Satirisches Point-and-Click Adventure
„To Hell with the Ugly“: Neues ARTE-Spiel startet
Mit dem Adventure To Hell with the Ugly hat ARTE France heute bereits ihr insgesamt sechszehntes Videospiel veröffentlicht. Das Spiel basiert auf dem gleichnamigen Roman „Wir werden alle Fiesen killen“ (im Original „Et on tuera tous les affreux“) des französischen Schriftstellers Boris Vlan und wurde vom Indiestudio La Poule Noire entwickelt.
Der Titel ist in den fünfziger Jahren im wilden Los Angeles angesiedelt und steckt euch in die Rolle des jungen Schönlings Rock Bailey. Nicht unbedingt der hellsten Kerze auf der Torte. Aber zumindest ein sportlich, hoch gewachsener Typ mit strahlend blonden Haaren, dessen Äußeres die Herzen der Damenwelt in der pulsierenden Metropole höher schlagen lässt. Zu deren Frust hat sich unser zweifelhafter Held jedoch in den Kopf gesetzt bis zu seinem 20. Geburtstag spzieller körperlicher Freuden abzusagen, da diese seines Erachtens seiner sportlichen Karriere schaden könnten.
Auch wenn er ständig in seinem Lieblingsjazzclub, dem Zooty Slammer, abhängt, verbringt er seine Zeit dort lieber mit dem Genuss günstiger Spirituosen und mehr als einen flotten Tanz braucht das weibliche Publikum von Bailey nicht erwarten. Genau in diesem Etablissement beginnt eure Geschichte, doch soll es für den jungen Bailey diesmal keine seiner gewöhnlichen Nächte werden. Denn nach einem ungeschickten Flirt mit dem aufstrebenden Hollywoodsternchen Sunday Love bietet ein Fremder Rock eine mit einem Sedativ versetzte Zigarette an.
Was folgt ist ein aufregendes Abenteuer um vermisste Berühmtheiten, einen toten Gangsterboss und einen mysteriösen Arzt, der ganz besondere Visionen in Bezug auf Schönheit und Vollkommenheit pflegt. Doch ob Rock Bailey dieses Geflecht mit Hilfe seines Reporterfreundes Gary Kilian entwirren kann, wieso das FBI bereits an diesem Fall dran ist und ob die schöne Sunday unseren Stein am Ende doch erweichen kann, erfahrt ihr lieber selber im Spiel.
To Hell with the Ugly parodiert offen die Stereotpye amerikanischer Krimiserien und Noir Romane. Auch wenn wir den zugehörigen Roman bisher nicht kannten, fühlten wir uns sofort gut aufgehoben und an die satirischen Romane („Superthriller“) des italienischen Autors Carlo Manzoni erinnert. Wer den Mix aus Komik und spannender Krimierzählung mag, sollte also an dem Spiel gefallen finden.
Neben klassischen Rätselelementen und Kombinatorikaufgaben wird das Spiel durch rundenbasierte Kämpfe aufgelockert, in denen Bailey und seine Mitstreiter nicht nur die Fäuste fliegen lassen. Kurze Quicktimeevents entscheiden dabei darüber, ob eure Angriffe von Erfolg gekrönt sind oder ihr einen gegnerischen Schlag durch eure Deckung lasst.
Einschränkend müssen wir festhalten, dass lediglich die Zwischensequenzen (auf Englisch, mit deutschen Untertiteln) vertont wurden. Ihr klickt euch also, wie in alten Zeiten, hauptsächlich durch Dialoge, welche die Story vorantreiben. Bücherwürmer und alteingesessene Adventurefans dürfte das aber wohl weniger abschrecken. Das rund 5 Stunden lange Adventure ist absofort für 19,99 Euro auf GOG und Steam, sowie für Konsolen, verfügbar.
Mögen sie mit ihrer (Grund-) Idee Erfolg haben.