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IP-Adressen und Telefonnummern betroffen

Telegram will Nutzerdaten an Behörden weitergeben

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Der Messenger-Dienst Telegram plant, IP-Adressen und Telefonnummern von Nutzern bei rechtlich gültigen Anfragen an Behörden weiterzugeben. Dies gab Telegram-CEO Pavel Durov persönlich bekannt. Die Messenger-Plattform ändert dafür ihre Nutzungsbedingungen und will kriminellen Nutzern so den Missbrauch des eigenen Angebotes in Zukunft erschweren.

Durov

Durov steht seit Kurzem in Frankreich unter Anklage. Die Vorwürfe gegen Durov umfassen eine Reihe schwerwiegender Anschuldigungen. Dazu gehören Beihilfe zur Nutzung der Plattform für illegale Aktivitäten, darunter der Besitz und die Verbreitung von pornografischen Bildern von Minderjährigen, Drogenhandel, sowie Betrug und Geldwäsche innerhalb einer organisierten kriminellen Gruppe.

Kurswechsel bei Telegram

Telegram war bisher dafür bekannt, Anfragen von Behörden weltweit weitgehend zu ignorieren, insbesondere wenn es um die Herausgabe von Nutzerdaten ging. Die Plattform hat nun begonnen, problematische Inhalte mithilfe von künstlicher Intelligenz und einem Team von Moderatoren aus ihren Suchergebnissen zu entfernen.

Die französische Anklage gegen den russischstämmigen Durov fokussiert sich unter anderem auf die Verweigerungshaltung des Unternehmens, Daten für rechtliche Abhörmaßnahmen bereitzustellen. Durov selbst hat die im Raum stehenden Vorwürfe zwar durchgehend zurückgewiesen, wird die laufenden Ermittlungen in Frankreich jedoch abwarten müssen, ehe eine Ausreise wieder möglich ist.

Druck von Regierungen weltweit

Unter Durovs Leitung hat Telegram immer wieder Konflikte mit Regierungen ausgelöst, von der EU bis hin zu autoritären Staaten wie Russland und Iran. Die Plattform wurde sowohl von Protestbewegungen als auch von Extremisten und Verschwörungstheoretikern genutzt.

2018 versuchte Russland, Telegram zu blockieren, zog die Maßnahme aber nach zwei Jahren wieder zurück. Die Festnahme Durovs führte zu mehreren Anpassungen bei Telegram. So wurden kürzlich neue Medien-Uploads deaktiviert, um gegen Bots und Betrüger vorzugehen.

Zum Nachlesen:

24. Sep 2024 um 15:59 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • Ok dann wohl keine Nacktfotos mehr tauschen bei Telegram haha

  • Die letzte Bastion, die vor dem übergriffigen Staat eingeknickt ist…

  • Da wurde wohl viel Druck ausgeübt….. naja jetzt ist es halt bei allen anderen. Wer denkt das Apple das nicht auch alles rausgeben muss träumt.
    Das heißt das es Hintertüren gibt nebenbei, von wegen verschlüsselte Inhalte. So verschlüsselt sind sie dann wohl nicht ^^

    • Hättest du den Artikel gelesen, wüsstest du, dass es nicht um Inhalte, sondern um Metadaten wie Telefonnummern oder IP-Adressen geht.
      Zumindest aus diesem Artikel hier lässt sich keinerlei Rückschlüsse über die Weitergabe von Inhalten machen.

    • @joel: du hast offensichtlich überhaupt keine Ahnung
      Wovon du überhaupt redest.
      Wirfst hier Schlagworte für völlig in einen Topf und interpretierst dann offenbar auch noch falsch.

  • Verstehe sowieso seit langem nicht, warum nicht alle Chats von Haus aus Ende zu Ende Verschlüsselt sind. Stattdessen nur die geheimen Chats…
    Deshalb ist Threema und Signal auch besser.

  • Ok, also nächste Lösung suchen. War klar, dass sie ihn so erpressen, bis er alles verrät.

  • Aber das ist doch die seriöse Informationsquelle die uns vor dem Staat schützt…..

  • Und die Bösen Jungs nutzen einfach andere Messenger. Das die wirklich glauben, dadurch irgendetwas einzudämmen oder zu verhindern… lächerlich.

  • Man bedenke!!!
    Wie toll würde man es finden wenn z.B. auch mal die AFD „alle“ deine Daten die so zur Verfügung stehen durchsucht und durchleuchtet???
    Ist das dann auch noch so „lustig“?
    Was wenn sich die Politische Landschaft mal ändert? Dann sind genau DIE Gesetze auch für die Nachfolgeregierung anwendbar und dann dreht sich der Wind unter Umständen gewaltig!
    Dann vergeht den meisten „ich habe nichts zu verbergen“ Schreibern das Lachen!!!

  • Telegram hat in seiner Datenschutzerklärung lediglich „Terrorverdächtig“ durch „kriminelle Aktivitäten“ ersetzt. Die IP Adressen und Rufnummern wurden schon immer rausgegeben, falls sie es für nötig hielten ¯\_(ツ)_/¯

  • Ich verstehe nicht, dass Telegram so lange diese kriminelle und auch terroristische Plattform darstellen konnte. Kein Staat will das, trotzdem wurde Telegram nicht gezwungen. Ich hoffe, dass es nun endlich dazu kommt, dass Telegram in kriminellen oder terroristischen Fällen wirklich die Informationen an die Behörden gibt. Endlich hat ein Staat die Initiative ergriffen. Ich frage mich, wovor die anderen Staaten Angst hatten.

  • „Die Plattform wurde sowohl von Protestbewegungen als auch von Extremisten und Verschwörungstheoretikern genutzt.“
    Und Protestbewegungen sind in demokratischen Staaten verboten?
    Ich frag für einen Freund.

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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