Festes Kabel, kein Schwenken, keine LED
Synology CC400W angeschaut: Die „Ich will nicht lange vergleichen“-Kamera fürs NAS
Mit der im März neu gestarteten CC400W hat der für seinen Netzwerkspeicher bekannte Anbieter Synology ein Produkt auf den Markt gebracht, das es eigentlich schon viel länger hätte geben müssen: Die CC400W ist eine nicht besonders auffällige und nicht besonders außerordentliche Überwachungskamera mit einem ordentlichen Datenblatt.
Jetzt auch in Deutschland verfügbar: Die Synology CC400W
Die Neuveröffentlichung will sich fortan sich als Standardwahl für Eigentümer von Synology-Netzwerkspeichern anbietet, die Ladenräume oder die eigenen vier Wände überwachen wollen und weder die Zeit noch die Motivation haben, sich durch die Vielzahl der am Markt erhältlichen Kameralösungen zu navigieren.
Wer sich nicht lange mit dem Thema auseinandersetzen, Preise oder Spezifikationen vergleichen möchte, der bekommt mit der CC400W eine Standardlösung angeboten, mit der sich grundsätzlich nicht viel falsch machen lässt. Zwar verzichtet die CC400W auf einen integrierten LED-Scheinwerfer, ist dafür aber mit einer ordentlichen Infrarot-Nachtsicht ausgestattet und punktet überhaupt mit einem sehr klaren Bild (2560 px ×1440 px bei 30 FPS) und einem guten 125°-Sichtbereich. Ein MicroSD-Steckplatz für lokale Aufnahmen ist vorhanden.
Surveillance-Station-Lizenz inklusive
Mit ihrem Verkaufspreis von 165 Euro ist sie zwar nicht unbedingt eine der günstigsten Kandidaten am Markt, hat jedoch einen Trick im Ärmel, der die Kosten vor allem beim Einsatz mehrerer Kameras relativiert.
Dank DSM und DS Cam umgehend eingebunden und betriebsbereit
So verfügt die CC400W über eine integrierte Lizenz für die Surveillance Station von Synology. Dabei handelt es sich um die Überwachungslösung des Netzwerkspeichers, in die Kameras eingebunden, Videosicherungen erstellt und Bewegungsereignisse dokumentiert werden. Üblicherweise können Besitzer einer Synology DiskStation eine begrenzte Anzahl an Kameras kostenlos mit ihrem Gerät verbinden und in Kombination mit der Surveillance Station nutzen.
Für jede zusätzliche Kamera werden dann gesonderte Lizenzen benötigt, die pro Stück 46,99 Euro kosten beziehungsweise 174,90 Euro im Viererpack oder 314,00 Euro im Achterpack. Hier besitzt die CC400W einen klaren Vorteil: Im Kaufpreis der Kamera ist eine Lizenz für die Surveillance Station bereits integriert und kann die Kosten gegenüber alternativen Kameramodellen von Drittanbietern so reduzieren.
Streamt durchgängig an die Syno und markiert Ereignisse
Festes Kabel, kein Schwenken, keine LED
Doch die CC400W besitzt auch einige weniger durchdachte Produktmerkmale. Nicht nachvollziehen konnten wir etwa die Entscheidung des Herstellers, auf ein fest verbautes USB-C-Kabel zu setzen, statt lediglich eine USB-C-Buchse zu verbauen, über die eigene Kabel beliebiger Länge und Robustheit eingesetzt werden können.
Zwei Meter USB-C-Kabel: Hinten leider fest verdrahtet
Die Entscheidung für ein fixes Kabel beraubt die CC400W nicht nur ihrer Flexibilität, sondern führt auch eine mögliche Schwachstelle ein. Auch der Verzicht auf jegliche Schwenk- und Neigefunktion ist bei dem aufgerufenen Preis schade. Zum Vergleich: Die E30 von Eufy kostet nur 59 Euro, besitzt eine USB-C-Buchse, eine LED, lässt sich schwenken und spricht ebenfalls mit den NAS-Geräten von Synology.
Das Kugelgelenk der CC400W ist dafür solide verarbeitet, genau wie der Standfuß, der gleichzeitig als Wandhalterung eingesetzt werden kann und eine freie Positionierung der CC400W im Raum ermöglicht. Was wir in Sachen Hardware kritisiert haben, wollen wir in Sachen Softwareintegration lobend hervorheben.
Hier im direkten Vergleich mit der E30 von Eufy
Tolle System-Integration
Die CC400W ist voll in Synologys Ökosystem integriert und lässt sich nicht nur problemlos installieren, sondern ist auch nahezu vollautomatisch in das Surveillance-Station-Setup eingebunden. Einmal mit Strom versorgt, wird die Kamera automatisch von der Synology-App „DS Cam“ erkannt und kann mit wenigen Handgriffen in das eigene NAS-Setup eingebunden werden. Konfiguration und Zugriff können anschließend sowohl über die DS Cam-Applikationen erfolgen als auch über den DiskStation Manager (DSM).
DS Cam: Gute iPhone-App zum Schnellzugriff auf Livebild und Archivaufnahmen.
Hier taucht die Kamera umgehend auf und bietet eine Vielzahl von Konfigurationsoptionen und Einstellungen, die perfekt an die Funktionsfähigkeiten der NAS-Systeme angepasst sind.
Die Bildqualität bei bestimmten Ereignissen wie nach der Bewegungserkennung oder bei der Person- oder Fahrzeugerkennung lässt sich hier ebenso anpassen wie das Vorhalten der Archivaufnahmen. Hier unterscheidet Synology zwischen zwei unterschiedlichen Modi: Zum einen lassen sich Aufnahmen tageweise sichern und so etwa maximal bis zu zehn Tage vorhalten. Zum anderen kann auch mit sogenannten Quotas gearbeitet werden, bei denen Anwender der Kamera einen gewissen Speicherbedarf zugestehen, sodass diese so viele Archivaufnahmen vorhält, wie freier Platz vorhanden ist.
DS Cam: Hier lässt sich fast alles Konfigurieren, was auch im DSM eingestellt werden kann
„Set it and forget it“
Kurz die CC400W ist kein Extra, das umständlich mit dem eigenen NAS verbunden werden muss, sondern eine reibungslose Erweiterung des bestehenden Setups, die mit dem vorhandenen NAS schnell zu einer Einheit verschmilzt.
DS Cam: Einfache aber umfangreiche Erkennungseinstellungen
Zusammenfassend lässt sich urteilen, dass die CC400W für 165 Euro eine gute Wahl für Anwender ist, die einfach nur eine (oder mehrere Innenraumkameras) für ihren Netzwerkspeicher benötigen, sich nicht groß am Markt umsehen wollen und vor allen Dingen die Sicherheit haben möchten, dass Konfiguration, Installation und langfristige Unterstützung gewährleistet und bestmöglich in das Synology-Ökosystem integriert sind.
Wer aktiv sucht, kann günstigere Kameras finden, muss sich dann aber manuell um Lizenzen Firmware-Updates und die Einbindung un die Surveillance Station kümmern. Zu haben ist die CC400W unter anderem bei Notebooksbilliger.
Die Startzeiten von DS Cam, bis man wirklich ein Bild sieht, waren bei uns unterirdisch (DS1021 mit 4x HDD und SSD Cache). Mal einfach schauen wer vor der Tür steht? Dauerte zu lange.
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stimme dir voll zu, auch ich habe deshalb mein Setup auf die Unifi Cams umgestellt und bin damit sehr zufrieden. Start der App bis zum ersten Blick sind paar Sekunden im Vergleich zu DSCam von bis zu 39-40sec….
Das schreibe ich auch immer. Habe Synology und Unify im Einsatz. Unify ist mittlerweile im Längen bei der Überwachung überlegen.
Vor allem zusammen mit Access und den Webhooks.
Ich bin nicht beeindruckt
Für Überwachung ist PoE besser da man die Kameras dann gleich mit Notstrom versorgen kann.
Ich finde keine Alternative zu der „Synology Surveillance-Station“. Kennt da jemand eine? Die meisten die ich gefunden habe, kosten viel Geld oder sind deutlisch schlechter. Natürlich geht nur etwas, was man auch auf dem Synology NAS installieren kann. Am besten im Docker.
Hikvison NVR? Die haben auch sehr qualitative Kameras mit riesigem Auswahl. WDR ist viel besser, ColorVu Serie ist auch genial. Etc. etc.
Hikvision kann ich auch empfehlen, preiswert und einfach zu installieren sowie ein breiteres Sortiment an Kameras.
Hikvision, gibt es das als Docker oder so für das NAS Synology?
Oder einfach zu Unifi wechseln- dort gibt es keine Gebühren für Kameras.