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"hey apple, don’t fire me"

TikTok-Video könnte Apple-Mitarbeiterin den Job kosten

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Ein virales TikTok-Video der bei Apple angestellten Paris Campbell könnte der seit sechs Jahren im Unternehmen beschäftigten Mutter aus New York zum Verhängnis werden. Der Kurzclip, in dem die Reparaturtechnikerin auf Phishing-Nachrichten eingeht, die häufig bei von iPhone-Diebstählen betroffenen Anwendern eingehen, soll gegen Apples Unternehmensrichtlinien verstoßen und könnte in Letzter Instanz zur Kündigung Campbells führen.

Dies berichtet die gut vernetzte US-Journalistin Zoe Schiffer, die in den vergangenen Monaten mehrfach Berichte aus dem ansonsten sehr verschwiegenen Umfeld der Apple-Angestellten produzieren und unter anderem dem Aufbau der ersten Gewerkschaftsvertretungen in amerikanischen Apple-Filialen beiwohnen konnte.

Hilfreicher Clip zur iCloud-Gerätesperre

Laut Schiffer stört sich Apple an der Tatsache, dass sich die Angestellte im Video als Apple-Mitarbeiterin zu erkennen gegeben habe und zudem auch noch über Apple-spezifische Inhalte referiert. Dabei geht es in dem knapp drei Minuten langen Video nicht mal um Kritik am Unternehmen. Die Technikerin widmet sich in ihrem Kurzvideo der iCloud-Gerätesperre und erklärt, wie die Nutzung von gestohlenen Geräte regelmäßig von dieser unterbunden wird.

@pariscampbellgrace

#stitch with @Stella this is so out of my content niche

♬ Love You So – The King Khan & BBQ Show

Zudem geht Campbell auf zwielichtige Kontaktversuche ein, mit denen Besitzer gestohlener Geräte häufiger konfrontiert werden. Bei diesen wird durch einen Mix falscher Behauptungen, Drohungen und täuschenden Nachrichten versucht die rechtmäßigen Besitzer gestohlener Geräte dazu zu drängen, diese von der iCloud-Sperre zu entfernen, um den Weiterverkauf zu ermöglichen.

Mitarbeiterin legt nach

Ein Dienst am Kunden, den Apple offenbar nicht zulassen will und Campbell mit der Kündigung des Arbeitsverhältnisses drohte, sollte diese ihr Video nicht von TikTok entfernen. Campbell veröffentlichte daraufhin einen zweiten Clip mit der Überschrift „hey apple, don’t fire me“ und fasst die bisherigen Ereignisse noch mal zusammen.

@pariscampbellgrace

hey apple, don’t fire me #techtok #greenscreen

♬ original sound – paris campbell grace

17. Aug 2022 um 08:08 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • Das ist völlig normal. Generell sehen es Unternehmen nicht gerne wenn man sich als Mitarbeiter outet und ohne Genehmigung etwas postet was der Firma ein schlechtes Licht wirft. Bin nicht lange bei TikTok. Aber ein Polizist oder ein Auslieferfahrer in Deutschland mussten auch schon wegen TikToks ihre Jobs verlieren. Beim Auslieferfahrer war es weil er beim Kunden auf der Toilette war und darüber ein TikTok gemacht hat. Lernt man in übrigens auch schon in der Berufsschule das der Arbeitgeber ein Interesse am privaten auftreten hat. Am besten nicht sagen das man angestellt ist und auch nicht so verkaufen. Da ist völlig egal ob man positiv oder negativ berichtet.

    • Sehr richtig, aber vielen geht halt die Selbstdarstellung über jegliche rechtlich und manchmal auch ethische Fragen.
      Auch in Deutschland wäre hier zumindest eine Abmahnung und Eintrag in Personalakte wahrscheinlich und nachdem 2.Video eventuell auch Kündigung

      • Nur als kleine Anmerkung: nur weil etwas üblich ist, hat das noch lange nichts mit geltendem deutschen Recht zu tun. Die Arbeitsgerichte sind nicht ohne Grund voll mit solchen Verfahren bei denen nur leider sehr wenig an die Öffentlichkeit rauskommt, weil die meisten Verfahren im Vergleich enden, weil die AG wissen, dass sie verlieren würden und vorher einlenken. Es kommen dann nur die Urteile an die Öffentlichkeit bei denen der Arbeitnehmer tatsächlich verstoßen hat und bspw. die Kündigung rechtens war. Das ist allerdings nicht die Norm!

        Diese Ansicht kommt bei vielen davon, dass sie denken, nur weil ein Vertrag zwischen zwei Parteien existiert kann eine Partei in diesen schreiben was sie will, solange die andere Seite unterschreibt. Das ist nicht der Fall. Verträge stehen immer unter dem Recht. Steht in einem Arbeits- oder Mietvertrag etwas, das gegen geltendes Recht verstößt, ist es schlicht unwirksam.

      • Und wofür? Das iPhones derart gut geschützt sind, wirft doch kein negatives Licht auf ihren Arbeitgeber?!

        Wo wäre denn in Deutschland dafür eine Abmahnung oder eine Kündigung gerechtfertigt?

      • Abgesehen davon, dass es natürlich nicht um deutsches Arbeitsrecht geht, müsste man die Restriktionen aus dem Arbeitsvertrag der Mitarbeiterin kennen, um Ansatzpunkte für eine Abmahnung bzw. Kündigung zu finden.

        Dass sie im zweiten Posting nochmal nachlegt anstatt das ursprüngliche Video zu entfernen, spricht allerdings dagegen, dass sie an einem guten Verhältnis zu Apple interessiert ist…

      • Es gibt Compliance Richtlinien in Unternehmen. Diese zu akzeptieren ist Teil des Arbeitsvertrags. Dort ist auch geregelt wer, wie wo und wann im Names des Unternehmens öffentlich auftreten darf. Verstößt man dagegen wird man vertragsbrüchig und setzt sich der Gefahr aus gekündigt zu werden. Ein Vergleich ist letztendlich nur eine finanzielle Regelung, welche die Kündigung nicht mehr abwendet.

      • Keine Ahnung, wo ihr in dem ersten Video gesehen habt, dass sie behauptet, bei Apple zu arbeiten. Genau das hat sie nämlich ausdrücklich nicht getan. Das tut sie erst im zweiten Video.
        Im ersten sagt sie „Fruit Company“…

        Hört euch einfach mal an, was sie sagt. Ist erhellend, und lässt Apple in diesem Fall eher lächerlich erscheinen.

  • Weiß sie doch vorher, auf was sie sich da mit ihren Videos einlässt und was die Folgen daraus sind.
    Selbst schuld, das ist nur persönliche Dummheit, da habe ich irgendwie kein Mitleid.

    Sind ja auch nicht irgendwelche Whistleblower-Details, sondern nur die eigene Fame-Geilheit, die sie in die Öffentlichkeit treibt.

  • Das 2. Video ist schon dreist. Gleichfalls noch einen drauflegen.

    Sie fordert es ja geradezu raus.

  • Spätestens nach dem zweiten Video wird sie (leider) definitiv gefeuert, weil sie ein firmeninternes Gespräch mit dem Vorgesetzten veröffentlicht.

    P.s.: 5 Mio. haben sich diese mMn total hippelige Person angeschaut. Ich fand es sehr anstrengend. ;))

      • Geht aber um den Inhalt und nicht um die Person an sich. Dass es kein Apple-like Hochglanzvideo ist, ist klar.
        Jeder ist, wie er ist. Kann man mögen oder nicht.

      • @Kozum unnötiger Kommentar, hibbelig bleibt hibbelig. Und ja sie wird gefeuert weil sie einfach über Interna in Tiktok weitermacht

      • Zumal es Al Bundy schon extra als ps nur angemerkt hat. Aber das ist halt so mit Generation tiktok, blos keine Kritik vertragen

    • Warum leider?

      Wie du es selber schreibst, vertrauliche Unterlagen und/oder Gespräche nach außen tragen geht gar nicht..

      Selbst ein Gespräch mit anderen Mitarbeiter/in geht nicht, hier ist ggf. der Betriebsrat zuständig.

      (für die jung User die ja immer der Meinung sind Betriebsräte oder Gewerkschaften sind überflüssig.. nee eben nicht)

    • Warum sendet man auch in tiktok ein Video „this is for you apple…“ dann soll sie doch Apple selbst anschreiben.
      Nein man muss sein eigenen Fame pushen, sonst nix.

  • Habe mir beide Videos angeschaut. Ich finde das ziemlich gute Werbung. Sie stellt die Sicherheit aus Sicht eines Experten dar und authentischer geht es nicht.
    Und ich denke viele beruhigt das und viele wussten das auch nicht.
    Für mich war jetzt nichts Neues dabei, also hat sie aus meiner Sicht auch keine Geheimnisse verraten.

    Das zweite Video, ok. Muss nicht sein.
    Aber andererseits: Was will ein Unternehmen, als einen Mitarbeiter, der mit Leidenschaft dabei ist und stolz ist, für sein Unternehmen zu arbeiten?

    • Erstmal wäre es gut eine (schriftliche) Erlaubnis einzuholen. Da ist man, egal bei welchen Beruf, auf der sicheren Seite. Bei Apple hat sie sicherlich im NDA schon so etwas unterschrieben das sie so etwas nicht darf. Ganz einfach wäre es ja sich einfach nicht als Mitarbeiter zu outen. Das bringt aber wahrscheinlich nicht so viele Klicks.

  • Selbst wenn Apple so eine Policy irgendwo vertraglich festgelegt hätte, wäre es in diesem Fall absolut falsch sie anzuwenden. Es wurde quasi umsonst Werbung für Apples gutes Sicherheitskonzept gemacht und dann wird man behandelt als ob man irgendwelche negativen Unwahrheiten über Apple verbreitet hat. Und es stimmt, mit Think Different(ly) ist wohl nicht mehr viel bei Apple. Die Think Different Kampagne war von Steve Jobs ja in erster Linie an die eigenen Mitarbeiter gerichtet. Manchmal erinnert Apples Kommunikations-Politik an die eines kommunistischen Staates, nur mit besseren Produkten. :/

    • Ist wie oben geschrieben gängige Praxis. Niklas Steenfatt hat auch fast nur gutes über Facebook geäußert. Wurde aber ihn dennoch zum Verhängnis weil er sich als Mitarbeiter verkauft hat und manche Aussagen etwas kritisch waren. Auch da ohne offizielle Erlaubnis und mit NDA Unterzeichnung. Trotz „Think Different“ was auf was völlig anderes bezogen war, wird Apple keine Ausnahme sein.

    • Ja, jetzt positiv. Und dann fängt sie irgendwann an mal etwas falsches zu behaupten (vielleicht auch nur indem
      Sie einen Fehler macht). Dann hat sie den Status eines Applemitarbeiters. Und wird so zu einer Art Sprachrohr (PR-Mitarbeiterin) Apples, das falsche Dinge behauptet. Und wer ist dann haftbar? Apple.

    • Bei international tätigen Firmen, noch dazu börsennotiert, gibt es ziemlich klare Regeln, wer was in der Öffentlichkeit sagt. Erst Recht zu sozialen Medien. Das hat auch gute Gründe.

      Wenn sie so gut ist, wie sie sagt, dann wird sie das auch genau wissen, wie leicht das nach hinten losgehen kann.

      Für das zweite Video wirst du zumindest in Deutschland von jeder Firma (die ich kenne) gefeuert. In den USA dürfte das ähnlich gesehen werden. Den Arbeitgeber so öffentlich anzugehen geht absolut gar nicht, so cool das auch Kritiker von solchen Regelungen finden mögen. Damit geht man bewusst eine Image-Schädigung ein und das weiß sie ganz genau.

      Für mich macht das eher den Eindruck: „Denen würge ich jetzt noch mal richtig einen rein, weil ich so viel Reichweite habe.“

  • Sieht genauso aus, wie man sich einen Apple Store Mitarbeiter vorstellt. Ich würde sie feuern

  • Auf den Kaffee zum Wachwerden kann ich heute wohl getrost verzichten.

  • Sie fängt besagtes Video sogar an mit „I can’t tell you exactly how I got this information…“ Ist sich also komplett bewusst, was sie da tut.

  • Erstes Video: schwach von Apple, deswegen eine Kündigung – Debatte aufzumachen. Vor allem, weil es ja total positiv ist, dass iPhones so gut geschützt sind. Ist ja nicht so, als hätte sie ihren Arbeitgeber irgendwie in ein schlechtes Licht gerückt. Policies hin oder her, wo kein Kläger, da kein Richter.

    Zweites Video: finde ich gut von ihr. Wie soll sie sich sonst gegen so einen übermächtigen Gegner wehren? Ist ja auch gleichzeitig eine gute Bewerbung. Wenn Apple jetzt pfiffig ist, dann mahnen Sie sie ab, dass so etwas (nach Video 2 grundsätzlich Veröffentlichungen mit Apple im Bezug) nicht noch einmal vorkommen darf und sichern sich eine ambitionierte Mitarbeiterin.

    Kirche im Dorf lassen.

  • Die Dame legt es auf die Klicks an, wenn sie gekündigt wird (was völlig gerechtfertigt wäre) hofft sie auf eine TikTokker Karriere.

    Einfach nur nervig solche Personen, wenn sie wirklich Tips geben möchte, dann hätte sie dies auch machen können ohne Ihren Background so offenzulegen.

  • Gute Reaktion von Apple auf das erste Video, erinnert einen etwas an die abmahnverfahren gegen Apfelkind vor ein paar Jahren. Da hat die Rechtsabteilung aktuell wohl noch nicht das Soll an Rechtsverfahren erreicht :D
    Das zweite video ist genauso kindisch wie die Reaktion von Apple, allerdings wäre da die Kündigung tatsächlich auch gerechtfertigt. Alles in allem wieder ein Zeichen, dass man auch froh sein kann dort nicht zu arbeiten.

  • Der Unterschied zwischen Besitzer und Eigentümer würde das Lesen etwas erleichtern :-)

  • Das erste Video war sicher interessant für viele Leute.
    Die Reaktion von Apple war hier sicher sehr hart. Aber halt auch nicht überraschend.

    Bei Apple bleiben will sie aber anscheinend eh nicht, denn nach dem zweiten Video muss sie Apple ja rausschmeißen. Spätestens hier würde das jede Firma so machen.

    Naja, dann wird sie halt jetzt eine der vielen „Influencer“ die über Apple Geräte Videos machen.
    Besonders bei Apple-Hassern kann sie ja jetzt Ihre Fanbase aufbauen.

    Eigentlich echt immer Schade solche Geschichten. Für beide Seiten.

  • Warum müssen die Leute auch alles posten, was ihnen grad durch den Kopf geht?

  • Ach, die findet bestimmt bei einer anderen Klitsche ’nen guten Job – beste Werbung für den neuen Laden!

  • Ich hab Personalverantwortung

    Freistellung ab sofort und weg – ggf noch entsprechend was ins Zeugnis.

    Als neuer Arbeitgeber Finger weg – da holt man sich ein faules Ei

  • So wie sie mental drauf ist, hat sie ganz andere Probleme…

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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