angebot wird laufend erweitert. Jede Woche können sich Kinder auf neue Videos aus der bunten Welt des Elefanten freuen: Dazu gehören Kindergeschichten und Tiergeschichten, der kleine Maulwurf, Nulli und Priesemut und Lars, der kleine Eisbär sowie Sachgeschichten, die zeigen, wie alltägliche Dinge hergestellt werden, zum Beispiel Zahnpasta, Schokolade und Murmeln.

Kinder können mit dem Elefanten rätseln, bei den Liedern tanzen und mitsingen oder sich von den Mitmach-Videos mit Experimenten und Bastelideen inspirieren lassen. Auch „Quatsch mit Anke“ (Engelke) hat einen festen Platz: Zusammen mit ihrem Mitbewohner Denis (Moschitto) turnt und singt sie, führt Experimente durch oder hilft ihrem Nachbarn (Matthias Schweighöfer) beim Einzug. Im neuen YouTube-Kanal haben auch die bisherigen Videos mit dem Elefanten eine neue Heimat gefunden, wie die bei Kindern und Erwachsenen gleichermaßen beliebten Geschichten von Elefant und Hase.

10. Mai 2022 um 14:29 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • Eigene Infrastruktur kostet Geld…
    Also nicht das die schon genug bekommen würden…

  • Sorry, bin für diese Woche schon leer-empört. Nächsten Montag dann wieder…

  • So ist es leider, wenn man für Fehlleistungen weder Zahlungen streichen oder zurückfordern kann.

  • Beethovens Neunte

    Grundsätzlich mal: Egal wie’s gemacht wird, irgendwer ist immer „irritiert“ …
    Aber jetzt hier rumzumaulen, weil Inhalte auf mehr (!) Plattformen ausgespielt werden – nicht auf weniger: Euch geht’s echt zu gut!

  • Das ergibt durchaus Sinn, wenn die YouTube Kids App verwendet wird.

  • Und vielen dürfte das Thema egal sein, von den prinzipiell Empörten mal abgesehen. Es scheint ja en vogue zu sein erst einmal gegen alles zu sein.
    Es gibt auch YouTube Kids. Damit sollte auch nicht jeder Müll bei den Kindern landen. Und es schadet auch nicht, wenn Kinder beim Konsum digitaler Inhalte betreut werden.

    • Die Medienerziehung bzw. Kompetenz fängt aber viel früher an… eine Sache, die wir als Gesellschaft noch lernen müssen, damit wir den Kindern von Morgen genug Handwerkszeug zur richtigen Einordnung von medialen Inhalten mit an die Hand geben.

      Beruhigend… das wird die nächsten 50 Jahre nicht passieren… guggt man sich unser altbackenes Bildungswesen an und es an Ausrüstung, Infrastuktur und nicht zuletzt fähigem Lehrermaterial einfach an jeder Ecke fehlt.

      Ob jetzt youtube als kommerzielle, nicht europäische Plattform der richtige Platz für unsere bereits bezahlten Inhalte ist, sei mal offen.

  • Ständig hört man in der Politik etwas von mehr „Medienkompetenz“, „nationale Plattformen“ und den Wunsch nach mehr „made in Germany“…

    Und dann knallen die doch wieder alles auf Plattformen großer internationaler Firmen.

    • Eigentlich sollten die ÖR dazu verdonnert werden, die „neue“ europäische Videoplattform (eigentlich PeerTube) zu nutzen und nicht wieder alles bei Google und Co zu hosten. Die sollten mit gutem Beispiel vorangehen. Schließlich haben wir das mit unseren Steuern und „Beiträgen“ alles mitfinanziert und sollten nun nicht auch noch mit unseren Daten dafür doppelt zahlen.

  • Ich möchte das unterstreichen und direkt an @ifun richten: befasst euch gerne mit der YouTube Kids App. Hier werden Kanäle und Videos gezeigt, die als spezielle für Kinder gekennzeichnet sind. Es lässt sich ein altersspezifisches Profil anlegen.

    Leider gibt es dennoch Werbung, die dann nicht mehr unbedingt dem Alter entspricht. Und es sollte auch hier begleitet werden, da durch genug Klicks Sendungen kommen, die man nicht möchte.
    Genau das ist der Grund, wieso wir die App dann dich wieder gelöscht haben.
    Dennoch ist es sicher sinnvoll vom ÖRR auch dort anwesend zu sein.
    Ist ja immer die Frage: ziehe ich bestehende Follower dort hin, oder erreiche ich Leute, die sich dort aufhalten und nie auf die native Seite kommen.

    Ich würde sagen, besser so, als dass den Sendern vorgeworfen wird, nicht relevant zu sein, weil sie die Zeit verschlafen etc.

      • Danke für deine Antwort und den Link.

        Vermutlich ist es aber dennoch gut. Geht man verantwortungsbewusst mit seinen Kids in der digitalen Welt um, lädt man sich sicher die nativen Apps der Anbieter.

        Familien, die sich da aber nicht so gut auskennen, und ihre Kids dann doch mal schnell vor YouTube setzen, weil bekannt, erreicht man damit dann aber mit besserem Content.

        Ich würde weiterhin sagen, dass Familien, die die nativen Angebote kennen und schätzen, dadurch jetzt nicht plötzlich auf YouTube abwandern

  • EU: hey, wir haben jetzt unser eigenes Videoportal, so dass unsere Institute und Sender nicht die Videos in die USA versenden müssen. Wäre toll wenn ihr das nutzt.
    Deutschland: okay, great, anyway. Hier unsere Videos jetzt auf YouTube.

  • Datenschutz technisch eine Katastrophe. Ja kostet eigene Dienste Geld. Aber Europa/Deutschland sollte mal Gas geben und eigenes Zeug auf die Beine stellen. Sonst helfen die ganzen Datenschutz Gesetze nix.

  • Die Maus ist auch auf Facebook und Twitter. Zielgruppe sind nicht nur Kinder. Da können sogar noch ehemalige Chefredakteure etwas lernen.

  • Man muss die Kritik an YouTube (Kids) nicht teilen, aber ich finde den Meinungsartikel durchaus berechtigt.

    Ansonsten sehr unterhaltsam wie die verzweifelten Rundfunkbeitrag-Empörten wieder angekrochen kommen und versuchen sich zu platzieren, selbst wenn es überhaupt nichts mit der Kritik im Artikel zu tun hat. :D

  • Vielleicht gibt es ja auch genug 3-6 Jährige die die Mediathek vom KIKA gar nicht kennen und nur auf YouTube verkehren.Denen werden so wenigstens auch hochwertige kindgerechte Inhalte geboten. Parallel zu dem der Mediathek. Die verschwindet ja nicht.

  • Ich find’s gut. YouTube ist für meine Tochter DIE zentrale Plattform – gut, wenn es den Content auch dort gibt.

    Die Dauerempörung nervt nur noch.

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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