1.548 Wattstunden für 599 Euro
VTOMAN Jump 2200: Günstiger Powerstation-Deal mit Einschränkungen
Die Powerstation VTOMAN Jump 2200 hat neben ihrem aktuell günstigen Preis vor allem dadurch unser Interesse geweckt, dass sie auch als Starthilfe-Akku genutzt werden kann. Der vorhandene Anschluss ist laut Hersteller für Benzinmotoren bis 8 Liter und Dieselmotoren bis 6 Liter ausgelegt, das benötigte Überbrückungskabel muss allerdings separat erworben werden.
Während diese Option vor allem in der kalten Jahreszeit sicher von Interesse ist, stehen bei einem Produkt in dieser Preisklasse natürlich vor allem die Standardfunktionen einer Powerstation im Vordergrund. Nicht alles reißt uns hier vom Hocker, aber für den aktuellen Preis bekommt man hier viel Leistung.
Der verbaute LiFePO4-Akku hat eine Kapazität von 1.548 Wattstunden und lässt sich optional um eine ebenso große Zusatzbatterie erweitern. Die Verbindung per Kabel ist hier allerdings nicht unbedingt elegant und wird zudem aufgrund der hier teils starken Hitzeentwicklung im Bereich der Verbindung kritisiert. Wir haben uns nur das Hauptgerät angeschaut und können dazu kein eigenes Urteil abgeben.
Mit dem großen Griff an ihrer Oberseite sieht die VTOMAN Jump 2200 ziemlich handlich aus. Nachteilig ist mit Blick darauf anzumerken, dass dadurch die Möglichkeit verloren geht, die Oberseite der Powerstation als Ablagefläche zu verwenden. Auch sollte man trotz Griff das Gewicht des Akkus nicht unterschätzen. Die Powerstation bringt knapp 18 Kilogramm auf die Waage und hier gilt unsere generelle Empfehlung mit Blick auf solche Akkus: Bevor ihr kauft, müsst ihr euch überlegen, was ihr damit tun wollt. Extrem portabel bedeutet weniger Leistung, weil leichter. Umgekehrt kann man immer dann zu größeren Akkus greifen, wenn man diese eher selben bewegt. Die Abmessungen der Jump 2200 liegen übrigens bei 36 auf 27 auf 23 Zentimetern, auf den Seiten verschiedener Händler werden hier teils deutlich größere, falsche Maße genannt.
Externes Netzteil hat Vor- und Nachteile
Die Jump 2200 hängt hier irgendwo in der Mitte. Der Hersteller spart etwas Gewicht und Größe, indem er das Netzteil ausgelagert hat. Mit 19 auf 9 auf 4 Zentimetern Größe handelt es sich hier um ein ordentliches Brikett. Die Powerstation wird auf diese Weise besser tragbar, allerdings muss man bei längeren Trips stets daran denken, dieses Zubehör dabei zu haben. Andere Produkte setzen hier auf ein Standard-Kaltgerätekabel.
Die VTOMAN-Powerstation wird generell über DC geladen. Nicht nur das Netzteil setzt auf diese Anschlussvariante, auch Solarmodule müssen über eine DC-Verbindung angeschlossen werden, wenn man die Powerstation damit laden will. Passende Adapter beispielsweise auf XT60 finden sich bei Amazon oder eBay. Für das Laden über die Autosteckdose liegt ein Adapterkabel bei.
Im Gegensatz zu den meisten der konkurrierenden Powerstation-Modelle verfügt die VTOMAN Jump 2200 nicht über einen Schnelllademodus. Das mitgelieferte Ladegerät liefert maximal 328 Watt Leistung und mittels Solarpanels kann man nicht mehr als 200 Watt in den Akku speisen. In der Folge dauert es mindestens acht Stunden, bis die 1.548 Wh große Batterie komplett gefüllt ist. Dies kann je nach geplantem Verwendungszweck eine durchaus relevante Einschränkung sein.
Für die Stromabgabe stehen an der Frontseite der Jump 2200 neben drei Schukosteckdosen auch Anschlüsse für USB-C, USB-A, DC sowie eine Autosteckdose und ein Anschluss für ein Autoladekabel bereit.
Die beiden USB-C-Buchsen liefern bis zu 100 Watt PD-Leistung und über die vier USB-A-Anschlüsse kann man maximal 18 Watt beziehen. Der Auto-Ausgang liefert 120 Watt Leistung und über den Anschluss für das Starthilfekabel wird ein Anlaufstrom von 500 A mit kurzzeitig bis zu 2000 A abgegeben – hier muss man aber wie gesagt noch ein separates Kabel erwerben, das unserer Meinung nach viel zu kurz geraten ist.
Lauter Ventilator und fragwürdige Spitzenleistung
Über die Schuko-Steckdosen werden von links nach rechts bis 1000 Watt, 1500 Watt und 2200 Watt Dauerleistung abgegeben. Die hier maximal verfügbare Leistung liegt laut Hersteller bei 4000 Watt, allerdings wird dann die jeweils ausgegebene Spannung reduziert, um vom Verbraucher geforderten Wattzahlen zu erreichen. Dies sollte bei Heizgeräten oder dergleichen weniger problematisch sein, grundsätzlich lässt sich aber nicht ausschließen, dass empfindlichere Elektronik auf diesem Weg beschädigt wird. Wir empfehlen daher, die Standardwerte nicht zu überschreiben.
Man sollte unbedingt auch wissen, dass die Jump 2200 mit einem zweifellos leistungsfähigen, aber auch extrem lauten Ventilator ausgestattet ist. Dieser setzt immer dann ein, wenn die Leistungsabgabe den Wert von 1000 Watt überschreitet. Teilweise heult der Lüfter aber auch schon bei niedrigerer Bezugsleistung auf. Von einem Dauereinsatz im Wohn- oder Arbeitszimmer würden wir daher eher abraten.
Über den Füllstand des Akkus sowie die aktuellen Lade- oder Entladeleistung und die damit verbundenen Restlaufzeiten informiert ein gut ablesbares Display an der Front der VTOMAN Jump 2200. Auf der Rückseite ist zudem eine LED-Leuchte integriert, die in verschiedenen Helligkeitsstufen als Not- und Signallicht verwendet werden kann.
Der regulär auf der Herstellerseite angegebene Verkaufspreis von 1.399 Euro liegt definitiv zu hoch. Wenn man sich mit den oben von uns genannten Einschränkungen anfreunden kann, sind die nach Gutscheinabzug berechneten 599 Euro ein guter Preis für einen LiFePO4-Akku mit dieser Kapazität.