ifun.de — Apple News seit 2001. 39 479 Artikel

Zugriff per Browser und App

UniFi Protect: Leistungsfähige Videoüberwachung mit lokalem Datenspeicher

Artikel auf Mastodon teilen.
23 Kommentare 23

Ubiquiti kennen wir als Netzwerkausrüster, insbesondere im Zusammenhang mit den WLAN-Systemen UniFi und AmpliFi. Das Erstgenannte wird nun um das neue Videoüberwachungssystem UniFi Protect erweitert.

UniFi Protect lässt sich grundsätzlich natürlich in jedes Netzwerk einbinden, die zentrale Komponente, der Recorder Cloud Key Gen2 Plus eignet sich als professionelle Steuereinheit allerdings gleichzeitig auch zur Verwaltung weiterer UniFi-Komponenten. Der auch in einer Variante ohne Rekorder erhältliche Cloud Key stellt im Netzwerk und auf Wunsch auch übers Internet eine Administrationsoberfläche für UniFi-Netzwerke bereit.

Unifi Protect Cloud Key Gen 2 Plus

Anstatt der von den meisten Konkurrenzsystemen bevorzugten Datenspeicherung in der Cloud speichert UniFi Protect die Videoaufzeichnungen lokal auf einer im Cloud Key Gen2 Plus verstauten Festplatte. Die standardmäßig verbaute 1TB-Platte genügt laut Hersteller für die Aufzeichnung von bis zu 1600 Stunden, ohne Aufwand kann diese gegen eine größere Platte mit bis zu 5TB Kapazität getauscht werden.

Jeder Cloud-Key-Rekorder von UniFi kann bis zu 20 Kameras verwalten. Der Hersteller bietet derzeit fünf verschiedene Kameratypen zu Preisen zwischen 80 und 300 Euro an, von der einfachen Innenkamera über ein Dome-Modell bis zu einer motorisierten Kamera für den Außeneinsatz.

Unifi Protect Kameras

Keine Cloud-Speicherung: Die Daten bleiben beim Nutzer

Der Anspruch von UniFi Protect besteht darin, ein Überwachungssystem zu bieten, das sich einfach konfigurieren und nutzen lässt, die Videoaufnahmen dabei jedoch stets in der Hand des Benutzers bleiben. Bislang setzen vergleichbaren Angebote nahezu durch die Bank voraus, dass die Videoaufnahmen auf den Servern der Anbieter gespeichert werden.

UniFi Protect bietet dabei ebenfalls die Möglichkeit, per Webbrowser oder App auf Live-Ansichten der Kameras oder gespeicherte Aufnahmen zuzugreifen. Zudem kann man sich bei bestimmten Ereignissen Benachrichtigungen per E-Mail oder Push-Mitteilung schicken lassen. Die Videodaten werden jedoch nie über den Server des Anwenders geleitet, sondern über eine Ende-zu-Ende-verschlüsselte Verbindung direkt zwischen dem Cloud Key und dem jeweiligen Endgerät übertragen. Die für den Aufbau dieser Verbindung erforderliche Anmeldung bei der „UniFi Hybrid Cloud“ dient nicht als Datenbrücke, sondern leitet nur die direkte Kommunikation zwischen den Geräten des Nutzers ein.

Eine vergleichbare Lösung lässt sich natürlich auch manuell, beispielsweise unter Einsatz von VPN-Verbindungen bewerkstelligen, erfordert aber entsprechend hohe Nutzererfahrung. Der Ansatz von UniFi Protect ist hier, eine Plug-and-Play-Lösung zu bieten, die sich zudem ohne laufende Kosten betreiben lässt.

Kamera-Zugriff per App oder Webbrowser

Für den komfortablen Zugriff vom Smartphone aus bietet der Hersteller die App UniFi Protect für iOS und Android an. Vom Computer aus erfolgt der Zugriff per Webbrowser, momentan wird hier für vollen Funktionsumfang laut Hersteller allerdings Chrome oder Firefox vorausgesetzt. UniFi Protect setzt auf den offenen Übertragungsstandard WebRTC, den Apple mittlerweile zwar in Safari implementiert hat, allerdings wohl nicht vollständig.

Unifi Protect Webbrowser App

Der gebotene Funktionsumfang präsentiert sich ausgesprochen vielseitig. So lassen sich eigene Ansichten mit bis zu 20 gleichzeitig eingeblendeten Kameras definieren oder die Live-Bilder unterschiedlicher Kameras abwechselnd einblenden. Hier kann in Form von Wiedergabelisten auch konkret definiert werden, welche Kamera jeweils für wie lange auf dem Bildschirm erscheint.

Grundsätzlich speichert UniFi Protect den Videostream aller angeschlossenen Kameras dauerhaft auf der lokalen Festplatte. Auf Basis von Bewegungserkennung können Ereignisse markiert und somit die entsprechenden Sequenzen direkt abgerufen werden. Laut Hersteller wird die Videoqualität dabei automatisch angepasst, um die Speichernutzung zu optimieren – wenn keine Bewegungen erkannt werden, wird die Bitrate automatisch reduziert.

In Deutschland wird die bisher vorgestellte Produktpalette von UniFi Protect im Laufe der nächsten Wochen in vollem Umfang erhältlich sein. Einzelne Produkte lassen teils bereits im Fachhandel bestellen.

Dieser Artikel enthält Affiliate-Links. Wer darüber einkauft unterstützt uns mit einem Teil des unveränderten Kaufpreises. Was ist das?
28. Nov 2018 um 19:47 Uhr von Chris Fehler gefunden?


    Zum Absenden des Formulars muss Google reCAPTCHA geladen werden.
    Google reCAPTCHA Datenschutzerklärung

    Google reCAPTCHA laden

    23 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
    • Für was genau? Was ist der Vorteil einer Kamera mit Home Kit?

      • Ich hab bei mir Home Assistant als Backend für die meisten Geräte (Lampen, Heizkörperthermostate, Fernseher und Computer als An/Aus Schalter, 433MHz Funksteckdosen, Temperatur/Luftfeuchtigkeitsensoren, und noch einige mehr). Diese könnte ich alle über das Webinterface oder die Home Assistant App steuern, die auch nur ein Wrapper für das Webinterface ist. Oder aber, ich schalte das HomeKit Plugin ein und kann eine der vielen mitunter sehr gut durchdachten Apps benutzen (Controller for HomeKit, Home, etc.)
        Auch Automatisierungen lassen sich in den Apps sehr gut einrichten, wobei ich hier noch keinen Sweetspot gefunden habe, welche Automatisierungen ich in Home Assistant und welche ich in HomeKit haben möchte.

  • Ist das UniFi Protect identisch mit UniFi Video, welches man bei Ubiquiti runterladen kann?

  • Habe diverse ACs im Betrieb auch einen outdoor im uplink Modus.
    Hatte noch nie so wenig Probleme mit einem Netzwerk.

    Den Controller habe ich auf meinem Raspi installiert, wo auch fhem läuft.

    Klappt wunderbar

  • Gibt es von Unifi eigentlich auch sowas wie ne discstation ?

  • Ich mag als Systemintegrator die Unifi Dinge so sehr, aber bei den Kamera fehlen immer noch wichtige Sachen wie richtige Motion Detection (speichern nur wenn die Bewegung da ist), HDR ist nicht da, die Auflösung 1080p ist schon zu wenig, mindestens 4MP wären noch in Ordnung. Was auch noch fehlt, ist die Möglichkeit von 180 Grad bis z.B. 12 Grad Winkel zu wählen.

    • Du meinst vermutlich 4K und nicht 4 MP oder? Oder meinst Du tatsächlich 2,7K – das wäre dann wieder ein kluger Kompromiss zwischen Auflösung und Speicherbedarf.
      Man darf ja nicht vergessen, dass der Speicherhunger steigt mit steigender Qualität. Und noch wichtiger dabei ist: es steigt auch die Belastung für das Netzwerk. Bei 4k würden unter dauernder Aufnahme 24/7 Gigabytes pro Minute durchs Netzwerk geschoben.

      • Hi, ich meine 4MP Kameras, also um die 2,7K. Obwohl es kommen mehr und mehr 8MP Kameras schon. Ich arbeite mit Hikvision Kameras. Speicherhunger dank H.265+ ist nicht so problematisch. Zu der Netzwerkbelastung: es ist wichtig bei der Planung zu jeder Kamera einen Cat7 zu legen, zumindest wegen POE. Sind es zu viele Kameras, ab 10 würde ich sagen, lohnt sich einen separaten Switch für die Gruppe Kameras/Recorder zu benutzen. Allerdings nutzt man kein 0815 Switch, sondern z.B. ein Mikrotik mit mehr CPU-Power so kann man ganzes Netzwerk an einem Switch halten. Also je nachdem was da im Einzelfall im Netzwekt passiert.

  • Weiß das vielleicht jemand:

    Kann das System auch Pre-Recording? Also Aufnahme schon 3s VOR der Bewegung?

  • Habe mein Netztwerk in diesem Jahr auch auf Unifi umgestellt und habe es nicht bereut. Das sind gut managebare Komponenten zu einem Privat-Nutze-tauglichem Preis.
    Allerdings fand ich die Video-Lösung von Ubiquiti bislang nicht so gut integriert. Das lass ich (bislang) noch über meine Synology laufen.
    Allerdings werde ich mir den o.g. neuen Cloud Key G2 genauer anschauen und dann entscheiden ob ich das auch noch auf Unifi-Kameras umstelle
    ->m.ig NAS gibt es (leider) keine von Ubiquiti.

  • Habe seit zwei Jahren mein Haus mit diversen Nebengebäuden mit Ubiquity Unifi Accesspoints abgedeckt und habe seitdem keine Probleme mehr mit ausgefallenen Komponenten oder Verbindungsabrüchen. Das Zeug von denen ist einfach genial. Gut durchdacht, qualitativ hochwertig, PoE versorgt und sogar noch richtig günstig.
    Als nächstes werden die Fritzboxen durch Komponenten von Ubiquity ersetzt. Die zicken alle paar Jahre mit nicht funktionierenden VPN Verbindungen zwischen zwei Standorten (evtl. ist mal wieder eine kurz vor dem Elko-Tod?! Das war beim letzten mal so.)

    Ich bin ja an sich ein sehr kritischer Mensch und lebe sonst eher getreu dem schwäbischen Motto „nicht geschimpft ist genug gelobt“, aber Ubiquity hat mich echt überzeugt.

  • Jetzt noch mit HomeKit und es wär nicht das beste, sondern das allerbeste System am Markt.

  • Kann ich den Recorder nur mit Unifi Kameras nutzen oder jede IP Cam einbinden? Ich habe schon 5 Kameras laufen (D-Link) und möchte nicht alle ersetzen.

    • Die Frage habe ich mir auch gestellt, in einem englichen Forum dazu die Antwort vom Support gefunden – geht nicht. Nur Unifi-Kameras werde unterstützt, daher hoffe, das deren Kamera-Programm noch deutlich ausgebaut wird.

    Redet mit. Seid nett zueinander!

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

    ifun.de ist das dienstälteste europäische Onlineportal rund um Apples Lifestyle-Produkte.
    Wir informieren täglich über Aktuelles und Interessantes aus der Welt rund um iPad, iPod, Mac und sonstige Dinge, die uns gefallen.
    Insgesamt haben wir 39479 Artikel in den vergangenen 8461 Tagen veröffentlicht. Und es werden täglich mehr.
    ifun.de — Love it or leave it   ·   Copyright © 2024 aketo GmbH   ·   Impressum   ·   Cookie Einstellungen   ·   Datenschutz   ·   Safari-Push aketo GmbH Powered by SysEleven