Erste Idee sah iPod als Grundlage
Steve Jobs wollte ein iPhone mit Click-Wheel-Steuerung
In seinem neuen Buch „Build: An Unorthodox Guide to Making Things Worth Making“ erzählt der „iPod-Vater“ Tony Fadell unter anderem, was er im Laufe seiner Karriere vom Apple-Gründer Steve Jobs gelernt hat und wie dessen Vorgaben und Ratschläge in die Konzeption neuer Produkte eingeflossen sind. Im Rahmen seiner „Werbetour“ für die Buch-Neuerscheinung zaubert Fadell auch diverse interessante Anekdoten und Dokumente aus der Tasche, darunter auch einen auf einem iPod mini basierenden iPhone-Prototyp.
Bilder: Tony Fadell
Das abgebildete Konzept für die Kreuzung aus iPod, Kamera und Tastentelefon stammt allerdings nicht von Apple selbst, sondern wurde Fadell von einem Auftragsfertiger als Vorschlag unterbreitet und macht deutlich, welche Vorstellung die Allgemeinheit damals noch von einem Apple-Mobiltelefon hatte. Die Besonderheit bei dieser Konstruktion war eine mittig verbaute Drehachse, mit deren Hilfe sich die unterschiedlichen Elemente Bildschirm, Kamera, Click-Wheel und Tasten ganz nach Bedarf kombinieren ließen.
„iPod Plus Phone“ war nicht realisierbar
Wenngleich dergleichen laut Fadell für Apple nicht in Frage kam, waren derartige Konstruktionen interessanter Input in der Konzeptionsphase. Zumal Apple die iPhone-Entwicklung dem ehemaligen Mitarbeiter zufolge tatsächlich vom iPhone ausgehend startete. Es sei die Vorgabe von Steve Jobs gewesen, die Basis für das neue Telefon beim Erfolg des iPod zu suchen. So habe man wochenlang mit einem „iPod Plus Phone“ experimentiert und musste letztendlich einsehen, dass sich das Click-Wheel nicht als Eingabegerät für ein Telefon eignet. Auch Steve Jobs habe diese Idee lange Zeit forciert und erst davon abgelassen, als man wirklich jede damit verbundene Möglichkeit ausgeschlossen hatte.
Als Alternative hatte man bei Apple dann zunächst einen einfachen Touchscreen ins Auge gefasst, bis sich letztendlich die Idee von einem durch eine Glasscheibe geschützten Multitouch-Bildschirm als Kernelement des neuen Mobiltelefons in Apples Entwicklungsabteilung durchsetzen konnte.
Tony Fadell hat Apple im Jahr 2008 verlassen und zwei Jahre später mit Nest eigene Ideen wie einen intelligenten Thermostat oder besonders benutzerfreundliche Rauchmelder entwickelt. Nest wurde im Jahr 2014 dann von Google übernommen.
Die Bilder oben stammen aus dem Archiv von Tony Fadell und wurden gemeinsam mit den Fotografien von weiteren seltenen Prototypen aus dessen Zeit bei Apple vom Magazin TechCrunch veröffentlicht.
„Zumal Apple die iPhone-Entwicklung dem ehemaligen Mitarbeiter zufolge tatsächlich vom iPhone ausgehend startete.“
Vom iPod ausgehend, oder?
Du meinst wohl „… vom iPod ausgehend startete“.
War es dann nicht sogar so, dass die Funktionalität des Multitouch-Displays erst beim Aufbau des iPad-Prototypen so positiv auffiel, dass Steve dann ein Telefon daraus machen wollte?
Also ich habe das in der Biografie anders gelesen. Die Idee war, ein Smartphone basierend auf dem iPod zu bauen. Doch die multi touch Displays waren noch so unzuverlässig, dass Steve Jobs darauf bestand, auch eine Version mit Click Wheel zu bauen. Als dann das Wheel Konzept nicht wirklich benutzerfreundlich und die Touch Displays gerade aus der Konzept Phase schlüpfen, entschied man sich dann für die Fortsetzung des Touch Displays.
Vor dem Hintergrund, dass Steve Jobs zunächst den iPod als Basis verwenden wollte ist es ja dann besonders witzig, dass er diesen aufgemotzten iPod auf der Keynote der Ironie halber gezeigt und ins Lächerliche gezogen hat – kurz bevor er dann das erste „echte“ iPhone enthüllte.
Ein kleiner ganz persönlicher Hinweis zum Mini. Der iPodMini war meiner Meinung nach der Player, der am besten in der Hand lag. Er war „griffig“, wertig und konnte mit einer Hand bedient werden. Das Display hatte die ideale Größe um das nötigste anzuzeigen. Schade nur, dass er sich von der Speicherkapazität her dem iPod unterordnen mußte. Die späteren Modelle wie Nano und auch der Touch waren mir zu Dünn und zu filigran. Erst mit Hülle wirklich praxistauglich.
Interessant ist auf jeden Fall die Entwicklung zum späteren iPhone. Von Hölzchen auf Stöckchen.
Ich glaube auch, dass dabei den Entwicklern erst bewusst wurde, welche Möglichkeiten in so einem iPhone stecken kann, wenn man sich vom vorhandenen Bedienkonzepte löst und neue Wege beschreitet.
Die Glasscheibe war damals ein „Last Minute Addon“, da Steve das Plastik zu kratzanfällig war.
Schon unglaublich was mich die MP3 Geschichte damals gekostet hatte.
Early Adaptors pay the Bill.
Handys die MP3 konnten gab es schon lange vor dem ersten iPhone
https://de.wikipedia.org/wiki/Siemens_SL45
Das war 2001.
Also war die Idee schon lange da.
Apple hat das irgendwann erkannt, und dann endlich das Potenzial ausgeschöpft und die ganze Musikindustrie umgekrempelt.
2004 hab ich denn den iPod (Dock Connector) 15 GBgekauft,
DAS musste ich einfach haben.
Ich, und andere hatten ja schon GB weise MP3 kopiert ;) (Hüstel)
Ich habe fast ALLES in den Jahren mitgeschleppt.
Dank iTunes und den BackUps.
Early Adopter also – und zur 4. Generation eingestiegen? o_O
Da war der iPod doch schon längst Mainstream und in der Popkultur angekommen.