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Erfolgsaussichten verhalten

Regierungsverordnung will Ärger über Cookie-Banner mildern

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54 Kommentare 54

Nachdem entsprechende Pläne auf Europa-Ebene verworfen wurden, unternimmt nun die Bundesregierung den Versuch, die Auswirkungen der ärgerlich zeitraubenden und in ihrer aktuellen Form unsinnigen Cookie-Banner-Verordnung abzumildern. Eine „Einwilligungsverwaltungsverordnung“ (EinwV) soll dafür sorgen, eine anwenderfreundliche Alternative zu der Vielzahl im Zusammenhang mit Cookie-Bannern zu treffenden Einzelentscheidungen haben. Der vom Bundeskabinett vorgelegte Regierungsentwurf lässt sich hier als PDF einsehen.

Zu groß sollten unsere Erwartungen an eine solche Regelung vermutlich jedoch nicht sein. Die bezüglich der Cookie-Banner gefassten gesetzlichen Vorgaben werden weder zurückgenommen noch abgeschwächt. Es handelt sich hierbei lediglich um ein Angebot auf freiwilliger Basis, das die Anbieter weder unterstützen noch akzeptieren müssen.

Mac User Pexels

Man kann sich die Pläne der Regierung in Form einer Datenbank vorstellen, in der die von Endnutzern getroffenen Entscheidungen über eine Einwilligung oder Nicht-Einwilligung gegenüber einem Anbieter digitaler Dienste verwaltet werden. Allerdings sind die hier gespeicherten Entscheidungen der Nutzer in keinster Weise bindend. Lehnt man die Einwilligung zur Datenspeicherung ab, können die Anbieter beliebig oft erneut um eine Einwilligung bitten.

Dieser Umstand wird auch von Verbraucherschützern kritisiert. Der Verbraucherzentrale Bundesverband fordert die Regierung in mehreren Punkten zum Nachbessern auf. So sollen nicht nur wiederholte Abfragen untersagt werden, sondern die Regelungen auch für alle Anbieter von digitalen Diensten verpflichtend sein, sofern diese Einwilligungsverwaltungsdienste verwenden.

Das Internet macht keinen Spaß mehr

Mittlerweile sind die auf den meisten Webseiten angezeigten Banner schlichtweg eine Zumutung. Wir bemühen uns, hier nur die gesetzlich vorgeschriebenen Richtlinien zu befolgen und sehen uns selbst als genervte Internetnutzer. Es macht keinen Spaß mehr, wenn man nach dem Aufruf einer Seite nicht nur die Cookie-Banner, sondern auch aggressive Anfragen zu Push-Diensten, Newslettern und sonstigen „Angeboten“ wegklicken muss.

Wofür uns vollständig das Verständnis fehlt, sind Webseiten, die einem beim Aufruf zunächst die Wahl zwischen Werbe-Einwilligung und „PUR-Abo“ stellen, um nach dem Klick auf „okay, dann mit Werbung“ die von Werbebannern umringte Meldung anzeigen, dass der Artikel nur mit einem kostenpflichtigen Abonnement gelesen werden kann.

06. Sep 2024 um 12:13 Uhr von Chris Fehler gefunden?


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  • Wieso übernimmt der Browser nicht die Funktion? Ich sage ihm einmal generell oder pro Website was ich will und dann wird das automatisch mitgeteilt.

    Die ganzen Juristen haben null Ahnung von der Umsetzung.

    Wenn es in allen gestetzlichen Bereichen so läuft na dann gute Nacht…

    • Exakt! Ich nehme an, dass diese Cookie Banner bewusst so umständlich gehandhabt werden, da die meisten Nutzer einfach auf „OK“ klicken, damit das Generve verschwindet, somit eine Zustimmung erteilt wird.

      So eine Regelung gehört in den Browser: Einmal eingestellt gilt es global für alle Seiten – möchte ich eine Ausnahme, kann ich diese pro Seite aktivieren / deaktivieren.
      – ist doch ähnlich wie bei „als Reader“ öffnen… kann ich ja auch pro Site festlegen…

    • Weil es dafür dann einen Standard braucht. Und er macht es ja quasi schon und speichert deine Entscheidung in einem Cookie ab :)

      • Den Standard gibt es längst – nennt sich Do not track – hält sich nur kaum jemand dran.

    • Ja, das wär eine sehr gute Idee mit dem Browser!

      Ich glaube die Juristen der Lobbyverbände habe „gute“ arbeitet für sich geleistet.

      Das wurde absichtlich so katastrophal umgesetzt, gegen den Bürger und für die Firmen.

    • Ein Standard um eine kleine Menge an Daten im Browser des Nutzers zu speichern um sich Einstellungen zu merken, ob man Cookies akzeptiert. Der Witz schreibt sich ja fast von alleine.

    • Genau das dachte ich mir auch von Anfang an. Ich habe die ganze Geschichte noch nie verstanden. Die Regierung sollte mal in die Consument-/Bürgerforschung einsteigen.
      Dilettanten.

    • Der Ist-Zustand ist das Ergebnis massiver Lobbyarbeit der Werbebranche, der selbstverständlich genau das erreichen soll – das akzeptieren möglichst vieler Cookies aus „Müdigkeit“.

    • Die Antwort ist relativ einfach: der Seiteninhalt ist der Köder, du selbst bist das Produkt, dass der Seitenanbieter der Werbung verkauft. Und wie bei der Venusfalle möchte der Anbieter nicht, dass du weg läufst.

      Und es gibt bereits in jedem Browser einen Standardschalter „Do_not_track“, der das Problem lösen sollte. Aber dieser Schalter wird von allen Internetseiten ignoriert. Die Lösung wäre einfach, dass ignorieren dieses Schalters unter Strafe zu stellen. Damit wären alle Probleme gelöst.

    • Der, der mit der Kuh tanzt

      Dafür gibt es längst Add-Ons, ihr klickt noch immer von Hand?

      • Guck mal nach Consent-o-matic.

        Es gibt immer noch (viel zu) viele Seiten, die durchrutschen, aber die kann man mit zwei Klicks melden. Da, wo es funktioniert, werden Cookies entweder abgelehnt, oder aufs funktionale Minimum beschränkt.

      • Ich habe eine chrome Erweiterung die automatisch alles abnehnt. Fertig

  • Zum Glück gibt es genügend Filter und Plugins, die einem das Leben etwas vereinfachen. Dieser Vorstoss klingt allerdings schon jetzt nach einer Verschwendung von Zeit und Ressourcen

  • Eine Schaltflächen „NEIN“ würde mir schon reichen, aber wenn man Cookies ablehnen will artet das regelmäßig in eine Click-Orgie aus :-(

  • Ohne gescheiten Adblocker ist aus diesem Grund das Internet nicht mehr nutzbar!

    Sorry für Seiten wie iFun usw., die dadurch auch keine Werbeeinnahmen generieren können.

    Ein bißchen Werbung am Rand würde ja nicht weiter stören, doch diese ganzen Banner und Cookiemeldungen usw. sind ein Graus.

    Richtig übel wird es, wenn ein Cookiebanner gut weggeblockt wurde, dadurch dann aber die Seite nicht mehr nutzbar wird (z.B. keine Anmeldung möglich ist oder man nicht scrollen kann) – mein Fazit: Diese Seiten werden dann nicht mehr genutzt …. denke etliche andere Nutzer machen das ähnlich.

  • Ohne Consent-O-Matic würde ich wahrscheinlich durchdrehen :-D

    • Habe ich auch mal ausprobiert, war aber nicht so zufriedenstellen wie uBlock oder in Safari Wipr – Browserübergreifend natürlich AdGuard (Vollversion) als eigenständiges Programm.

      Einen eigenen Cookiebbanner-Blocker für Safari konnte ich noch nicht finden, lediglich AdBlocker wie Wipr und AdGuard liefern gute Ergebnisse.

      • Ich benutze unter iOS Adguard Pro in Verbindung mit Consent-O-Matic, funktioniert wunderbar.

      • @Jan:
        AdGuard (Pro) verbraucht enorm viel Akku auf dem iPhone (egal ob mit oder ohne DNS-Filter), daher bin ich auf Wipr ausgewichen, das merkt man am Akku gar nicht.

      • @chris
        Bei Adguard nutze ich nur die Safari-Erweiterungen (DNS über Pi-Hole), ich kann über den Akku nicht klagen. In der Akku-Übersicht taucht Adguard noch nicht mal auf.
        Wipr hatte ich mir auch schon angeschaut, aber da fehlen mir die Einstellungsmöglichkeiten

  • Die Aktion hat auch schon einen Namen: Lösung für Luxusprobleme von wahlmüden Bürgen… ;-D
    Allen ein schönes Wochenende! :-)

  • Das wird teilweise mittlerweile auch in Apps von Nachrichtendiensten so gehandhabt. Das ist ja eigentlich noch unsinniger.

  • Eric Arthur Blair

    Ich verstehe das ganze Rumgeeiere nicht bei dem Thema. Konsequent wäre es, Tracking generell zu verbieten, weil es übergriffig ist und extreme Züge angenommen hat. Werbung kann ja weiterhin geschaltet werden.

    • So! Gibt mir einfach kontextbezogene Werbung und gut ist. Die personalisierte funktioniert sowieso nicht, sonst müsste ich mir nicht ständig als Alleinstehender Pampers-Werbung anschauen. (Und nein, leider wissen die Tracker da nicht mehr als ich, in den letzten Monaten fehlte es mir dafür an entsprechender Betätigung.)

      • Verstehe ohnehin nicht wieso Kontext bezogene Werbung nicht der Standard ist.
        Wenn ich bei Amazon nach Bettwäsche schaue und bei HolidayCheck Urlaub suche, will ich nicht Werbung dazu auf iFun sehen. Dort will ich, wenn’s sein muss, Werbung zu TechThings sehen.
        Ohne den Versuch jeden Menschen gläsern zu machen, hätten wir diese Cookie Irrsinn gar nicht.

  • Im Router (für alle Geräte im Netzwerk): DNSforge als DNS-Server
    Im iPhone (Safari): Wipr + StoptheMadness Pro
    Am Mac (Safari): AdGuard (Vollversion) + StoptheMadness Pro
    Unter Windows (Edge): AdGuard (Vollversion)

    …anders ist es nicht mehr ertragbar sonst!

    • Ich werfe noch NextDNS in den Ring, da kann man, ähnlich wie bei Pi-hole, frei konfigurieren was geblockt werden soll, kostet ab x-tausend Anfragen aber auch etwas. Und was mich generell stört, das wäre aber auch mit DNSforge der Fall, wenn ich es im Router eintrage: Ich kann nicht mal kurz für 5 Minuten die Filterung ausschalten.

  • Ich unterstütze seit Kahren https://noyb.eu/de , die sich generell für zutreffende Umsetzung des Datenschutzes im Internet und insbesondere auch gegen irreführende Cookie-Banner und gegen ‚pay or ok‘ Paywalls einsetzen.
    Die brauchen natürlich für Klagen viele zahlende Unterstützer!
    Dank deren Arbeit sind viele irreführenden Cookie-Banner schon verschwunden, ist aber Sysiphus Arbeit.
    Die Unternehmen sind halt sehr kreativ, wenn es darum geht die Ablehnungsbutton zu verstecken und die Zustimmungsbuttons möglichst groß und grün so zu platzieren, dass viele Leute irrtümlich darauf klicken.
    Leider versagt hier die EU mit klaren gesetzlichen Vorgaben, so dass es Organisationen wie Noyb braucht, um es mühsam europaweit vor Gerichten durchzusetzen.

  • Ich empfehle „minimal consent“ als Erweiterung. Das klickt bei unterstützten Bannern direkt „nur notwendige“ an. Fertig.

  • FSK funktioniert nicht. Es braucht einen Standard, an den alle gebunden sind.

  • Das ist ein Chaos was nur ein ich kann ihn nicht beschreiben. Das Internet macht nicht nur kein Spaß es ist eine Zumutung. Ich kann ja klicken und werde trotzdem noch tausendmal gefrag. Das ist kein Datenschutz das ist Entfremdung in jeglicher Art man fühlt sich auch diskriminiert.

  • Endlich mal ein mehr oder weniger politischer Artikel, bei dem ich iFun komplett zustimme ;)

  • Das Ganze wird sich vermutlich aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht so umsetzen lassen, weil man dann als Privatperson erst einen schriftlichen Antrag einreichen müsste, der erst geprüft und dann von einer nächsthöheren Instanz genehmigt werden müsste. Da die Genehmigung jedoch nur in Ausnahmefällen gewährt wird, dürften die meisten Anträge scheitern und mit einem Bearbeitungsentgelt von €39.85 (inkl MwSt) abgegolten werden müssten.
    Nichteinhalten oder Zuwiderhandlungen würden mit Haft bestraft. (es geht um Datenschutz, etwas wichtigeres gibt es kaum…)

    Ich besuche inzwischen gewisse Webseiten nicht mehr, da mir das alles zu blöd geworden ist.

  • Auf dem PC gibts für die meisten Browser die Erweiterung
    „I don’t care about cookies“ – damit ist das Problem sofort gelöst. Die Erweiterung lehnt automatisch alles unnötige ab.

  • Der Glaube, dass man das Internetseiten umsonst nutzen kann ist halt auch überholt. Man bezahlt mit Daten, oder Geld, fertig. Websites werden in aller Regel ja nicht zum Spaß an der Freude erstellt (Ausnahmen bestätigen die Regel). Was wäre denn die Alternative? Hier ist sicher keiner, der gerne für lau arbeiten geht, oder?

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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