DAS musst du jetzt wissen!
Unglaublich: Google setzt auf einfachen Trick gegen Clickbait
Reißt uns ob der Überschrift bitte nicht den Kopf ab, gegen solche Wortgebilde haben wir in den vergangenen Jahren selbst massive Allergien entwickelt. Und nicht nur die marktschreierischen Schlagzeilen verursachen Magenkrämpfe, genau so fies sind auch die nach wie vor häufig anzutreffenden Top-10-Listen, die die Warum/Darum-Überschriften („Warum Herthas Spiel in Gladbach wegweisend sein könnte“, „Darum geht es im Cum-Ex-Skandal“) und die Anreißer die substanzlose Wahrheiten verkünden statt Nachrichten zu vermitteln („DAS musst Du jetzt wissen!“).
Einer der Clickbait-Favoriten: „DAS musst du jetzt wissen!“
DAS musst du jetzt wissen!
Und eben jene Schlagzeilen dominieren Google. Gerade wer sich auf die Suche nach Produktrezensionen macht oder vor anstehenden Kaufentscheidungen recherchieren möchte, ist gut damit beraten nicht auf Google sondern auf alternative Suchmaschinen wie duck.com zu setzen, auf die sich die Online-Marketing-Buden noch nicht ganz so aggressiv eingeschossen haben.
Entsprechend versteht sich, dass Google von der Clickbait-Welle genervt ist, die immer häufiger auf den oberen Plätzen der eigenen Suchtreffer auftauchen und die Ergebnislisten überladen, ohne dabei eigene Perspektiven oder Inhalte beizusteuern. Damit sich dies fortan wieder bessert, hat Google jetzt angekündigt mehrere Änderungen an den eigenen Such-Algorithmen vorzunehmen, die sogenannten „helpful content“ bevorzugen sollen.
Bei Google sei man sich darüber im klaren, schreibt der Konzern in seinem Hausblog, dass Menschen Inhalte als nicht hilfreich empfinden, wenn diese den Eindruck erwecken, dass sie eher dazu gedacht sind, Klicks anzulocken, als Leser zu informieren.
Problematisch seien auch Inhalte, die gar nicht mehr von Menschen geschrieben, sondern schlicht automatisch übersetzt oder halbzufällig zusammengewürfelt wurden. Man werde daher fortan jene Inhalte bevorzugen, die von und für Menschen erstellt wurden. Wenn es um Produktrezensionen geht, werden „high-quality, original reviews“ bevorzugt. Die so erhoffte Verbesserung der Suchqualität soll zuerst in Googles englischsprachigen Suchergebnissen auftauchen.
Die zehn folgenden Kommentare bringen Dich zum Lachen – Nummer 8 ist unglaublich.
Number 7 – Student watches porn…and gets naked!
Na ob da auch „Geheimtipps“ dann nicht mehr so gut gerankt werden? ;)
Gute Frage ;) Ich nehme den Einwurf mal auf: Der „Geheimtipp“ mag ein wenig altbacken klingen, hat sich bei uns aber als „Schlagwort“ vor all jenen App-Vorstellungen etabliert, die wenig bekannt, wirklich sehenswert und eine ausgesprochene Empfehlung unsererseits sind. Du wirst also weiter mit zusätzlichen Geheimtipps leben müssen :)
Aber keine Sorge, die sind nicht inflationär: Bei 34.000+ Einträgen auf ifun.de bekomme ich aktuell gerade mal 156 Suchergebnisse dazu.
Hallo nicolas, man liest so oft von euch Beiträge und auch Kommentare, dass es doch auch interessant wäre etwas mehr zu euch zu erfahren.
Die Historie und Gründung des Blogs ist schon hier und da mal thematisiert worden. Aber schreibt ruhig mal über euch und eure Arbeit etwas mehr, das wäre interessant
Dann schau mal neugierig „Das Leben der Anderen“.
Ich glaube, bei Google hat es sich auch längst rumgesprochen, dass die nach eurer Veröffentlichung nicht mehr geheim sind. ;)
Diese Überschrift brachte mich zum Schmunzeln.
… und erobert ganz Deutschland im Sturm!
Daumen hoch für die Überschrift und ihre Erklärung.
Mich nervt „ich liebe dieses Gericht. Einfach zu kochen. Meine Familie will es jeden Tag“. Nicht, weil es schlecht gemacht wäre. Nein, sondern weil man es weder recherchieren noch neu entdecken würde, ohne sich eben alle diese nahezu gleich benannten Kochtipps anzusehen.
Aus dem gleichen Grund rege ich mich über die Umbenennung von iPhoto zu Fotos und iTunes zu Musik auf.
Ganz genau! Mal eben nach einem Rat zu Fotos, Karten oder Musik googeln ist deswegen fast unmöglich und weil es noch nicht einmal in allen Sprachen gleich heißt. Zum verrückt werden!
Journalisten hassen diesen Trick
Ich dachte, dass diese Überschriften damit zu tun haben, dass die Portale nach „Klicks“ bezahlt werden ….
Die Geister, die ich rief…
So pauschal ist es leider nicht mehr. Selbst auf Tagesschau Websites wird das schon angewandt, etwa „Abstimmung über xyz. Die Abstimmung scheiterte. Ein Land enthielt sich.“ auf der Titelseite. Das finde ich genauso schäbig wie zeitraubend von den Gebührennießern.
ich bin der 8. Kommentar! Aber hast du den vorletzten Artikel gelesen?
Warum ist „Darum geht es im Cum-Ex-Skandal“ jetzt ein Beispiel für Clickbait?
Das ist ja ein kompliziertes Thema. Welche Überschrift wäre denn besser?
Weil meistens dahinter eine automatisch zusammengestellte Klickstrecke ist, die nichts erklärt sondern die häufigsten Abschnitte zusammenwürfelt und sich hinter dem Stichwort Cum-Ex versteckt, weil das gerade eins der Topthemen ist.
Online-Marketing-Buden hassen diesen Trick ;-)
;-D
Verlage hassen diesen Trick :D
Genauso schreibt man zusammen. Ein Wort.
Nicht grundsätzlich.
Nein, das ist genau so gemeint ;)
Und auf YouTube werden die Videos auch nach diesem Muster benannt, um ein höheres Ranking zu erreichen!
Google so: Um die Benutzer vor diesem Übel zu schützen, welches wir maßgeblich verursacht haben, müssen wir leider genau wissen was du wann, wo und mit wem konsumierst. Das ist natürlich nur zu eurem besten, um euch vor diesen üblen Werbe- und Clickscammern zu schützen.
Ich hab schon gedacht: „Jetzt fangen die hier auch schon mit dem sch*** an!“.
Zum Glück habt ihr das gleich an Anfang wieder grade gerückt. Puh.
An dieser Stelle: Vielen Dank für die tolle Arbeit!
Schon amüsant, dass dann direkt nach der Überschrift unten in der Werbeleiste „Coin Master“ beworben wurde. Passt irgendwie zusammen, nachdem ihr dagegen auch schon öfters geschrieben habt ;)
Ich zahle hier gerne. Weil ihr eben nicht so einen Mist macht. Weiter so!
mal wieder ein wunderbar geschriebener Artikel, mit Genuss gelesen, Danke!