Einstellungen in macOS integriert
USV am Mac: Verhalten bei Stromausfall konfigurieren
Auch wenn unsere Stromnetze deutlich stabiler sind als das, was wir zum Teil aus anderen Ländern mitbekommen. Die Verwendung einer unterbrechungsfreien Stromversorgung (USV) kann nicht nur in Verbindung mit Servern, sondern auch an Desktop-Arbeitsplätzen von Vorteil sein und nicht zuletzt auch vor Hardware-Schäden schützen.
Die grundlegende Funktionsweise einer USV ist einfach erklärt. Das zwischen die Steckdose und den Verbraucher geschaltete Gerät fängt einen Stromausfall oder auch Spannungsschwankungen ab, in dem es innerhalb von nur wenigen Millisekunden vom Netzstrom auf die temporäre Versorgung durch einen integrierten Akku umschaltet. Wie es danach weitergeht, hängt nicht nur von der Leistungsfähigkeit der USV selbst ab, sondern wird teils auch vom Betriebssystem mitentschieden.
Für eine Hardware-Vorstellung aus dieser Kategorie haben wir uns eines der von CyberPower angebotenen USV-Geräte ausgesucht. Die Besprechung liefern wir in den nächsten Tagen nach, vorab wollen wir aber quasi als Grundlage dafür einen Blick auf die in macOS integrierten Funktionen im Zusammenhang mit dem Betrieb einer unterbrechungsfreien Stromversorgung werfen.
macOS macht Software der USV-Hersteller überflüssig
Wer keine USV in Verbindung mit dem Mac verwendet, weiß meistens gar nicht, dass macOS diese Geräte nativ unterstützt. Wenn es nur um die Standardnutzung geht, könnt ihr auf die von den meisten USV-Herstellern angebotene Zusatzsoftware somit getrost verzichten. Unter macOS lassen sich die wesentlichen Einstellungen über die Systemsteuerung vornehmen.
Das entsprechende Kontrollfeld erscheint allerdings erst dann, wenn der Mac eine verbundene USV erkennt. Hierfür wird vorausgesetzt, dass das genutzte Modell über einen USB-Kommunikationsanschluss verfügt. Auf diesem Weg können der Rechner und die USV dann direkt Informationen über den Status der Stromversorgung oder den Ladezustand des Akkus austauschen.
Ist die USV mit dem Stromnetz verbunden und über USB an den Mac angesteckt, erscheint auch bei Desktop-Rechnern eine Art Batterie-Kontrollfeld in der Menüleiste. Darüber kann man dann nicht nur Statusinformationen wie etwa den Akku-Stand der verbundenen USV abrufen, sondern auch direkt die erweiterten Einstellungen im Systemsteuerungsbereich „Energie sparen“ öffnen. Hier stehen dann zusätzliche Optionen für den Fall eines Stromausfalls zur Verfügung.
Was macht der Mac beim Stromausfall?
Das Verhalten des Macs im Falle eines Stromausfalls lässt sich mithilfe von drei Schiebereglern detailliert konfigurieren. Eine Kombination der gebotenen Optionen ist empfehlenswert, denn es greift stets jene Vorgabe, die zuerst eintritt. Das Betriebssystem fährt den Rechnern dann diesen Einstellungen entsprechend kontrolliert herunter.
In unserem Beispiel soll der Mac grundsätzlich möglichst lange auf USV-Strom weiterarbeiten (15 Minuten). Der Rechner schaltet sich jedoch schon zuvor aus, wenn der Akku der USV nur noch fünf Minuten hält oder unter 25 Prozent absinkt. Die hierfür benötigten Informationen bezieht der Mac über die USB-Verbindung zum USV-Gerät.
Die Möglichkeit, verschiedenen Vorgaben zu kombinieren ist vor allem auch dadurch begründet, dass an solche Geräte für die unterbrechungsfreie Stromversorgung oft auch mehrere Verbraucher angeschlossen sind, die unabhängig vom Mac auf die Gesamtleistung der verbauten Akkus Einfluss nehmen.
Vernünftige USV-Geräte sind bereits für um die 100 Euro erhältlich. Die größten Unterschiede sind bei den zahlreichen angebotenen Modellen in der Zahl der Anschlüsse und der Leistungsfähigkeit des verbauten Akkus zu finden.
Kann mir jemand eine USV für eine FritzBox empfehlen? Notstrom ist vorhanden. Es muss nur die kurze Umschaltzeit überbrückt werden.
Ich nutze seit 2 Jahren eine „dumme“ Eaton Ellipse ECO 650 ohne USB. Reicht super für Router, Modem und Access Point, auch für einen längeren Stromausfall. Habe damals nagelneu 39,81€ für ein französisches Modell aus dem Amazon UK Lager bezahlt, aktuell bekommst Du es leider nicht unter 120€.
Eaton USV Ellipse PRO 650 DIN
Da die Fritz-Box eh nicht mit USV reden kann, reicht eine passive/Offline USV für irgendwas zwischen 45-80 Euro aus.. Gibt auch Mini-USV die direkt die 12 liefern, die die FB benötigt
Dann wäre evtl. die Eaton 3S Mini USV etwas. Hab sie selbst im Einsatz und bin bis jetzt zufrieden.
CyberPower Bric LCD 700VA, ein Modell mit geringer Leerlaufleistung von nur 3 W. Andere USVs verbrauchen mitunter deutlich mehr. In c’t 2022 Heft 6 wurden einige Modelle getestet.
Wir nutzen für unsere FRITZ!Box und unsere SmartHome-Komponenten als Ausfallsicherung einer River2 von EcoFlow. Beim letzten Stromausfall hat sie die Stromversorgung einwandfrei übernommen und kann die Geräte auch über längere Zeit betreiben. Das ist bei uns für die Aufzeichnung der akkubetriebenen Kameras wichtig, die sonst nicht mehr funktionieren würden. Der Hersteller verspricht zwar nicht die schnellste Umschaltzeit, da die River eigentlich nicht als USV gedacht ist, es funktioniert aber einwandfrei und versorgt die Geräte länger als mit einer normalen USV.
Könnte man an einer derartigen USV auch FRITZ!Box und NAS betreiben?
Ja
Z.B. Synology kann mit vielen USV über USB sprechen und entsprechend sich nach X Minuten ausschalten. FritzBox ehe nicht, also wird da stehen bis USV kein Akku mehr hat.
Qnap genauso
Richtig, so wie jedes halbwegs ernst zu nehmende NAS.
Ja.
Seit Jahren drücke ich mich um das Thema, muss aber langsam mal was tun, da Raspi und NAS inzwischen ein paar „haushaltskritische“ Dinge bereitstellen. Daher eine Frage zum Thema USB:
Stellen die aktiven USVs dann einen USB-Port pro Steckdose bereit oder wie erfahren die angeschlossenen Geräte, dass sie ggf. runterfahren müssen?
Hilft ja nix, wenn die USV mit EINEM Gerät per USB verbunden ist, mal wenigstens Pi, NAS und ggf. ein Mac sollen rechtzeitig geordnet abschalten.
Die Fritzbox, einen Switch und nen zweiten Access Point würde ich auch dran hängen – aber bei denen isses wurscht, wann der Akku leer ist – da droht je kein Datenverlust oder zerstörtes Dateisystem. Die würde ich der Einfachheit halber via Mehrfachdose an eine USV-Steckdose hängen…
Du kannst den Pi mit „UPSNUT“ zum Server der USV machen und die anderen Geräte dann als Clients einrichten (sofern darauf eine entsprechende Software lauffähig ist). Die Clients erhalten dann vom Pi das Signal, dass die runterfahren sollen .
Fein! Da sollte sich also was mache lassen :-)
Danke dir für die Info!
Von TechnoTim gibts dazu ein paar brauchbare YouTube Anleitungen.
Mal eine ganz andere Frage: Viele von den USVs haben einen hohen Ruhestromverbrauch zwischen 10-25 Watt. Also nicht beim Laden der Batterie sondern konstant. Leider geben so gut wie alle Hersteller das nicht wirklich an. Bei 20 Watt sind wir dann bei 175 kWh im Jahr. Also mehr als 2 mal ein größeres E-Auto vollladen. Hat da jemand Infos zu besonders sparsamen USVs?
Das ist der Grund warum ich meine wieder offline genommen habe.
Hab eine Eaton Eclipse Eco am Laufen. Ist mir lieber so als wenn die ganzen Geräte wie Fritzbox, NAS etc. das Zeitliche segnen
Braucht trotzdem einiges leider
Ich habe deswegen bewusst nur eine kleine USV genommen: cyberpower ut400eg. Deren Ruhestrom liegt bei max. 5 Watt. Neben dem Stromverbrauch kommt hinzu, dass die Akkus nur wenige Jahre halten.
Wer aber „kritische“ Sachen damit betreibt (z.B. Hausautomation) weiß eine USV zu schätzen.
Was für eine USV würdet ihr für einen iMac 24 Zoll empfehlen (inkl. zwei angeschlossener HDD für TimeMachine)?
Das wird man so pauschal nicht beantworten können. Im Grunde hast du zwei zentrale Fragen zu klären:
a) wieviel Strom zieht dein Setup und
b) wie lange willst du ohne Strom arbeiten können
Im einfachsten Fall willst du gar nicht weiter arbeiten, sondern nur sicherstellen, dass das System geordnet und sauber runter fährt. Dann kommst du mit ner relativ kleinen Batterie aus.
Für sowas gibt’s berechnungs-Tools, z.B. https://www.thomas-krenn.com/de/tkmag/expertentipps/schnell-und-einfach-zur-passenden-usv-anlage-mit-diesen-tipps-kein-problem-2/
Hier mal ein paar Informationsquellen – von „APC“… inkl. Leitfaden:
https://www.apc.com/de/de/support/product-support/ups-buying-guide-for-selecting-a-battery-backup-system.jsp
https://merten.de/usv-leitfaden.html
Wer eine USV nur an Kleinverbrauchern wie Routern/Switches nutzen will, der kann auch zu einem Gerät auf Basis eines Li-Ion-Akkus greifen. Die sind etwa halb so teuer und deutlich kompakter/leichter., ähnlich einer Powerbank. Die haben dann keinen 230V-Ausgang, sondern eine einstellbare Niederspannung.
Ich nutze eine etwas größere USV auf Basis eines klassischen Bleiakkus, das ein NAS schützt. Da wäre ein Stromausfall wegen dem RAID besonders ärgerlich.
Auch bei einem NAS kann man einstellen was im Falle eines Stromausfalles passieren soll. Meines (QNAP) beherrscht auch einen Safe Mode. Dann werden die Platten getrennt und abgeschaltet, das NAS selbst läuft aber weiter so lange es geht. Wenn der Strom wieder da ist, ist es dann sofort wieder einsatzbereit. Man kann es aber auch ganz normal nach einer gewissen Zeit herunter fahren lassen.
Vorteil der Blei-Akkus: Sie sind billig und halten lange. Das hohe Gewicht dieser Geräte kann sogar ein Vorteil sein, denn das verhindert zuverlässig, dass eventuelle Vibrationen einen daneben stehenden NAS weiter ausbreiten…
Mal eine ganz banale Frage: Wenn man den Rechner bei x geöffneten Anwendungen herunterfahren will, kommen ja immer die nett gemeinten Fragen, ob die offene Datei xyz vorher gespeichert werden soll.
Verhindert das in einem unbeaufsichtigten Moment nicht das „geordnete“ Herunterfahren?