This War of Mine – interessantes (Anti-)Kriegsspiel für Mac und iPad
Kriegsspiele erfreuen sich auf so ziemlich jeder Plattform großer Beliebtheit: Call of Duty, Halo, Battlefield, Arma, Modern Combat und viele andere Titel geben dem Spieler die Gelegenheit, im fiktionalen Leben ein Soldat zu sein, zu schießen, zu stechen – Krieg spielen, eben. Auch für den Mac gibt es zahlreiche dieser Angebote (sowohl im Mac App Store als auch über Steam).
Dabei mussten die Macher der verbreiteten Ego-Shooter von Usern und der Presse die immer selbe Kritik gefallen lassen: zu wenig Handlung, zu viel übertriebenes, monotones, teils zynisches „Geballere“. Und gewiss war diese Kritik berechtigt. Erhitzt wurde die Debatte einst durch die Option, in CoD Mondern Warfare 2 Zivilisten töten zu können.
Vor diesem Hintergrund spielt sich „This War of Mine“ (Mac | iPad) gleich noch einmal ganz anders. Denn das Indie-ähnliche Kriegsspiel drückt dem Spieler eben keine Maschinenpistole in trockigen Wüsten in die Hand, es wird nicht in 1st- oder 3rd-Person-View gespielt.
Vielmehr wird während des gesamten Spiels lediglich ein Querschnitt der dargestellt Spiele-Welt dargestellt. Diese ist im Übrigen ebenso wenig schön wie bei den üblichen Shootern: eine westliche Stadt, die halb zerstört ist. In der es Rebellen und Soldaten gibt – und Zivilisten. Und genau hier setzt das Spiel an. Entgegen den üblichen Games muss der Spieler bei „This War of Mine“ nicht möglichst genau eine Zielperson als Scharfschütze ausschalten, oder so lange wie irgend möglich den Ansturm von Zombie-Horden überleben. Vielmehr gilt es, virtuellen Tag für virtuellen Tag für das Überleben einer Gruppe Zivilisten zu sorgen, indem dieser per Mausklick Aktionen an die einzelnen Personen vorgeben kann. Das Prinzip der Interaktion könnt ihr euch so vorstellen, wie ihr es aus Sims kennt.
Und ja, das mag zunächst plump klingen, ist es jedoch kaum. So sollte man tunlichst darauf achten, welche Aufgaben man wem zukommen lässt.
Roman, der einst der Bürgerwehr beitrat, setzt man wohl eher zum Plündern umliegender Häuser ein – und Bruno, ein ehemaliger Sterne-Koch, sollte wissen, wie er für die ausgelaugte Gruppe auch aus einfachen Zutaten ein halbwegs akzeptables Gericht kocht.
Dabei steht der Spieler oft genug vor schwierigen Entscheidungen. Töten man das alte Ehepaar, um an dessen Vorräte ranzukommen? Andererseits verhungern womöglich gerade die eigenen Leute…
Wir haben „The War of Mine“ bereits mehrere Stunden gespielt und können es guten Gewissens empfehlen an Nutzer, die nicht das nächste, größere Gemetzel suchen, sondern auf der Suche sind nach einem etwas anderen, eindringlichen Spiele-Erlebnis.
Das übrigens von 11 bit studios entwickelte Game ist erhältlich für das iPad für 14,99 € (ca. 376 MB) oder den Mac für 19,99 € (ca. 876 MB). Wie immer, überprüft bitte vor dem Kauf, ob die Preise noch aktuell sind.
Vollends empfehlenswert.
Hört sich gut an und sieht gut aus, werde es mir holen, wenn es billiger geworden ist.
Es ist schon billiger als zu Anfang auf dem Mac/PC. Das ist nunmal ein Vollpreistitel. Das Geld ist es übrigens voll und ganz wert.
sieht das auch schön knackig auf dem ipad pro aus? oder wird das dann hochskaliert, oder läuft nativ in normaler ipad auflösung? stell mir das spiel am pro besonders cool vor auf 12,9 zoll. wäre interessant zu wissen wie das apple handhabt mit den vorhandenen apps.
Wird wohl wie bei allen Geräten mit Retinadisplay hochgerechnet. Sonst hättest Du ja das Spiel als kleines Fenster auf großem schwarzen Grund.
Es sollte nativ laufen. Auf dem Mac kannst du die Auflösung auch frei einstellen.
Diese Spiele klingen erstmal immer gut, aber ich finde das so deprimiernd sie zu spielen. Man kann hier nicht „gut“ sein. Man kann nur versuchen zu überleben. Das macht mir irgendwie keinen Spass mehr. Papers please ist hier ähnlich.