Nur die Software enttäuscht
ScanSnap iX1300 ausprobiert: Kompakt, schnell, richtig gut
Zielgruppe: Home-Office. Das neueste Mitglied der ScanSnap-Familie, der iX1300, ist nicht dafür gedacht komplette Büroarchive in einem Rutsch zu digitalisieren, bietet sich aber als jederzeit verfügbarer, platzsparender, schneller und einfach zu bedienender Dokumenten-Scanner für gerade unterschriebene Verträge, die frisch eingegangene Post und die soeben beglichenen Rechnungen an. Wir haben den soliden Alltags-Scanner ausprobiert und uns dafür entschieden unseren schon etwas älteren ScanSnap S1500M fortan durch diesen zu ersetzen.
30 Blätter pro Minute
Wer regelmäßig auf ifun.de mitliest, der kennt unsere Präferenz für die Dokumenten-Scanner der ScanSnap-Familie, die nicht nur zügig arbeiten (der iX1300 bringt es auf 30 Blätter pro Minute und scannt im Duplex-Modus so 60 Seiten), sondern auch eine nahezu fehlerfreie Erkennung von Seiteninhalten liefern, auf die entsprechend reagiert wird.
Schräg eingezogene Blätter werden begradigt, leere Seiten ignoriert und gescannte Dokumente so schnell durch die Texterkennung gescheucht, dass es inzwischen keinen Grund mehr gibt diese zu deaktivieren. Dennoch stehen wir mit den beiden ScanSnap-Anwendungen, dem etwas umfangreicheren „ScanSnap Manager“ und dem noch jungen Nachfolger „ScanSnap Home“ ein wenig auf dem Kriegsfuß.
Verglichen mit alternativen Profi-Lösungen wie VueScan und ExactScan sind die ScanSnap-Apps schlicht zu unflexibel. Die automatische Benennung der Dateien etwa bietet lediglich drei Voreinstellungen an und lässt eine individuelle Konfiguration komplett vermissen. Der Verwaltungsbereich zum Anlegen neuer Scan-Profile wirkt auch im aktuellen Software-Kostüm recht altbacken, installiert sich aber dennoch direkt in die Autostart-Elemente und möchte am liebsten die ganze Zeit im Systemhintergrund aktiv sein.
Die Nachteile der Software gleichen die Vorzüge der Hardware jedoch recht schnell wieder aus, die den iX1300 vor allem durch drei Features zum besseren Nachfolger des ScanSnap S1500M machen.
Kleiner Fußabdruck, WLAN und mobile Nutzung
Zum einen misst der iX1300 nur noch ca. 30 cm x 11 cm x 8 cm und nimmt so deutlich weniger Platz in Anspruch als der S1500M mit seinen 30 cm x 12 cm x 15 cm. Auch im aufgeklappten Zustand muss deutlich weniger Platz auf dem Schreibtisch reserviert werden. Die nicht mehr nach hinten sondern nun seitlich angeordneten Ports für USB- und Strom-Kabel optimieren (in unserem Fall) den Platzbedarf zusätzlich. Zumal das USB-Kabel nur noch für die initiale Installation benötigt wird. Ist diese abgeschlossen, lässt sich der iX1300 mit wenigen Handgriffen ins eigene WLAN einbinden und kann anschließend irgendwo im Büro bzw. im Arbeitszimmer oder dem Rest der Wohnung aufgestellt werden.
Per WLAN mit dem Mac verbunden, benötigt der iX1300 nach dem Aufklappen seines Papiereinzugs circa 15 Sekunden um vom Docksymbol der ScanSnap-Anwendung erkannt zu werden. Anschließend lassen sich Dokumente, Arbeitsblätter, Briefe und Visitenkarten direkt einlegen und auf Knopfdruck digitalisieren. Dies funktioniert nicht nur vom Mac aus, sondern auch über die mobile ScanSnap-Applikation für iPhone und iPad.
Neue Scanvorgänge lassen sich auch vom iPhone starten
Die Seiten werden dabei wahlweise hochkant in den Papiereinzug gestellt oder von vorne in den Scanner gefüttert. Die zweite Variante eignet sich für weniger flexible Dokumente, gefaltete A3-Bögen und Visitenkarten, setzt allerdings voraus, dass der iX1300 nicht genau mit dem Rücken zur Wand platziert wird.
Zufuhr wahlweise von oben oder vorne
Hervorragende Qualität, mittelprächtige Verwaltung
Während der iX1300 seine täglichen Scanner-Einsätze mit Bravour erledigt und sowohl Farbinhalte als auch Schwarz-Weiß-Dokumente so zügig wie wackelfrei sichert, kann man die beiliegende Dokumentenverwaltung komplett vergessen.
Wer es ernst meint mit seinem Papierlosen Büro, der setzt hier direkt nach der Einrichtung des Scanners entweder auf die Ablage seiner Dokumente in eine Ordnerstruktur oder bedient sich spezialisierter Dokumenten-Manager DEVONthink oder EagleFiler die beide so ziemlich alle Werkzeuge mitbringen, die für das papierlose Büro benötigt werden.
Die von ScanSnap bereitgestellte Anwendung, dies können wir bei aller Liebe für den an sich hervorragenden Büro-Helfer nicht anders formulieren, ist hingegen ein schlechter Scherz. Im Gegensatz zu den Drittanbieter-Apps bietet ScanSnap nur rudimentäre Verwaltungsfunktionen, bringt keinen Kompagnon für Mobilgeräte und versucht sich erst gar nicht in andere Produktiv-Applikationen zu integrieren.
Ebenfalls kritisieren wollen wir an dieser Stelle das eingesetzte USB-Kabel. Hier hat sich ScanSnap auf Seite des Scanners für eine USB-A-auf-USB-B-Kabel nach USB-3-Standard entschieden. Eine Sonderform, die ansonsten so gut wie nicht zum Einsatz kommt und genutzt werden muss, wenn der Scanner mit alternativen Scan-Applikationen wie ExactScan genutzt werden soll – hier ist die WLAN-Verbindung nämlich noch nicht möglich.
Per WLAN verbunden in 15 Sekunden
Nichts desto trotz: Der iX1300 ist eine ausgesprochene Hardware-Empfehlung für alle Mac-Nutzer, die ihren Briefkasten-Inhalt regelmäßig digitalisieren. Nicht zuletzt auch wegen des vergleichsweise günstigen Verkaufspreises von um die 320 Euro ist der iX1300 eine klare Ausstattungsempfehlung für das Home-Office und ergänzt den obligatorischen Schwarzweiß-Laserdrucker hervorragend.
Muss ja ganz besonders sein mit 3 Push Nachrichten ;)
Oh, da scheint es irgendwo geklemmt zu haben. Entschuldige. Wir prüfen das Mal.
Geniales Gerät, wenn er doch WebDAV könnte… über die Cloud gehen meine Dokumente bestimmt nicht…
Mein Brother kann WebDAV, hat aber Schwächen bei der Qualität…
Muss man die ScanCloud nutzen oder kann man auch direkt in die iCloud speichern?
Geht auch direkt in die iCloud :)
Echt? Das geht?? Das wäre ja ne kleine Option…
Dann wäre es für mich auch eine Option. Danke!
Was denn für eine? iCloud ist genauso wie jeder andere ausländischer Anbieter bei betrieblichen Dingen absolutes no go. Wäre ja noch schöner Betriebsgeheimnisse amerikanischen Behörden offen zu legen.
Ich scanne direkt nach devonThink, welches wiederum automatisch auf einen privaten WebDAV Server synct. Damit kann ich die Dokumente von mehreren Geräte gleichzeitig verwalten.
nichts was mein HP ScanJet nicht alles auch oder besser kann.
Danke für die Informationen.
Für mich stellt sich die Frage, ob ich damit Vorteile gegenüber der ScannerPro App erreichen würde, da meine üblichen Dokumente „nur“ 1-3 Seiten haben. Werde ich mir auch selbst beantworten.
Für meine frühere Firma wäre es ein Muß gewesen.
Nutze auch Scanner Pro und sehe da für Dokumente, die nur wenige Seiten umfassen, keinen Vorteil bei dem Scanner.
Scanner Pro sollte jeder einmal ausprobieren. Beeindruckend, dass ich seitdem den Scanner einfach nicht mehr anwerfe.
300€… oha
Das dachte ich auch gerade!
Für die Dokumentenablage in DEVONthink unverzichtbar. Die Cloud nutze ich allerdings nicht.
@iFun : bekommen Sie da Geld für diese enthusiastische Werbung ?
Aber ich verstehe den Enthusiasmus nicht – sorry. Kein direktes scannen auf ein NAS, und die Dokumente müssen über die Schnapp Scan Cloud ??? Datenschutz läßt grüßen….
Ich bleibe bei meinem soliden alten Brother-Scanner !
Trotzdem allen in der Redaktion ein frohes Weihnachtsfest !
Hi Frank, deine erste Frage haben wir schon 2014 beantwortet [0], zum Rest kurz zwei Zeilen:
Für das direkte Scannen aufs NAS haben wir in unserem Workflow keine Anwendung, da das Dokumenten-Management am Mac erfolgt, sollen hier auch die Scans landen, das NAS bekommt diese seinerseits dann nur als Backup zu Augen. Allerdings kannst du die Datei im Modus „Scan to Folder“ direkt auf der NAS ablegen lassen, der Scan selbst muss allerdings am Mac ausgeführt werden.
Zum Thema ScanSnap-Cloud: Hier müssen keine Scans durch irgendwelche Clouds. Die Verwandlung vom Papier zum PDF mit auswählbarem Text läuft komplett lokal zwischen Mac (bzw. iPhone) und Scanner per WLAN oder Kabelverbindung.
Ebenfalls ein frohes Fest.
[0] https://www.iphone-ticker.de/ist-das-werbung-69664/
Ich glaube es geht einigen Nutzern, wie auch mir, darum, auch Dokumente zu scannen ohne jedes Mal den Mac aufzuklappen.
Ich suche eine Lösung, wo ich ein Blatt einlegen kann und der Scan erstmal temporär in einem NAS Ordner landet und ich diesen bei nächster Gelegenheit in DEVONthink zuordnen kann. Diese Möglichkeit, meist über WebDAV fehlt mir bei Fujitsu. Da bleibt dann ausschließlich die ScanCloud und die lehne ich ab.
Ich nutze aktuell ein Brother, mit dem WebDAV und scannen ins NAS funktioniert, würde aber sofort wieder einen Fujitsu kaufen, wenn der das könnte. Die Qualität der Brother Scans ist nicht so gut wie bei Fujitsu.
Doxie Q2 — Wireless Rechargeable A4 Document Scanner with Automatic Document Feeder https://www.amazon.de/dp/B07YLZJ6N4/
Scannt auf eine SD-Karte, kann per Strom oder Batterie betrieben werden, scannt ans Smartphone, kann Kreditkarten, Quittungen, Visitenkarten scannen (extra Einschub). Ansonsten scannt er über eine Direktverbindung am MAC oder wlan oder eben auf die SD-Karte. Ich verwende das Gerät seit drei Jahre und bin sehr zufrieden.
Die gesamte ScanSnap Reihe überzeugt mich – auch die Software – außerordentlich. Die Kombi mit Evernote hat meine Arbeit revolutioniert.
So ist das auch bei mir. Ein ScanSnap IX500 scannt direkt in Evernote, damit lässt sich alles in Sekunden auffinden und das papierlose Büro/Zuhause ist seit Jahren Realität. Der Scanner funktioniert so gut und schnell, dass ich mir regelrecht freue, wenn es etwas zu scannen gibt. Und Evernote passt mit Volltextsuche, Verschlagwortung, etc. perfekt dazu.
Genau so mach ich es auch. Ich habe mir sogar eine Buchschneidemaschine gekauft und viele Sachbücher in Evernote verbracht.
Hallo Sami,
du bist ja Anwalt und kannst vielleicht eine Frage beantworten: Ist es aus Sicht vom zB Finanzbehörden mittlerweile zulässig, die Originale nach dem Scan zu vernichten?
Danke!
Es kommt darauf an.
Ich übernehme gerne euren etwas älteren ScanSnap S1500M. ;-)
Alles gut und schön. Habe selber einen S1300i und bin eigentlich damit sehr zufrieden. Bis auf die Tatsache, dass weder der ScanSnap Manager noch ScanSnap Home als Version für den M1 Silicon Prozessor vorliegen. Wie lange wird es wohl diesmal dauern, bis Fujitsu da was zusammenprogrammiert? Zeitnahe Updates waren ja bis jetzt nicht so die Stärke dieser Firma. Rosetta2 will ich dafür auch nicht extra installieren. So nutze ich das Teil „vorübergehend“ an meiner alten Windows Gurke. Schade eigentlich.
Die scansnaps sind wirklich toll wir haben die auch im Büro. Einfach praktisch platzsparend gut.
Wirklich ein sehr schneller und kleiner Scanner. Vor allem der beidseitige Scanvorgang, ohne die Seite drehen zu müssen, phänomenal. Danke für den Tip und frohe Weihnacht. Nutze das mit der Dropbox – perfekt
ich habe den iX1300 jetzt seit einer Woche und bin damit sehr zufrieden. Die Software ist wirklich sehr gewöhnungsbedürftig. Nach ein bisschen Einarbeitung habe ich mich aber damit schon ein wenig angefreundet und mir für die unterschiedlichen Bedürfnisse Scanvorlagen erstellt. Ein weiterer Vorteil neben der Zeitersparnis ist auch der wesentlich geringere Speicherplatzbedarf.
Haben die Scanner was mit der früheren Agfa Marke SnapScan zu tun?
Das habe ich mich auch schon öfter gefragt. Irgend eine Verbindung muss da bestehen.
Was bin ich froh dass es DocuSign gibt… ich hoffe nie wieder Verträge händisch zeichnen zu müssen
Das Kabel ist ja mal wieder das beste Beispiel für die unsäglich beschi**ene Art wie der „Standard“ völlig vorbei am Standard geht bei USB Kabeln und Steckern. Warum nicht einfach ein Kabel für alles…USB C mit einer einzigen Steckerform und einer einzigen Kabelform für alles
Eine vielleicht blöde Frage aber ich kann doch auch direkt auf meinem Mac speichern oder? auf meiner Festplatte in meinem Rechner oder hab ich da was übersehen.
Ja, das ist in der Regel auch mein erstes Speicherziel!
Stellt bitte endlich ab, dass die Videos bei draufscrollen auf dem iPhone automatisch starten.
Funktioniert dieses Gerät überhaupt an einem neuen MBPro???
Den Kommentaren zu Folge die mitgelieferte Software ja scheinbar nicht …
Wie sieht es mit ExactScan aus? Läuft diese Software auf einem MBPro und arbeitet mit dem Scanner zusammen?
Ihr dürft gerne auch erwähnen, wie miserabel die ScanSnap Geräte mit Fritzboxen klarkommen. Ohne Wifi b/g (!!!!!) ist da nämlich nix mit drahtlosem Scannen. Und das ist schlicht ein Witz.
Das sollte mit neuem Fritz!OS behoben sein. Allerdings gibt es noch Probleme mit den 2,4 GHz Kanälen 12 und 13. 5 GHz geht wohl nicht.