Nicht nur in Xcode
SF Mono: Die Apple-Schriftart in allen Apps benutzen
Bereits Ende Mai 2015 ausführlich auf ifun.de besprochen, ist San Francisco die erste Schriftart, die Apples Designer in den vergangenen 20 Jahren komplett in Eigenregie entwickelt haben.
Im September 2014 vorgestellt, orientiert sich San Francisco an Helvetica und FF DIN – dieser Vergleich macht die Ähnlichkeiten deutlich – und steht seit Sommer 2015 in einem 2MB großen ZIP-Archiv zum Download auf Apples Servern bereit.
Was dem Apple-Download, der euch nicht nur die Text- sonder auch die Display-Familien des Fonts anbietet, jedoch fehlt ist die nichtproportionale Monospace-Variante, die seit dem Start von macOS Sierra unter anderem in Apples Programmier-Werkzeug Xcode zum Einsatz kommt.
Wollt ihr diese auch in anderen Anwendungen Nutzen, reicht bereits ein einzeiliger Terminal-Befehl aus, der SF Mono in das systemweite Schriftenverzeichnis kopiert und anschließend in allen Apps Verfügbar macht:
cp -R /Applications/Utilities/Terminal.app/Contents/Resources/Fonts/. /Library/Fonts/
Alternativ könnt ihr euch auch in den Inhalt der Terminal-App anzeigen lassen, den im App-Bundle versteckten Ordner /Contents/Resources/Fonts/ im Finder öffnen und die hier abgelegten .otf-Dateien per Doppelklick in eure Schriften-Sammlung aufnehmen.
Bin in diesem Bereich total ahnungslos, daher verzeiht mir die Frage.
Ist es so schwer eine eigene Schriftart zu entwickeln?
Kommt drauf an. Wenn du ein Laie bist, ist es sehr schwer. Erstens musst du eine Idee haben und kreativ sein, zweitens musst du mit einem Vektorgrafikprogramm Buchstabe für Buchstabe, Zahl für Zahl und sämtliche Sonderzeichen, die deine Schriftart enthalten soll, zeichnen. Dann das Ganze noch in verschiedenen Ausführungen: Bold, Italic etc.
Es ist eine Menge Arbeit.
Bin ebenso ahnungslos, aber ich glaube Typographie ist tatsächlich eine Wissenschaft für sich. Würde auch gerne mehr darüber hören, von jemandem der sich auskennt. :)
Das eher weniger, jedoch muss die Schriftart auch in die CI passen und da wird es schwierig. Gleichzeitig soll diese für Werbetexte verwendet werden und auch auf Computerbildschirmen gut ausschauen.
Es ist wesentlich komplexer. Die einzelnen Buchstaben müssen im Wortgefüge ein stimmiges Gesamtbild erzeugen und bei einer Schrift für den Fließtext muss dieses Bild zum einen ausreichend Individualität besitzen. Zum anderen dürfen die Buchstaben aber nicht zu dominant herausragen, um den Lesefluss nicht zu beeinträchtigen und nicht vom Inhalt abzulenken. Da geht es weit mehr als um schlichtes Zeichnen von Buchstaben. Und das sage ich als völliger Laie. Ein Typograph wird dir hier bestimmt Bücher drüber schreiben.
Es gibt Studiengänge in „Den Haag“ die sich ausschließlich mit Typografie beschäftigen. Es ist abartig was da alles beachtet werden muss/kann. Einfach mal nach googeln…
Tester, ich kann den Werkplaats Typografie in Arnhem (Niederlande) mit seinem zweijährigen Master-Programm uneingeschränkt empfehlen. Auch die Website ist visuell immer der letzte Schrei… ;D
Es ist unheimlich viel Arbeit eine gute Schrift zu entwickeln. In meinem Studium konnte man as machen und ich habe diejenigen die diesen Kurz gewählt haben echt nicht beneidet.
Apple hat auch zwei gute Videos dazu was sie sich bei San Francisco gedacht haben.
https://developer.apple.com/videos/play/wwdc2015/804/
https://developer.apple.com/videos/play/wwdc2016/803/
Beide Videos sind ziemlich interessant und geben einen kleinen Einblick in die Typographie
Klaus, eine wirklich gute Schrift zu entwickeln, ist ein nicht zu unterschätzender Aufwand. Wenn ich da nur ans Kerning denke… das ist sooo viel Arbeit! Jeder verdammte Abstand muss definiert werden (sprich, wie sieht das kleine c neben einem kleinen i aus, wie das kleine g neben dem c, aber auch neben dem i, neben dem großen P, K, Y… davor und dahinter und so weiter – und das mit jedem Buchstaben/Zeichen in jeder erdenkbaren Kombination) Unabhängig von den – je nachdem – zahlreichen Schriftschnitten, denn es ist ja nicht etwa so, dass man da einfach auf ’ne Taste mit ’nem B/F oder I/K drückt und prompt ist der Schnitt Bold/Fett und Italic/Kursiv. Diese „Tasten“ zerstören jeden Schriftschnitt, da sie den fetten Eindruck ohne Sinn und Verstand generieren, wenn der entsprechende Bold-Schnitt nicht installiert ist. Nicht zu vergessen ist auch der Grauwert einer Schrift und die damit verbundene Lesbarkeit. Nicht umsonst gibt es auch Typo/Schnitte für Fließtext, Headlines, Poster etc. Ach, ich könnte noch so vieles dazu sagen… das würde hier aber den Rahmen sprengen. Jedenfalls sitzen Typographen an einer guten Schriftfamilie (teils) Jahre dran! Ich habe daher auch mit Monospace-Schriften angefangen, da hat man ein ganzes Stück weniger Arbeit. Heutzutage unterstützen einen Programme wie Glyphs sehr bei dieser Arbeit, und da bin ich wirklich dankbar!
Sehr schöne Doku zu dem Thema ist „Helvetica“ von Gary Hustwit. War damals eine Kickstarter-Kampagne, die auch ich unterstützt habe. Daraus ist ein toller und unterhaltsamer „Film“ zu einer der weltweit am häufigsten genutzten und bekanntesten Schrift geworden, den ich sehr empfehlen kann – auch für Laien. ;) https://youtu.be/chXbq2tTIi0
Ob sich Klaus wohl jemals melden wird… Schade wenn nicht, haben wir uns doch alle so viel Mühe gegeben.
Wie schade… Vielleicht liest Du es ja irgendwann doch noch… Es ist wirklich schade, dass man sich hier oft die Mühe macht, Wissen weiterzugeben/Fragen zu beantworten, aber der Fragende meldet sich nicht mehr…
… bei mir meldet die Schriftverwaltung „Schwerwiegende Fehler, Schrift nicht verwenden“, wenn ich einen Font aus dem Terminal-Verzeichnis öffnen (also installieren) will
Bei mir leider auch. :(
Unter El Capitan funktioniert der Link leider nicht. Wer also noch vor High Sierra unterwegs ist, installiere Xcode und gucke dann hier nach: /Applications/Xcode.app/Contents/SharedFrameworks/DVTKit.framework/Versions/A/Resources/Fonts/
:)