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Kein Ersatz für HomeKit & Co.

Smarthome-Standard Matter: Erwartungen sollten nicht zu hoch sein

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28 Kommentare 28

Die Erwartungen an den neuen Smarthome-Standard Matter sind extrem hoch. Damit verbunden kann man aber nicht oft genug betonen, dass es sich hierbei keineswegs um einen vollumfänglichen Ersatz für vorhandene Systeme wie Apple Home oder Amazon Alexa handelt. Matter will den Einsatz von Smarthome-Produkte erstmal insbesondere dahingehend vereinfachen, dass man sich weniger mit Kompatibilitätsproblemen herumschlagen muss.

Matter Lampe

Generell weist das Matter-Logo auf Smarthome-Geräten darauf hin, dass diese dafür konzipiert sind, problemlos mit verschiedenen Standards und auch plattformübergreifend zu kommunizieren. Entwickler können damit verbunden Produkte auf den Markt bringen, die nicht mehr wie bisher explizit für Apple Home, Google Home oder Amazon Alexa zertifiziert werden müssen, sich aber dennoch in diese Smarthome-Plattformen integrieren lassen. Das hinter Matter stehende Konsortium, darunter namhafte Hersteller wie Apple, Google und Amazon, hat bei der Ausarbeitung des Standards besonderen Wert auf Punkte wie Zuverlässigkeit und Sicherheit des Protokolls gelegt.

Wenngleich sich Matter also ausgesprochen flexibel und vielversprechend zeigt, muss man im Hinterkopf behalten, dass der Standard nicht sämtliche Funktionen von Smarthome-Geräten unterstützt. Wir haben in diesem Zusammenhang ja auch schon den Vergleich zwischen HomeKit und den dedizierten Anwendungen der Hersteller gezogen, wenn sich beispielsweise eine Messsteckdose über Apple Home nur noch als einfache Schaltsteckdose verwenden lässt.

Matter Produkte

Kameras zunächst nicht von Matter unterstützt

Mit Matter ist dies ähnlich der Fall. Insbesondere im Zusammenhang mit den ersten Versionen des Standards müsst ihr euch damit abfinden, dass nicht nur spezielle Funktionen, sondern auch komplette Geräteklassen nicht unterstützt werden.

Bei Matter 1.0 sind beispielsweise Kameras erstmal komplett außen vor. Zum Start der neuen Plattform werden lediglich die folgenden Geräteklassen unterstützt:

  • Lampen und Schalter
  • Sensoren wie Bewegungsmelder und Tür/Fenster-Sensoren
  • Fensterabdeckungen und Jalousien
  • Heizung, Lüftung, und Klimatechnik
  • Türschlösser
  • Controller und Hubs

Allerdings haben die Matter-Verantwortlichen bereits zugesagt, dass die unterstützten Funktionen und Geräteklassen stetig erweitert werden sollen. Angesichts der Tatsache, dass Matter ein offener Standard ist, können sich auch einzelne Hersteller direkt an dieser Weiterentwicklung beteiligen, um fehlende Funktionen zu ergänzen.


16. Nov 2022 um 11:40 Uhr von Chris Fehler gefunden?


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  • Naja, ich würde schon sagen, dass die Erwartung hoch sein dürfte. Vielleicht jetzt noch nicht, aber der Standard an sich bringt viele Verbesserungen.
    Smarthome wird dadurch in erster Linie bezahlbarer und auch interessanter für die breite Masse.

    Schade aber, dass man bei einer Steckdose (noch) nicht Zugriff auf Strom etc bekommt. Das wäre was gewesen.

    • Durch Matter werden die Geräte günstiger? Den Gedankengang möchte ich mal nachvollziehen…
      Steckdosen mit Verbrauchsmessung existieren doch lange?

      • Durch Wegfall der MFI Lizenz an Apple, können div. Geräte günstiger werden.

      • Günstiger könnte ich mir dadurch vorstellen, dass nicht 3x bei Apple, Amazon und Google durch den Hersteller zertifiziert werden muss, sondern nur noch bez. Matter.

      • Ich denke auch das die Geräte auf längere Sicht günstiger werden ! Gerade Apple lässt sich seine „Home“ Zertifizierung ja mit richtig Geld bezahlen – welche die Hersteller dann auf den Verkaufspreis natürlich umlegen. Wenn ich aber nun mit Matter Geräte anbieten kann, ohne den Apple HomeKit Zertifizierungspreis in der ursprünglichen Höhe zahlen zu müssen, wird sich das auf den Preis niederschlagen.
        Und je mehr sich die Smart Home Geräte in der breiten Öffentlichkeit integrieren, umso günstiger werden sie auch.
        Je geringer das „Chaos“ bei der Kompatibilität ist, umso mehr Leute werden sich für ein Smartes Home entscheiden. Momentan ist das zuviel Gedöhns beim Kauf – „ich habe ein iPhone, kann ich das nutzen“, „was ist wenn ich von einem iPhone zu Android wechsle“ etc.

      • Ja gut. Für Leute die nur Hue kaufen grifft das bestimmt zu.

      • Auch für Homematic-Fans, die jetzt auch bei der Konkurrenz plötzlich ein großes Angebot an Aktoren/Sensoren bekommen kann. Und auch für alle anderen, denn Standards standardisieren irgendwann auch Preise.

      • Das ist eigentlich eine sehr logische Folgerung – und auch durchaus zutreffend. Ein einheitlicher Standard sorgt dafür, dass Hardware herstellerübergreifend verwendet werden kann.

        Klar, geht jetzt ja auch schon – teilweise.

        Aber schau dir z.B. mal Homematic an; eine irrsinnig große Zahl an Aktoren und Sensoren, die du kaum woanders findest. Leider aber im eQ3-Käfig (Bidcos-Protokoll), sprich es geht nur mit massivem Einsatz außerhalb der eQ3-Welt. Das kann und will nicht jeder.
        Wenn du jetzt mit einer Matter-kompatiblen Basis/Zentrale arbeitest, kannst du im Grunde bei jedem Hersteller kaufen, der Matter unterstützt, und bekommst zumindest die Grundfunktion einfach integriert.
        Ich denke, dass nachfolgende Matter-Standard-Iterationen dann auch weitere Funktionen verwendbar machen werden, daher müssen sich Hardwarehersteller mehr und mehr den Marktpreisen angleichen. Sie können nicht mehr überhöhte Preise einfordern, weil der Kunde dann schlichtweg zur Konkurrenz läuft und die Aufgabe dort genauso erledigt bekommt.

  • Gibt es eigentlich irgendwo eine Übersicht aller Matter Geräte die schon verfügbar und angekündigt sind?

  • Ob Matter wirklich einen Zweck erfüllt, wird sich erst in einigen Jahren zeigen.
    Aktuell haben Kunden vieles im Einsatz – wovon nur weniges Matter unterstützt.
    Wer viele verschiedene Systeme nutzt, der hat bestimmt OpenHAB oder Ähnliches im Einsatz. Das ist aktuell unser Matter – und liefert viele Zusatzfunktionen.

  • Johnny Kasuppke

    Nur um es richtig zu verstehen;
    Der Vorteil von Matter ist doch, dass die Geräte miteinander kommunizieren.
    Sprich, ein HomeKit kompatibles Matter Gerät und ich kann andere Matter-Geräte ebenfalls in HomeKit einbinden, egal ob das explizit vorgesehen ist, oder nicht.
    Sehe ich das falsch?

  • Freddy der Hühnerdieb
  • Kann durch Matter eine bridge entfallen? Bsp ich nutze eine Matter (ohne extra HomeKit Zertifizierung) Glühbirne von Hue, kann diese ohne die hue bridge einfach via HomePod gesteuert werden ?

    • In der Theorie: ja (eingeschränkt).
      In der Praxis: wird man sehen.

      Damit das funktioniert, muss dein System (hier: Homekit) in der Lage sein, Matter-Geräte zu finden. Wenn es das tut, dann kann es die Geräte zumindest mit dessen Grundfunktionen einbinden und brauchst keine extra Bridge.

      Ob du aber wirklich ohne Bride auskommst, hängt noch an mehr Pukten und da ist Hue ein gutes Beispiel: Da Hue das Zigbee-Protokoll „spricht“, bekommst du die schon heute recht einfach ohne die Hue-Bridge ins System (ich z.B. betreibe sie an einem Zigbee-Gateway).

      Was du aber nicht kannst: Firmware-Updates an die Lampen pushen, das kann bis heute nur die Hue-Bridge. Heißt: die Frage wird sein, inwieweit die Standards auch solche Dinge unterstützen werden bzw. die Hersteller sowas unterstützen werden. Ansonsten gehen Funktionen, die über das reine Steuern hinausgehen, eben nach wie vor nur mit HIlfe einer speziellen Bridge (oder von mir aus auch: Zuastzsoftware des Herstellers).

      Wenn dir sowas aber egal ist und es dir nur um das Steuern geht: ja, das sollte funktionieren – hängt aber dann zusätzlich davon davon ab, wie die Hersteller Matter implementieren. Es ist sinnfrei, Matter in die Bridges zu packen, richtig“ funktioniert das nur dann, wenn die einzelne Lampe, der Sensor oder sonstwas direkt Matter kann.

      • Firmwareupdate an Hue geht mit zigbee2mqtt ohne Hue Bridge

      • Cool, danke für den Hinweis! Da muss ich mich mal reinlesen. Einen Node Red Flow dafür scheint es zu geben und außer Hue taucht bei ZigBee2MQQT auch IKEA auf – womit wir dann die Leutmittel abgedeckt hätten, die bei mir rumschwirren. KLingt zumindest mal sehr spannend

      • Hm. Doch nicht ganz so „cool“ ;-)
        Ich schließe aus diversen fix überflogenen Artikeln, dass ich mein DeConz nicht parallell betreiben könnte – davon mag ich aber aus diversen Gründen nicht weg. Andererseits hab ich Hinweise drauf gefunden, dass man auch mit DeConz OTA Updates machen kann (wenn auch vermutlich mit etwas mehr Aufwand als bei zigbee2mqtt.
        Ich geißele mich entsprechend öffentlich selbst für die eingangs gemachte Aussage von wegen „man braucht die Bridge“ (hab nur unhinterfrag wiedergegeben, was mir diverse Male als Aussage über den Weg lief).
        Andererseits sind wir uns vermutlich einige darüber, dass das dann schon etwas „schräger stuff“ ist, den ein „Otto Normaluser“ eh nicht machen würde, da man sich dann doch auf etwas andere Ebenen begeben muss als „Kann Matter meine Bridge überflüssig machen?“. Technisch mag meine Aussage also falsch gewesen sein, bezogen auf bestimmte Anwederkreise aber dennoch irgendwie richtig ;-)

    • Ach, und ergänzend, ganz konkret auf deine Frage:
      Nein, es wird mit dem aktuellen Hue-Kram NICHT gehen.
      Die Hue Lampen sprechen eben KEIN Matter. Sie sprechen Zigbee. Erst, wenn eine Lampe direkt an der Hardware Matter kann, dann wird es gehen.
      Jegliche andere Implementierung von Matter (in der Bridge, wie es Signify und diverse Andere das aktuell angekündigt haben) bedeutet: du brauchst die Bridge. Dann kannst du dir Matter ehrlich gesagt auch schenlen ;-)

      • @Phi besten Dank dir für die Erläuterung und vor allem die ausführliche.

        Sehe auf jeden Fall noch ein großes Potential bei Matter und hoffe es wird umgesetzt

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