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Redeverbot lief erst im Mai 2021 aus

Trump-Regierung nutzte Apple zur Feindüberwachung

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Auf der Suche nach Quellen, die geheime Regierungsinformationen an Medien wie die New York Times durchgestochen haben, soll die Trump-Regierung mehrfach auf Apple zugegangen und den Konzern mit Vorladungen des Justizministeriums dazu gebracht haben, Daten über demokratische Kongress-Abgeordnete preiszugeben.

Trump 500

Die für die Trump-Administration tätigen Strafverfolger sollen auf der Suche nach Quellen gewesen sein, die Journalisten Hintergrundinformationen über Russland-Kontakte von Trump-Vertrauten zugesteckt haben. Betroffen von den fragwürdigen Praktiken soll nach Angaben des Nachrichtensenders CNN auch der Vorsitzende des Geheimdienstausschusses, Adam Schiff, gewesen sein.

Redeverbot lief erst im Mai 2021 aus

Bereits 2018 soll sich das FBI im Zuge der Untersuchungen an Apple gewandt und den Konzern zur Freigabe persönlicher Daten von über 100 Accounts aufgefordert haben. Begleitet wurde der Datenzugriff von einer sogenannten „gag order“, die es der Führungsetage Cupertinos untersagte die Öffentlichkeit über den Kontakt mit den Strafverfolgern zu unterrichten. Das Redeverbot wurde nach Recherchen von CNN drei Mal erneuert, ehe dies im vergangene Monat endgültig auslieft. Im Mai unterrichtete Apple die betroffenen Abgeordneten dann über die Vorkommnisse während der Untersuchungen.

Diese beschränkten sich nicht nur auf Politiker der amerikanischen Demokraten, sonder umfassten in vielen Fällen auch Familienmitglieder, Bekannte und Mitarbeiter der Abgeordneten.

Nach Angaben der New York Times soll Apple die Strafverfolger zwar nur mit Metadaten und grundlegenden Account-Informationen versorgt haben und weder Fotos noch E-Mails weitergereicht haben. Wie umfangreich die Informationen ausfallen können, die sich allein aus Metadaten extrahieren lassen ist jedoch spätestens seit 2014 kein Geheimnis mehr.

Von CNN und der New York Times um ein Stellungnahme gebeten, wollte Apple die Berichte nicht kommentieren.

15. Jun 2021 um 09:47 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • Sind wir jetzt auf a, Trump b, Apple c, Trump und Apple d, Jens Spahn sauer?

    • Auf Trump, Apple und alle anderen Firmen müssen sich nun mal den Gesetzen beugen. Das ist in jedem Land so. Wenn die Regierung korrupt oder nicht Demokratisch ist kann da eine Firma nun mal schlecht was dagegen tun. Und das ist auch nicht ihre Aufgabe.

      • Auf Apple. Stichwort nach wie vor unverschlüsselte iCloud Backups.

      • iCloud Backups und Messages in Cloud kann man ja zum Glück auch ausschalten. Beides wird nicht wirklich benötigt.

      • iBackups wären dann etwas sicherer (man muss sich nicht mehr darum kümmern, die Backups zu aktualisieren, und sind immer verfügbar, wenn nötig, also nicht z.B. im Hotel in Spanien und Upgrade ist fehlgeschlagen – ok, Bilder und Musik aus Mediathek würden auch fehlen, falls man nicht Mediathek dabei hat und Musik nicht bei iTunes-Cloud ist). Aber man braucht dies nicht unbedingt.

        iMessage-Synchronisation dagegen ist praktischer, falls wieder eine iMessage an die Telefonnummer geschickt wird und somit nur iPhone erhält und nicht iPad oder andere iDevices, falls Apple dies nicht inzwischen anders gelöst hat (war auf jeden Fall früher so). Wenn man 2FA aktiviert, ist iMessage in iCloud auch E2E-vreschlüsselt. Link setze ich in Antwort auf diesen Beitrag.

      • Wieso hält sich die Meinung, dass das Backup unverschlüsselt ist? Das stimm einfach nicht. Es ist sehr wohl verschlüsselt, jedoch hat Apple eine Kopie des privaten Schlüssels. Dies ist ein Kompromiss zwischen „ich habe mein Pw vergessen bitte helft mir“ und „absolute Sicherheit“. Beides geht nun mal nicht. Ich behaupte Apple wäre häufiger in der Kritik, wenn man Usern ohne Pw nicht helfen würde. Allenfalls kann man dies zukünftig mit den „trusted friends“ dann so lösen, dass Apple selbst keinen Schlüssel mehr hat, sondern nur noch die Vertrauenspersonen.

      • Als User hat man ja nicht mal die Möglichkeit eigene Schlüssel zu generieren oder zu importieren. Du kannst ja nicht mal Einsicht in die Keychain nehmen, um zu sehen was Apps darin speichern. Man kann Schlüssel auch nicht exportieren, wodurch deine gesamte Argumentation hinfällig wär. Export ➜ Backup ➜ erledigt.

        Der User hat keinerlei Kontrolle, die hat allein Apple, und das ist auch was kritisiert wird.

      • Die Daten bei Apple sind aus eigenem Gesichtspunkt unverschlüsselt, wie sie selbst erwähnen, weil Apple natürlich technisch verschlüsselt, aber den privaten Schlüssel besitzt.

        Apple könnte die Wahl lassen, ob man die Backups ende-zu-ende-verschlüsselt. Dass dies aus angeblicher Bequemlichkeit nicht durchgeführt werden kann, ist vollkommen falsch. Was ist mit lokalen Backups, bei denen man ein Passwort zur Verschlüsselung des Backups angelegt hat? Apple hat darauf keinen Zugriff und kann dem Nutzer nicht helfen, falls der Nutzer das Passwort vergisst, verliert oder einfach nicht wieder finden kann. Das dürfte Apple laut ihnen nie machen, weil dies laut ihnen ein unauflösliches Paradoxon wäre.

        Weiteres Beispiel: Google hat bei Android-Backups (die in deren Google Cloud sein müssen) E2E-Verschlüsselung ermöglicht und/oder verlangt dies. Hat jemand davon gehört, dass eine unüberhörbare Anzahl an Android-Nutzern sich darüber beschwert haben?

      • In diesem Zusammenhang geht’s jedoch nicht um Backups, die weitergegeben wurden, sondern Metadaten.
        Die iCloud Backups sind im übrigen verschlüsselt, die Schlüssel liegen leider bei Apple. Apple wollte dies zwischenzeitlich ändern, hat die Pläne jedoch verworfen, nachdem sie 2018 (Trump Regierung) Besuch von den Feds bekamen. Lupenreine Demokratie und so.

      • Im übrigen hat niemand behauptet, sie seien technisch unverschlüsselt gespeichert. Aus Apples Sicht sind die Daten im iBackup aber quasi unverschlüsselt, weil sie den privaten Schlüssel haben.

      • Die Firma hält sich an das Gesetz des Landes in dem sie arbeitet.
        Wenn das Volk etwas gegen die Praxis der Gesetze hat muss es Volksvertreter Wählen die das ändern.
        Firmen sind nicht dazu da Politik des Landes zu bestimmen.
        Das machen schon genug Lobbies, das heißt aber nicht das es die Guten machen sollten.

        Und wenn das mit dem Backup stört schalte sie aus. Fertig. Liegt ja bei dir.
        Wenn die Polizei einen Durchsuchungsbeschluss hat kannst ja auch nicht sagen ich habe gerade meine Schlüssel verloren. (Die geben dir nämlich ganz schnell ersatzschlüssel)

      • So viel Falsches … E2E-Verschlüsselung wäre technisch kein sonderliches Problem. Gegenüber Googles Android muss man auf Backups in der Cloud verzichten. Oder sie meinen etwa „Dann wechsle doch auf Android!“? Aber was ist, wenn man iOS-Apps und iOS besser findet und man iMessage u.s.w. nicht verlieren will?

      • @Res:
        So ist es !

      • Trump nutze hier die Möglichkeiten des Patriot Acts, welche zuletzt 2015 durch Obama ratifiziert wurde. Er sagte vor seiner Wahl, das er den Patriot Act abschaffen will. Wir lernen also, dass wählen hier nichts bringt. Apple hätte sich hier aber sehr wohl sich weigern können.

      • Falsch. Apple und andere Firmen müssen sich nicht Trump beugen. Sie müssen sich lediglich die Spielregeln einhalten, die ihnen vorgegeben und von der Regierung ab und zu etwas geändert werden beugen. Die Regierung darf aber nicht vorschreiben, dass sie keine E2E-Verschlüsselung nutzen dürfen. Allerdings scheinen sie Apple unter Druck setzen zu können, weshalb sie in iCloud nicht bei fast allem E2E-Verschlüsselung ermöglicht haben (das nervt insbesondere bei iBackups – Google hat dies anscheinend dagegen bei Android durchgesetzt (obwohl auch USA-Firma), abgesehen davon, dass sie sonst bei fast allem unsicherer sind).

  • Wen wundert’s! Jeder der denkt, dass er ein Smartphone gekauft habe bei dem er nicht überwacht wird, auch wenn der Hersteller noch so tolle Versprechen abgibt, der macht sich aus meiner Sicht nur etwas vor.
    Oftmals weiß es der Hersteller gar nicht und die Geheimdienste Zapfen direkt an.

  • Ihr glaubt doch nicht, dass es mit der aktuellen Administration, der ganze Quatsch aufgehört hat. Oder warum ist Assange immer noch im Knast?

  • Gängige Praxis, nicht wirklich überraschend. Auch sicher kein Trump’sches Alleinstellungsfeature.

    • Ist mir neu.
      Hatte ich eher in „bestimmten“ Ländern verortet oder in anderen Ländern als dem eigenen.

    • Bei Apple wird „gefragt“ – bei Android geht auch so….
      100%ige Datensicherheit im Netz gibt es nun mal nicht.

    • Ich glaube kaum, dass es gängige Praxis ist, wenn Republikaner ihre Position missbrauchen, um Wahlkampf gegen Demokraten zu machen, oder umgekehrt!

      Der Patriot-Act wurde beschlossen, um die USA vor Terrorismus zu schützen, nicht um das Parlament zu zerlegen!

      Schlimm genug, dass dieser Blödmann sich dafür nicht mal rechtfertigen muss!

    • Nein, das ist keine gängige Praxis. In der Schweiz hat leider deren Geheimdienst zwar nun (vor ca. 2 Jahren) Befugnisse erhalten nun auch im Internet zu spionieren, aber sie dürfen weiterhin nicht Server von anderen beschlagnahmen und untersuchen, was das hiesige BKA und in vielen europäischen Ländern deren spezielle Ämter dürfen.

  • Tja, wenn man solche Gesetze erlässt, dann muss damit rechnen, dass sie gegen einen eingesetzt werden.

  • Pfui ! Kann man Trump noch nachträglich „impeachen“ ? Und auf Apple kann man nicht sauer sein. War schließlich ne Anweisung vom Justizministerium… was hätten die machen sollen ? Vielleicht DIE internetseite „Apple Leaks“ gründen, auf der „zufällig“ diese – dann von Hackern gefundene – Info rausgehauen wird… ? Die Frage ist doch, ob die Biden-Administration so etwas auch macht, oder „brav“ bleibt….. das ist dann ne sache für die AluKöpfe….

  • Erlich gesagt glaube ich nicht daran… das die USA zu blöd ist, iPhones zu entschlüsseln, hat das FBI ja wunderbar bewiesen, es war eine ausländische Firma dazu nötig für ein ALTES Iphone…

    Und jetzt kommen sie damit um die Ecke? xD schöner witz xD

  • wer soll jetzt noch Apple Glauben schenken, wenn Tim mal wieder was von Datensicherheit faselt?

    • Dabei geht es aber um etwas Anderes; die kolportierte Datensicherheit schützt Deine Daten vor Hansi Hacker, das soll sie auch. Vor den Behörden und dem Gesetz sollst du aber nicht unbedingt geschützt werden. Sofern eine Legitimation vorliegt (durch einen Richter), soll der Zugriff durchaus möglich sein, was er ja dann auch ist. Es geht und ging nie um den vollkommenen Schutz vor jeglichem Zugriff. Und das ist auch gut so, ich will nicht mit Kriminellen in der gleichen Cloud sein.

  • Ich sags doch immer – Zustände wie in China – also verstehe ich nicht, warum dort alles schlimmer ist, was hier auch bloß geschieht. Alles nur Augenwischerei.

  • Fiktives Telefongespräch:
    Ring, riiiiiing
    Hallo, hier Tim!
    Hallo Tim, ich bin’s Donald kann nix, weiß nix und tut nix Trump
    Tim: Ahhh, warte ich stelle dich auf Lautsprecher. Bin auf einer Sitzung mit Aktionäre.
    Donald: Du ich habe da ein Problem. Die Demokraten sitzen mir im Nacken wegen der gekauften Wahl durch Wladimir. Ich brauche daher die Daten von deren iDevices. 
    Tim: Das wäre jetzt wirklich kein Problem. Allerdings müsstest du mir einen kleinen Gefallen dafür tun. Du spielst ja derzeit mit dem Gedanken Strafzölle auf Waren aus China zu erheben. Wäre es möglich, dass wir aussen vor bleiben?
    Donald: Tim wir Geschäftsleute müssen doch zusammenhalten. Geht klar. Ich weise Wilbur gleich darauf hin, dass angebissene Äpfel ohne Strafzölle in die USA können.
    Tim: Super Donald! Grüß mir deine Frau! 
    Donald: Mach ich! Gruß an die Aktionäre!
    Aktionäre: Bis bald Donald! 

  • Als einfaches Beispiel für die Kraft von Metadaten empfehle ich das SPIEGEL-Mining von David Kriesel (den hoffentlich jeder durch den Xerox-Skandal kennt; ansonsten könnte ihr den gleich mit googlen). ;-)

  • Wenn Apple das bei amerikanischen Spitzenpolitikern macht, dann ist das mit dem Datenschutz bei „normalen“ Verbrauchern – insbesondere Nicht-USA – gar nicht auszudenken.

    jetzt müsste jeder das Vertrauen verloren haben.
    Auch meine Accountdaten gehen niemandem etwas an.

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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