Umstrittenes NSO-Schnüffel-Tool
Spionagesoftware Pegasus auch beim BKA im Einsatz
Das Spionage-Tool Pegasus wird auch von deutschen Behörden eingesetzt. Das Bundeskriminalamt hat die Software offenbar heimlich angeschafft und in der Folge wohl auch verwendet.
Ein Bericht von Zeit Online zufolge hat das BKA erstmals im Jahr 2017 mit dem Pegasus-Anbieter NSO verhandelt. Damals wurde eine Kaufentscheidung angeblich wegen der zu umfangreichen Möglichkeiten der Software zunächst zurückgestellt. Im Jahr 2019 sei man dann allerdings ins Geschäft gekommen. Es ist nicht bekannt, in welcher Höhe in diesem Zusammenhang Steuergelder an den israelischen Hersteller der Spionagesoftware bezahlt wurden.
NSO Eigenwerbung
Pegasus wurde erst vor wenigen Wochen wieder zum Thema, als bekannt wurde, dass mithilfe der Software unter anderem iPhones von Journalisten und Regimekritikern überwacht wurden. Das Spionage-Tool bietet nicht nur umfassenden Zugriff auf die auf den Geräten der Zielpersonen gespeicherten Daten, sondern kann iPhones oder Android-Telefone auch zu Werkzeugen einer Live-Überwachung machen, indem nicht nur die aktuellen Standort-Daten, sondern auch von den Geräten erfasste Audio- und Videodaten live übermittelt werden können.
Diese Funktionen waren dem Vernehmen nach bei den ersten Gesprächen zwischen dem BKA und dem Pegaus-Anbieter NSO Grund dafür, dass ein Geschäft nicht zustande kam. Angeblich seien die nicht mit deutschem Recht zu vereinbarenden Funktionen der Software bei der vom BKA genutzten Version nun deaktiviert. Ein Beleg dafür bleibt allerdings aus.
Medienberichten zufolge wurde auch der Mord am saudi-arabischen Regimekritiker Khashoggi im Jahr 2018 mithilfe der Pegasus-Software geplant. Die Bundeskanzlerin Merkel ließ damals noch kritisch verlauten, dass eine solche Software nicht in die falschen Hände gelangen dürfe. In wieweit Regierungskreise über den Ankauf und die Verwendung von Pegasus durch das BKA informiert waren, wird vermutlich nicht zu klären sein. Anfragen bezüglich der Verwendung von NSO-Software durch Bundesbehörden werden in der Regel mit Verweis auf das „schutzwürdige Interesse des Staatswohls“ entweder gar nicht oder nur unzureichend beantwortet.
War ja klar,
Ja‽ war klar‽ Achso, na dann…
Die Fragen die ich mir hier stelle:
– kann Apple das verhindern oder hat das mit iOS per se nichts zu tun?
– will Apple das überhaupt verhindern, um nicht selber eine „offizielle“ Backdoor einzubauen?
Wisst ihr da mehr?
Ja ich weiß alles, aber wenn ich die das erzähle müsstet ich dich danach umbringen
Kann Apple das verhindern? Jein.
Pegasus & Co. brauchen Sicherheitslücken, um überhaupt erst auf die Geräte zu kommen. Da diese Lücken aber nicht an Apple gemeldet werden, kann Apple dagegen nichts tun, bevor sie nicht doch irgendwann bekannt werden.
Gleichzeitig könnte Apple aber natürlich versuchen, die Software zu erkennen, wenn sie denn auf dem Gerät landet. Das artet dann in ein Wettrüsten aus – besseres Verstecken vs. besseres Aufspüren.
Und Apple könnte auch versuchen, Exploits das Eindringen schwerer zu machen. Mit „BlastDoor“ für iMessage haben sie das z.B. schon versucht, mit wohl nur mittelmäßigem Erfolg.
Dirk, ich frage mich, ob Apple das überhaupt verhindern will!
Angesichts des jüngsten Photohashabgleichs wg. Kipo dürfte hier die Antwort wohl eher „NEIN!“ lauten.
Die (insbesonders heimliche) Verwendung von Spionagesoftware wie PEGASUS gehört direkt vor den Strafrichter, von wegen Rechtsstaatlichkeit und Demokratie.
NUR: dann stellte sich wohl die Frage, ob sich der Grundsatz „eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus“ durchbrechen ließe …
Klar wissen wir mehr… dürfen es aber nicht sagen …
Hieß es nicht von Seiten der Regierung vor ein paar Wochen, dass Pegasus NICHT von deutschen Behörden verwendet wird??
Als wenn die Verantwortlichen dem Bürger/innen darüber Auskunft erteilen würden……der damalige Innenminister deMaiziere hat dazu vor einigen Jahren prägnante Worte gesagt!
Genau aus dem Grund gibt es besondere Handys die eigene Betriebssysteme haben, mit fest installierten Messager App, die dann nur für die Kommunikation verwendet werden. Nutzt ja die Mafia etc.
Ja, nutzt die Mafia. Und wurde von der holländischen Polizei entwickelt und dann an die Mafia verkauft, man konnte dann schön mitlesen.
Wo ist der Unterschied zur „pre-iPhone-Era“?
Wenn jetzt Mikro oder Kamera genutzt werden, leuchtet ja der Punkt auf (orange/grün)
Umgeht diese Software das?
Nein darauf achtet sie natürlich ;)
Zusätzlich bekommt man noch ein Info-Fax.
Ja. Man bekommt sogar eine SMS geschickt, dass man ab sofort überwacht wird.
Steht alles in den Datenschutzbestimmungen der Software.
„Was auf deinem iPhone passiert, bleibt NICHT auf deinem iPhone!“
Doch, aber es wird kopiert.
Sonst wüdest du es merken ;)
„Ein Bericht zufolge…“
Wundert mich das..? Und dann wundern sich die Regierungen warum die Bürger mehr Privatsphäre wollen. *eyeroll*
Na ein Glück ist Pegasus beim BKA ja in den „richtigen“ Händen ;-)
:-<<
Ist das denn DSGVO konform?
Live Überwachung in Deutschland bei unserem Mobilfunknetz? Ich glaub da müssen wir uns keine Sorgen machen #sarcasm