Tim Cook in Amsterdam: „Coding gehört auf den Lehrplan“
Im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung zum Startup Fest Europe war Apple-Chef Tim Cook Interviewgast der ehemaligen EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes. In dem 30-minütigen Gespräch waren neben Apple-spezifischen Themen auch Umwelt- und Bildungspolitik sowie passend zur Veranstaltung natürlich allgemein die Möglichkeiten für junge Unternehmen.
Cook betonte das Engagement Apples in diesem Bereich. Sein Unternehmen biete Entwicklern die Möglichkeit, ihre Apps ohne Aufwand in 155 Ländern weltweit zu verkaufen. Zusätzliche Unterstützung biete Apple beim Marketing, Verkauf und auf technischer Seite, damit sich besonders junge Unternehmen vorrangig auf ihr Produkt konzentrieren können. Cook sprach dabei auch das von Apple im italienischen Neapel eingerichtete Ausbildungszentrum für iOS-Entwickler an. Die Aus- und Weiterbildung besonders im Bereich Programmierung müsse aber auch von staatlicher Seite vorangetrieben werden. Cook sprach sich dafür aus, dass Programmiersprachen wie Fremdsprachen in die Lehrpläne von Schulen aufgenommen werden.
Grundsätzlich seien die Möglichkeiten im Bereich App-Entwicklung unendlich. Man könne für praktisch alles eine App erstellen. Als besonders interessant sieht Cook momentan die Entwicklung im Gesundheitsbereich.
Neelie Kroes brachte auch den Konflikt zwischen Apple und dem FBI zur Sprache. Cook betonte daraufhin erneut, dass die Privatsphäre der Nutzer für Apple höchste Priorität habe. Man habe sich der FBI-Anordnung nicht mit Blick auf den Einzelfall, sondern aus grundsätzlichen Überlegungen widersetzt. Apple sehe sich als Transportunternehmen für verschlossene Nachrichten und habe keinerlei Recht, auf die Inhalte zuzugreifen.
Apple Watch als Gesundheits-Warnsystem
Auf die Frage nach den für Apple wichtigsten Produktbereichen in den nächsten Jahren wollte Cook keine konkrete Antwort geben. Grundsätzlich halte man die Kombination aus Hardware, Software und Diensten für wichtig. Daran angelehnt sprach Cook Apples Engagement im Gesundheitsbereich an, betonte aber auch die Relevanz von Apple TV und vor allem der Apple Watch. „Eines Tages wird man sich fragen, wie konnte ich es bisher ohne die Apple Watch aushalten“, ein Spruch, den wir schon öfter gehört haben diente Cook als Einleitung für ein Plädoyer für das Potenzial der Apple-Uhr. Er verglich die Apple Watch mit den Kontrollleuchten am Armaturenbrett eines Autos. Die Uhr habe das Potenzial, nicht nur zu informieren, sondern beispielsweise bei gesundheitlichen Risiken auch zu warnen.
Das komplette Interview könnt ihr euch hier als MP3 anhören oder bei den niederländischen Kollegen von OneMoreThing als Video ansehen.
„..ihre Apps ohne Aufwand in 155 Ländern weltweit zu verkaufen..“, wenn es a) Apple in den Kram passt, b) der Entwickler einen ordentlichen Teil seiner Einnahmen an Apple abdrückt.
Apple zwingt niemand Apps im AppStore einzustellen….und das so manche Apps es nicht in den Store schaffen finde ich nicht schlecht………
ähm und wie bekomme ich meine app sonst auf das eiphone
Mit HTML5
30% gehen an Apple, oder? Dafür das man sich nicht um die Vertrieb & Serverkapazitäten kümmern muss und die App in einer zentralen Anlaufstelle verfügbar ist, eigentlich nicht ganz so schlimm, oder? Versuch mal ein selbst entwickeltes Produkt in den Handel zu bekommen.
+ $99 im Jahr für den Entwickler-Account
Die 99€ machen den Kohl nicht fett.
Auf den Lehrplan finde ich gehört Coding nicht. Da gibt’s sinnvolleres. Wer sich dafür interessiert wird ohne Schule eh schneller in dem Thema voran kommen.
Coding sollte zumindest angeboten werden für die, die Interesse haben
Sehe ich auch so, zumal die bisherige Leistung in dem Bereich mehr als mager ist. In meiner alten Schule wurde HTML als „coding“ angeboten. Und das mehr als schlecht, am Ende des Schuljahres konnte man eine Website im style von 1991 erstellen. Privat also das Ergebnis von 2 Stunden lesen und ausprobieren.
In meiner Ausbildung wurde dann Java als Programmiersprache beigebracht, da es das universellste ist was es gibt. Abgesehen von der trägheit der Sprache war nur die Trägheit und Inkompetenz der Lehrkraft noch hinderlicher.
Wenn man Programmiersprachen in den Lehrplan einbauen will, was ich an sich gut und verständlich finde, dann muss man aber auch das passende Personal dafür haben und da sind wir noch Jahre von entfernt. Bis dahin empfehle ich jedem ein Buch über die gewünschte Programmier- oder Skriptsprache (mit HTML 5 bin ich mittlerweile sehr glücklich (auch der einstieg in swift war dank JavaScript ziemlich einfach) sich entweder in der Bücherei auszuleihen oder für 25€ im Handel zu kaufen. Da hat man eindeutig mehr von.
Doch ich finde auch es gehört dahin. Natürlich kann man nicht von heute auf morgen von den Schulen so was verlangen. Da gebe ich Tim recht. Sonst riskierst du schlechten Unterricht und dadurch einen schlechten Einstieg in das Thema. Aber der Ansatz: „wer sich dafür interessiert soll es lernen“ klappt nicht. Sehr viele Personen stellen sich unter Softwareentwicklung was völlig falsches vor und würden daher nie auf die Idee kommen, dass ihnen das liegt. Im Freundeskreis hatte ich genau das jetzt schon oft erlebt. Daher finde ich es sehr gute Überlegung, dies in die Schule aufzunehmen. Gerade Frauen sind öfters extrem talentierte Softwareentwicklerinnen und wissen es einfach nicht (oder zu spät). Um die hohe Zahl an Fachkräften sicherzustellen ist es äusserst empfehlenswert, diese Talente früh zu entdecken und fördern.
Sorry. Meinte Mike, nicht Tim :)
Was ist denn bitte zukunftsträchtiger als Coding?
Latein? Eine alte ungenutzte, pseudoelitäre Sprache…
Oder wir pressen alle in Gemeinschaftskunde rein, erziehen aber zu absoluten Individualisten?
Dann studiere mal Medizin, Sprachwissenschaften oder Gesellschaftskunde ohne Latein. Viel Spaß!
Der Vergleich mit Latein hinkt wirklich gewaltig. Auch im täglichen Leben kann es hilfreich sein, da zig (Fach)begriffe auf der lateinischen Sprache basieren. Mit der anderen Aussage hast Du allerdings völlig Recht! In Mathematik habe ich bspw. vieles gelernt, das keinerlei Anwendung in meinem Alltag findet. Würde ich allerdings einen Beruf ausüben, der all die Kenntnisse voraussetzt, wäre ich gewappnet. Wir lernen alles Mögliche, für später oder auch nicht, und natürlich auch um des Lernens Willen selber. Warum also nicht auch das Programmieren erlernen. Dauer und Umfang wären zu diskutieren, aber grundsätzliches Verständnis ist definitiv erwünscht. Vor allem mit langfristigem Blick auf unsere Zukunft (und den Standort Deutschland).
Gehört auf den Lehrplan, ja…aber als WAHLFACH! Soll Leute geben, die Probleme damit haben wie ein Computer zu denken,
Ausserdem an Wissen mangelt es uns doch nicht, Wir lernen doch alles in der Schule. Das Massentierhaltung schei0e ist, dass Atomkraft schei0e ist, dass wir den Regenwald zerstören, dass die Biossphaere auseinander bricht..die Menschheit weiss alles uber Pottwal DNA und seltene Dialekte in Papua Neuguinea vor 1713…wir haben aber ein Umsetzungsproblem. Vielleicht sollten wir da mal anfangen und umsetzen, was wir schon wissen und dann koennen wir darüber reden, 13-jährigen Coding beizubringen.
Ich finde nicht das es am Lehrplan liegt das sämtliche IT Innovationen aus Amerika kommen. Viel mehr fehlt es hier an eine Gründer Kultur. wenn Coding morgen angeboten wird, ist es übermorgen „Latein“ in der Schule. Nett gelernt zu haben aber veraltet. Ich sehe hier eher ein Versuch der IT_Branche sich die Fachkräfte von morgen kostengünstig durch den Staat ausbilden zu lassen.
Und ich habe Probleme mathematisch zu denken und dennoch musste ich durch dieses Fach irgendwie durch. Ob da jemand Probleme damit hat „wie ein Computer zu denken“, würde die Schule nicht interessieren. Und mich auch nicht, da ich Programmierung viel aufschlußreicher als Mathematik finde.
Richtig. Die Schule interessiert es nicht. Und genau das ist das schlimme. Deine persönlichen Stärken interessieren niemanden. Jeder soll in allem großartig sein und wenn er es nicht ist, verbaut man ihm mit einer schlechten Note seine Zukunft. Tolles system. Wollt ihr damit in die Zukunft gehen??
Ich persönlich denke auch schon seit Ewigkeiten, dass man die Schulsysteme weltweit so umkrempeln sollte, dass jeder das lernen kann wofür er Interesse hat und diese Stärken dann gefördert werden.
Latein gibt es seit über 2.000 Jahren, eine jetzt erlernte Programmiersprache ist bald überholt. Ergänzend ja, als Alternative niemals!
Hää ich bin Entwickler habe einen Entwickler Account … Und zahle nix garnix
Bevor Coding auf den Lehrplan kommt, sollten die Schüler einmal den Umgang mit einem Computer lernen. Und damit meine ich nicht, wie man auf Facebook Candy Crush startet.
Die Schüler sollten heute lernen, wie man so durchs Internet surft, dass man halbwegs sicher ist, wie man betrüber und Fallen für Viren etc. erkennt und es sollte jedem sehr deutlich klargemacht werden, dass etwas, was einmal im Internet ist, niemals verschwinden wird.
Auch der Umgang mit Passworten sollte erklärt werden und ggf. sogar was Backups sind, wie mans sie erstellt und wozu man sie braucht.
Leider waren die Lehrer bei mir selbst nicht in der Lage einen Computer halbwegs sicher zu bedienen, auch wenn sie ihr gesamtes Privatleben bei Facebook posten konnten. Was wir als Schüler teilweise echt amüsant fanden ;)