Nitter-Macher werfen das Handtuch
Twitter blockiert Nitter: Ohne Account geht nichts mehr
Das Online-Projekt Nitter hat sich in den vergangenen zwei Jahren als Möglichkeit etabliert, Inhalte des Kurznachrichtendienstes X (vormals Twitter) zu lesen, ohne den offiziellen Twitter-Servern dafür einen Besuch abstatten zu müssen.
Die alternative Twitter-Oberfläche, die als Open-Source-Projekt entwickelt wurde, entfernte Tracking-Inhalte, gesponserte Beiträge sowie anderen unnötigen Ballast und zeigte ausschließlich einzelne Postings und Threads in einer einfachen Leseansicht an.
Ein Nitter-Beispiel:
- Dieser Twitter-Thread von @Culture_Crit,
- sieht auf Nitter betrachtet so aus.
Dabei handelte es sich bei Nitter, selbst nicht um eine einzelne Webseite, sondern um freie Software, die sich auf eigenen Servern installieren ließ und so zu zahlreichen, dezentral organisierten Nitter-Instanzen führte. Doch damit ist es nun vorbei.
Wie die verantwortlichen Projektentwickler melden, hat man bei Twitter in den zurückliegenden Wochen die letzten noch verbliebenen Tore geschlossen, die die Anzeige und den breiten Zugriff auf Twitter- beziehungsweise X-Inhalte ohne Nutzerkonto ermöglichten.
Twitter monetarisiert aggressiv
In Ihrem Abschieds-Posting schreiben die Entwickler, dass man in den letzten Jahren intensiv daran gearbeitet habe, das Projekt am Laufen zu halten. Jedoch habe Twitter mit gleichem Einsatz versucht, das eigene Netzwerk abzuschotten und jeglichen Zugang zu beschränken, der nicht monetarisiert werden kann. Die meisten Nitter-Server hätten sich einer Technik bedient, die durch die Erstellung zahlreicher temporärer Tokens den Zugriff auf Inhalte ermöglichte, doch sei auch dieser Weg mittlerweile blockiert.
Gangbare Alternativen zum Wegfall des Nitter-Dienstes sind derzeit nicht bekannt. Wer auch weiterhin Inhalte auf der Kurznachrichten-Plattform lesen möchte, wird perspektivisch nicht daran vorbeikommen, sich ein eigenes Konto zu erstellen.
Cooles Projekt, schade dass ich’s vorher nie aufm Schirm hatte
Es war richtig klasse! Damit konnte man auch Accounts per RSS folgen. Richtig schade. Hoffentlich wechseln viele zu freien Alternative Mastodon.
Auf Threads läuft viel mehr und es ist viel Twitterähnlicher als Mastodon. Mastodon wird eine kleine Nische bleiben.
Wie hieß X vorher? Twitter oder!? Ich denke, so langsam sollte den neuen Namen jeder Depp mitbekommen haben. Nervt einfach nur noch.
Genau, weil eine Suche nach einem Artikel oder Thema mit einem einzelnen Buchstaben ja viel bessere Ergebnisse bringt als über ein längeres Wort wie „Twitter“…