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Marketing statt Pflicht-Nachfrage

Video trotz Rückzieher: Apple zeigt „Over Sharing“-Clip

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Das Video selbst ist nett gemacht und regt durch die überzeichnete Realität zum Nachdenken an. In dem neu veröffentlichten 70-Sekunden-Spot „Over Sharing“ verlagert Apple die alltägliche Preisgabe persönlicher Daten vom Netz in die Öffentlichkeit und unterstreicht die Absurdität des Alltags in sozialen Netzen, und die negativen Auswirkungen der überall im Web anzutreffenden Werbe-Tracking-Algorithmen.

Das Kurzvideo verlinkt anschließend auf Apples Datenschutz-Portal, das mit dem neuen Mantra des Unternehmens in Thema einführt: „Privatsphäre ist ein Grundrecht. Und Datenschutz zählt bei Apple zu den Kernwerten.“

Doch das Video erreicht Apples YouTube-Kanal zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. So zeigte der gestrige Rückzieher Apples, dass man im Zweifelsfall doch erst mal auf der Seite von Facebook, Google und Co. verharrt, ehe das „Grundrecht“ wie angekündigt auch durchzusetzen.

Apple verzichtet vorerst auf Werbeabfrage

So war gestern Abend bekannt geworden, dass Apple die im Sommer angekündigte Tracking-Abfrage doch nicht mit iOS 14 einführen wird, sonder erst mal auf das kommende Jahr verschoben hat.

Geplant war, dass Anwendungen von Drittanbietern gesondert um Erlaubnis hätten Fragen müssen, um Anwender über mehrere Applikationen eindeutig zuzuordnen und ihr Nutzungsverhalten so für besseres Werbe-Targeting genau zu analysieren. Nachdem die Werbelobby dann, angeführt von Facebook, Sturm gegen Apples Pläne lief, ruderte das Unternehmen zurück.

So formulierte Apple am Donnerstagabend die folgende Stellungnahme:

Wir glauben, dass die Technologie das Grundrecht der Nutzer auf Privatsphäre schützen sollte, und das bedeutet, dass den Nutzern Werkzeuge an die Hand gegeben werden müssen, um zu verstehen, welche Anwendungen und Websites ihre Daten möglicherweise zu Werbe- oder Werbemesszwecken an andere Unternehmen weitergeben, sowie Werkzeuge, um die Erlaubnis für dieses Tracking zu widerrufen.

Wenn diese aktiviert ist, gibt eine Systemabfrage den Benutzern die Möglichkeit, dieses Tracking für jede einzelne Anwendung zuzulassen oder abzulehnen. Wir wollen den Entwicklern die Zeit geben, die sie benötigen, um die notwendigen Änderungen vorzunehmen, und deshalb wird die Anforderung, diese Erlaubnis für das Tracking zu verwenden, Anfang nächsten Jahres in Kraft treten.

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04. Sep 2020 um 07:42 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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    • Ich weiß nicht warum das alle so überspitzt sehen. Das ist ein iOS 14 Festure. Wenn das noch mit ein iOS 14.x Update kommt ist doch alles ok. War bei iOS13 auch nicht anders.

      • Noch ist es nicht da, genauso wie die Ladematte…coming soon…2052…late. Hinhaltetaktik.

    • Offenbar hast du keine Ahnung.

      Das Tracking kann jeder Benutzer selbst seit iOS 13 in den Einstellungen abschalten. Es ging Bei der ganzen Diskussion mit iOS 14 nur darum, ob man es voreingestellt abschaltet, und die Benutzer es selbst wieder EINschalten müssen.

      Jetzt rate ich mal: Du läufst seit einem Jahr mit eingeschaltetem Tracking herum, obwohl du nur ein Hebelchen umlegen müsstest.

  • Also es kommt wie Apple sign in einfach später, weil sie den Entwicklern Zeit geben wollen. Wo ist das Problem, geht klar für mich :)

  • Wurde in Apple Music nicht erst Anfang des Jahres die Möglichkeit hinzugefügt, Lieder etc. bei Facebook zu teilen? Reines Marketing.
    Und den Entwicklern die “benötigte Zeit geben, um Änderungen vorzunehmen” klingt nach warten bis eine andere Tracking-Methode entwickelt ist.

  • Verstehe das Problem nicht. Dann gehe ich halt ohne Apples Aufforderung in die Einstellungen und beschränke das Tracking.

  • Nach all den Jahren machen die paar Monate jetzt auch nix mehr. Hauptsache es wird gut implementiert und danach wird es besser. Man darf auch nicht vergessen das Datenschutz in den USA (und fast allen Ländern außer Deutschland) ein sehr neues Thema ist.

    • Deutschland musst du aus deiner Liste nicht ausschließen. Datenschutz ist hierzulande zwar immer wieder Thema, für viele aber trotzdem ein Fremdwort. Sowohl privat, als auch beruflich.
      Ich denke, wenn man eine Umfrage starten würde, wer beim Surfen die Cookies anpasst oder einfach nur weiterklickt, wäre das Ergebnis recht eindeutig.
      Komfort gewinnt.

      • Komfort und die Dark Patterns. Dies Cookie Meldungen sind absichtlich so gestaltet dass der User dazu verleitet wird seine Seele zu verkaufen. Aber auch nur eine Frage der Zeit bis wir das gelernt haben und die Dark Patterns ins leere laufen. Für mich ist eine grüne Schaltfläche der klare Hinweis dass ich das nicht anklicke und mich nach der grauen Schaltfläche umsehe.

  • iOS 14 würde wohl Oktober mit dem iPhone 12 kommen; Anfang des nächstes Jahres ist für mich bis Ende Februar.

    Wir weinen hier also gerade wegen „max fünf Monaten“?!

    Und wie seit ihr mit dem Thema die letzten Jahre umgegangen? Eben!

  • Sprich man gibt den Werbetreibern noch etwas Zeit, um einen Workaround zu entwickeln.

  • Das Video ist so unglaublich plump. Es zeigt ja gerade eben nicht richtig die Gefahren oder was Privatsphäre wirklich bedeutet. Und jeder Zuschauer wird sich bloß denken so blöd bin ich ja nicht, ich hab bei Facebook ja den Beitrag nur für Freunde freigegeben.

    „unterstreicht die Absurdität des Alltags in sozialen Netzen, und die negativen Auswirkungen der überall im Web anzutreffenden Werbe-Tracking-Algorithmen.“
    Ne, eigentlich geht das Video genau gar nicht darauf ein.

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