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10 Milliarden für die Musikindustrie

Musik-Streaming: Kritik an Spotify „absurd und unbegründet“

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Spotify hat sich deutlich gegen Behauptungen zur Wehr gesetzt, die die Vergütung von Musikstreams in Frage stellen. Wie eine Sprecherin des Musik-Streaming-Dienstes gegenüber ifun.de erklärte, würde kein Streamingdienst eine feste Zahlung pro Stream vornehme, da dies das Engagement der Nutzer senken würde.

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10 Milliarden für die Musikindustrie

Stattdessen setze Spotify darauf, die Gesamtverweilzeit der Nutzer zu erhöhen und sie zur Nutzung des kostenpflichtigen Abonnements zu bewegen. Diese Strategie führe dazu, dass Spotify bei den Gesamtausschüttungen eine Spitzenposition einnehme.

In einem aktuellen Blogeintrag gibt Spotify zudem an, 2024 insgesamt 10 Milliarden Dollar an die Musikbranche ausgezahlt zu haben. Seit der Gründung seien es fast 60 Milliarden Dollar gewesen. Besonders betont wird, dass ein großer Teil der Premium-Abonnenten zuvor das kostenlose, werbefinanzierte Angebot genutzt habe, was langfristig zu höheren Umsätzen führe.

[…] Die Behauptungen sind absurd und unbegründet. Kein Streaming Service zahlt pro Stream, weil dieser Ansatz die Services dazu verleiten würde, Streams auf ihrer eigenen Plattform zu minimieren. […]

Wachstum und Monetarisierung

Spotify sieht sich als treibende Kraft hinter der Monetarisierung der Musikbranche. Laut eigener Darstellung sei die Zahl der zahlenden Musikstreaming-Nutzer in den vergangenen Jahren stark gewachsen und könnte langfristig die Marke von einer Milliarde erreichen. Das Unternehmen verweist auf sein Modell der personalisierten Empfehlungen und exklusiven Features wie den AI-DJ oder das Jahresrückblick-Format „Wrapped“, das die Nutzerbindung stärke.

Ein weiterer Fokus liegt auf internationalen Märkten. Spotify hebt hervor, dass Investitionen in Länder wie Indien, Brasilien und Nigeria inzwischen Erfolge zeigten. Zudem sei das Unternehmen für unabhängige Musiker von Bedeutung. Während 2014 noch etwa 10.000 Künstler mindestens 10.000 Dollar pro Jahr über Spotify verdienten, seien es heute weit mehr, die jährlich über 100.000 Dollar erwirtschaften.

Spotify betont, dass diese Entwicklung kein Zufall sei, sondern das Ergebnis eines langfristigen Plans, um die Zahlungsbereitschaft für Musik weltweit zu erhöhen.

Die grobe Zusammenfassung, die sich zwischen den Zeilen herauslesen lässt: Nicht wir zahlen den Künstlern zu wenig Geld, die Musikindustrie leitet zu wenig Geld an die Musiker weiter.

29. Jan. 2025 um 07:19 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • Interessante Ausführung des Unternehmens. Und das, wo Spotify 2024 beschlossen hat, Künstlerinnen und Künstler erst ab dem 1000. Stream zu vergüten. Heisst genauer, 999 Mal kann ein Song z.B. einer kleinen Indie Band kostenlos gestreamt werden (und füllt dennoch ganz nebenbei bequem den Katalog von Spotify), ohne das die Musikerinnen und Musiker dafür Geld bekommen.
    Umverteilt wird nach oben. Die Abogebühren bleiben ja gleich.

  • „Diese Strategie führe dazu, dass Spotify bei den Gesamtausschüttungen EINE Spitzenposition einnehme.“

    Wieso hat der mit Abstand größte Streaming-Anbieter nicht DIE Spitzenposition der Gesamtausschüttungen?

    • Christian Hammet

      Ich frage mich auch, wie die darauf kommen, sie würden eine Spitzenposition einnehmen. Einfach mal „Björk kritisiert Spotify“ suchen, dann kommt schnell ein Artikel von Tonspion auf, wo mal aufgelistet ist, was die einzelnen Streamingdienste pro 1000 Streams erhalten. Da ist Spotify aber ganz weit unten.
      Björk hatte in einem anderen Interview gesagt, dass sie bei Apple Music mehr als doppelte erhält, als bei Spotify. Deckt sich mit den Zahlen auf Tonspion.

    • weil du nur oben bist weil du weniger ausschüttest und mehr für dich und deine Anleger behälst…
      on top ist ja selten der sozialste, fairste, sondern eben das Gegenteil…
      Wenn Unfairness quasi zum Wettbewerbsvorteil wird, wirds halt ekelig. Dem können Künstler*innen und Verwertungsgesellschaften nur damit begegnen, nicht ihren vollständigen output für ein Handgeld zur Verfügung zu stellen.

      Ziel sollte sein, Leute wieder zum Kauf von Musik zu bewegen… streaming zum anfüttern mit ein paar Titeln, aber vollständige Alben? Warum?

    • Haha…der war gut! Spotifys Running Gag seit 2021. Wird wohl nie kommen, genau wie die HomePod Unterstützung und AirPlay2.

    • gibts doch, bei Qobuz, Deezer, Tidal… wer brauch jetzt genau spotify?

      schlimm genug, dass sich nicht der mit der besten Qualität durchsetzt… andererseits… wenn man sieht, auf was für Geräten heute Musik gehört wird… reicht für die meißte Tonscherbenmusik leider aus…

  • 1999 hatte die Musikindustrie mit physischen Tonträgern rund 22,3 Milliarden US-Dollar Umsatz erwirtschaftet. Inflationsbereinigt wären das übrigens weit über 30 Milliarden. Da musste man noch CDs kaufen, die preislich pro Stück in etwa einen Monat Spotify ergeben haben. Meine Vermutung zwar, aber ich gehe davon aus, dass es mehr Abonnenten gibt als CD-Käufer Ende der 90er. Das zeigt eindeutig, Spotify hat mit dazu beigetragen, dass Musik weniger wert ist und Musiker es schwerer haben damit ihren Lebensunterhalt zu verdienen.

    • In erster Linie ist Musik machen ein Hobby.

      Im Vergleich zu den 90ern ist es heute viel einfacher seine Musik zu veröffentlichen.
      Wenn du in den 90ern keinen Plattenvertrag in der Tasche hattest, hast du auch nichts verdient.

      • Musik ist ein Handwerk, welches du studieren oder professionell erlernen kannst. Deine Hobby-Aussage tut nichts zur Sache, weil sonst könntest du vielen Berufen ihre Berechtigung absprechen (Köche, Fotografen, Handwerker…). Diese Aussage hat hier also nichts verloren.

        Zum zweiten: gerade weil du heute nicht unbedingt ein Label oder Vertrieb brauchst sind die Zahlen von Spotify erschreckend. Der Katalog an zu streamender Musik steigt mehr als was Künstler einnehmen. Und selbst die Künstler mit Plattenvertrag gucken heute in die Röhre. Es bleibt dabei, Musik wird verglichen zu früher weniger vergütet und Spotify kann sich hier nicht als Gönner hinstellen.

      • Das sehen hunderttausende von Menschen anders. David Bowie, Prince, Taylor Swift, Jean Michel Jarre, Wu Tang Clan, etc.

        Nie war es so einfach, seine Musik zu veröffentlichen, wie heute. Darin liegt leider auch die Problematik, dass es auch noch nie soviel Musik gab.

      • Ausserdem hat Spotify-Elk auch für Trump gespendet. Kann bei der Entscheidung helfen.

      • -10000

        Dobermann

      • Ein Grund von AM zu Spotify zu wechseln.

      • Danke Juls! So ist es!

  • Ich bin nur noch bei Spotify weil Spotify Connect tatsächlich großartig ist. Die anderen haben etwas vergleichbares nicht, so weit ich weiß. Apple Music jedenfalls nicht. Das ist echt traurig.

  • Ich freue mich über einen der wenigen europäischen Champions.
    Künstler verdienen an mir durch Schallplatten-Käufe.

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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