"Welche Strategie verfolgen wir?"
Recht auf Reparatur: Interne Apple-E-Mails zeigen Verunsicherung
Wie internen Apple-E-Mails zu entnehmen ist, die im Zuge der laufenden Monopol-Untersuchungen veröffentlicht wurden, hat das Unternehmen lange Zeit eine klare Strategie vermissen lassen, wie mit der Diskussion um das Recht auf Reparatur umzugehen ist.
Darauf macht der Service-Dienstleister iFixit aufmerksam, der die Mails gesichtet und unter anderem Fragen wie “Welche Strategie verfolgen wir in Bezug auf Reparatur?” aufgespürt hat, die im Apple-Management noch im Frühjahr 2019 unbeantwortet waren.
Vor allem in Europa und den USA herrscht seit Langem eine rege Debatte über die Notwendigkeit reparierbarer Produkte und den Zugang zu Reparaturinformationen bzw. Ersatzteilen.
Viele Verbraucher- und Umweltschutzaktivisten sind sich dabei einig: Ein universelles Recht auf Reparatur ist notwendig, um den Negativfolgen der Technologisierung zu begegnen und die Entscheidungsrechte von Konsumenten zu wahren.
„Die Gespräche bei Apple zeigen, dass die ‘Right to Repair’-Bewegung Früchte trägt“, so Maarten von iFixit. „In der Vergangenheit hat Apple nicht immer als Unterstützer von Reparierbarkeit – und insbesondere von unabhängigen Reparateuren – für Schlagzeilen gesorgt. Dem Konzern ist aber klar, dass dies langfristig unvermeidbar ist. Im aktuellen Umweltbericht von Apple spiegelt sich wider, dass der Konzern Umweltfolgen auch durch Reparierbarkeit reduzieren will.“
Laut iFixit sollte Apples interne Verunsicherung als Gelegenheit begriffen werden, in der mit verstärktem Ehrgeiz daran zu arbeiten ist, dass Apple-Produkte reparierbarer werden und Reparatur leichter zugänglich.
Selbst wenn Apple gezwungen wird, endlich Ersatzteile auch für nicht Servicepartner zugänglich zu machen, werden sie durch den bald überall verbauten T2 Chip die Reparaturen für die meisten unmöglich machen. Ach ja: offizieller Apple Servicepartner wird man nur, wenn man ein Ladengeschäft nach Apple’s Vorgaben führt. Reine Servicewerkstädten scheiden damit grundsätzlich aus.
Wo ist da ein Problem? Das ist richtig so. Es müssen gewissen Service- und Reparaturstandards gewährleistet sein. Und der T2 ist mit der richtigen Konfigurationssoftware von Apple dann auch kein Problem mehr. Ich kann sehr gut verstehen, dass Apple die Ersatzteile nicht an jede Dönerbude mit Smartphonebude vergibt. Ich habe mehrmals Zeuge sein dürfen, wie so einige Typen in den Geräten rumwursteln – mit Gewalt und ohne elektrostatischen Schutz und ohne jegliche Ausbildung. Es hat mich gegruselt! Und wenn dann dadurch ein Problem aufkommt, ist Apple natürlich der Bösewicht.
Bedenklich, was du gesehen hast.
Hier geht es jedoch um den Passus „Ladengeschäft nach Apple’s Vorgaben“.
Selbst wenn ein Laden vorhanden ist, garantiert das keinen guten Service und dass die Geräte sorsam behandelt werden.
Anderseits können selbst Hinterhofwerkstätte qualitativ mit den offiziellen Servicepartner von Apple mithalten. Es ist eine Einstellungssache bezüglich Qualität und Respekt gegenüber dem Kunden.
Mit dieser Ladenvorgabe verhindert Apple aktiv, dass auch kleine, gute Händler oder Reparaturstätten an Originalteile kommen, um Reparaturen zu verhindern. Und für gewisse Reparaturen braucht es wirklich kein Hochglanzladenlokal mit Mahagonitischen.
@mike Ganz genau!
Finde nicht das der T2 Chip nach Apples Manier nicht richtig ist. Das ist Schrott produzierend und Kunden werden gezwungen neue Hardware zu kaufen wenn ein Gerät abgekündigt wird.
Mein Macbook Pro 17“ von 2009 läuft noch astrein nach einer Reperatur. Nach Apples Empfinden wäre es nur noch Elektro Schrott
Nach Apples Vorgaben heißt doch auch nach Apples Vorgaben zu Abgaben und Preisen!
Von wegen, wir sind ein grünes Unternehmen. Es geht nur ums verkaufen der neuesten Produkte und nicht um die Zufriedenstellung der Kunden durch haltbare und reparable Produkte.
Zum Glück schiebt die EU dort so langsam einen Riegel vor!
Das ist so leider Falsch ! Der Service und Reperatur Bereich wird nach Apples Vorgaben gebaut mehr nicht der Laden drum herum ist ansich egal.
Sonst würde ja jeder BestBuy aussehen wie ein AppleStore.
Und falls du dich jetzt fragst wie ich auf bestbuy komme ?
Die sind in den USA Serviceprovider für Apple das heißt du kannst dein iPhone da mal eben hinbringen für ne Reparatur und kriegst Original Apple Bauteile :-)
Das ist falsch.
Nach Apples Vorgaben bedeutet nicht, dass die so aussehen müssen wie Apple Stores.
Es gibt aber bestimmte Vorgaben der Präsentation etc.
Wieso Verunsicherung? Man muss halt erstmal einen Kurs finden.
Das kann geschehen durch a) einer legt den Kurs fest und dann keine Widerworte oder b) durch einen Diskurs.
Apple hat sich für c) entschieden.
Das machst Du jetzt woran fest?
Ich sehe einen Diskurs.
Das Ergebnis davon muss weder der Hauptmeinung A noch der Hauptmeinung B entsprechen.
Toll mein Homepod ist 2 Jahre und 15tage nach Kauf kaputt gegangen.(geht einfach nicht mehr) apple support kann nicht helfen. Heisst für mich neugerät kaufen -.- möchte jetzt aber kein 2 jahre altes modell neu anschaffen blöde situation
Es ist an der Zeit, das zB die EU klare Vorgaben für Neugeräte macht, von Wartbarkeit bis Reperaturfähigkeit. Dazu gehört auch Ersatzteilverfügbarkeit.
Wie soll das gehen in der Praxis? Das bremst doch den Fortschritt enorm, denn dann müsste für jeden neuen Geräte- oder auch nur Gehäusetyp erstmal eine Vorgabe der EU kommen. Weißt Du wie lange das dauern würde?!
Was für ein fortschritt ? Nehmen wir mal das MacBook Pro als Beispiel, welchen Fortschritt hast Du mit einer verlöteten SSD ??? Keinen! Eine gesteckte NVMe SSD (wie bei den MacBook Pro von 2012 bis 2015) ist genauso schnell.
Welchen Vorteil hast Du von verlötetem Ram ?
Welche Vorteil hast Du bei einem iPhone, welches Dir bei Display- und Akkutausch Fehlermeldungen ausspuckt ?
Welchen Vorteil hast Du, dass FaceID (Tru-Dep-Cam, Proximity, Dot-Projector usw) und Touch ID (HomeButton) nicht zu ersetzen sind ?
Welchen Vorteil hast Du bei Wegwerfprodukten wie HomePod, AirPods, Apple Watch
Apropos Apple Watch: Display nicht tauschbar, weil NFC Antenne verlötet = bei Wechsel kein Koppeln mehr möglich und kein Apple Pay.
@ kev: 1+, das ist genau der Punkt, auf den ich in meinem ersten Kommentar bereits drauf aufmerksam machen wollte.
Die Zeiten, wo alle ständig alles weggeschmissen haben, sollten endlich vorbei sein. Leider betreibt Apple hier genau eine gegenteilige Entwicklung. Ich mache seit 20 Jahren Support für Apple Produkte, hauptsächlich für die Rechner Sparte. Die meisten Geräte sind fast immer an die 10 Jahre gelaufen, weil die essentiellen Bauteile wie RAM oder HD getauscht werden konnten. Damit ist jetzt so gut wie Schluss und die aktuellen Geräte werden meiner Meinung nach nie und nimmer eine Laufzeit von 10 Jahren erleben. Das ist ja aber leider fast überall inzwischen so, nicht nur bei Apple. Deshalb sind gesetzliche Regelungen gut und wichtig, weil es anders nicht geht.
@Kev
Verlötete sachen wie SSD und RAM hat aber nichts mit der Reparierebarkeit mit den Geräten zu tun. Das müsste auch so möglich sein abseits einem „Right to Repair“.
Klar widersprechen muss ich bei Sachen wie Face ID und Touch ID. Vorteile hier sind definitiv Sicherheit und das „unattraktiv machen“ für Diebstahl…
Exakt. Danke ihr habts verstanden.
Apple schneidet sich mit dieser Wegwerf politik irgendwann ins eigene Fleisch.
Ich kann immer weniger reparieren, weil ich für jede Reparatur neue dinge brauchen, die sich erst nach zig gleichen Reparaturen rechnen. An viele sachen komm ich gar nicht mehr ran…
Es ist einfach nur gewollt, dass man am liebsten die geräte entsorgt damit apple billig neue rohstoffe bekommt um die gewinnmarge weiter zu erhöhen
Es müsste eigentlich „worden“ heißen im ersten Satz. ;)
„worden“
Was ist den Dein Problem ?
Dass im ersten Satz fälschlicherweise „wurden“ statt „worden“ verwendet wurde. Ist das so schwer zu verstehen?
Sind wir doch mal ehrlich, egal welche rechtlichen Vorgaben kommen, Apple findet eine Lösung um damit das Ruder weiter in der Hand zu halten. Wie war das mit dem Standart Ladeanschluß ? Apple bietet einfach einen Adapter an und schwups Gesetz erfüllt.
Überall wird man mit CO2 Bilanz genervt, dann sollten Sie der Industrie endlich mal in den aller Wertesten treten. Akku selbst wechseln z.b. senkt die CO2 Bilanz und viele kleine Dinge
Die EU sollte einfach beschliessen, das die Hersteller drei Jahre Garantie geben müssen! Soviel ich weiss, gilt in England eine viel längere Garantie als hier und dort geht die Welt auch nicht unter! Mir wäre es auch egal, wenn ein Produkt etwas teurer dadurch werden würde. Soviel ist es aber nicht. Wer es dennoch behauptet, kann sich die Preise in England ja gerne anschauen.
Solche Produkte wie die Apple Watch sind einfach unmöglich! Auch ist es lächerlich zu behaupten, das man beim iPhone nicht einen Einschub für den Akku verbauen könnte. Natürlich kann man das. Aber so wie man auch keinen SD Reader verbauen will, damit man die überteuerten Speicherpreise an den Mann bringen will, will man die Akku Kosten hoch schrauben, damit wir uns schneller für ein neues Gerät entscheiden, wenn der Akku nicht mehr so gut ist.
Den Bürger tritt man ständig mit Co2 und anderem Zeugs in den Arsch, märend man der Industrie in den selbigen kriecht!
„eine viel längere Garantie … egal, wenn ein Produkt etwas teurer dadurch werden würde“
Noch teurer? Als jetzt schon?
„überteuerten Speicherpreise an den Mann bringen“
Dann wären die ja noch übertreuerter :)
Guck einfach nach England! Dort sind die Produkte nicht wesentlich teurer. Auch orientieren sich die Apple Preise daran, was man dem Kunde maximal aus der Tasche ziehen kann und nicht daran, welcher Speicher verbaut ist oder ob der Akku fest verlötet ist!
Somit hast du das Thema und mein Posting leider nicht verstanden oder wolltest dich damit nicht auseinander setzten.
„Es wird so viel teuerer…“ ist ein Lobby Geschwätz der Industrie. Dieses wird leider von Endkunden wiedergekäut, wie diese Verteidigung aller Abos für Apps.
Wenn man wirklich an dem Umweltschutz interessiert wäre, kommt man um eine längere Garantie nicht herum. Nur so ist sichergestellt, das die Produkte auch lange nutzbar bleiben, da sonst der Hersteller an Garantieleistungen ersaufen würde.
Dazu gehört auch die hier angesprochene Möglichkeit ein Produkt einfach zu reparieren oder wie von mir angesprochen, die Möglichkeit zu schaffen, das der Kunde z.B. den Akku selber tauschen kann. Das war früher mal ganz normal!
Es ist einfach ein Witz, das eine Apple Watch im Müll landen muss, wenn der Akku platt ist oder ein anderer Defekt aufgetreten ist. Da braucht mir auch keiner was von Recycling erzählen. Das ist auch Lobby Geschwätz der Industrie um das schlechte Gewissen der Kunden zu beruhigen! Wieviel kann davon überhaupt wieder genutzt werden und wieviel Energie ist für diesen Prozess nötig? Richtig! Alles bla bla bla…
Könnte man ein Produkt reparieren bzw. ist es von vornherein auf eine längere Nutzungsdauer ausgelegt, ist das best mögliche für die Umwelt getan. Nebenbei darf sich der Endkunde auch darüber freuen!
Ich empfehle dringend den Youtube-Kanal von Louis Rossmann zum Thema „Right to repair“ zu folgen.
Sucht sein Video >Louis Rossmann DISMANTLES Apple’s PR stunt „repair program“<
Ab Minute 2 wird es interessant….
Was mich ungeheuer auf die Palme bringt sknd in der Tat ganz profane Dinge die nicht reparierbar sind. Ich habe ein 2020 iPad pro 12,9″ gekauft – April oder so. Und jetz schon ist der Standbyknopf nur noch sehr schwer bedienbar und wird bald sicher ganz den Geist aufgeben. Es ist nicht möglich diesen lausigen Knopf zu wechseln, nein es muss dafür das gesamte iPad getauscht werden. Gut, ich habe direkt bei Apple gekauft und habe durch die bei Apple wie Garantie behandelte Gewährleistung zwei Jahre Abdeckung, zusätzlich habe ich auch AppleCare+ abgeschlossen. In den ersten zwei Jahren habe ich also keine Probleme.
Aber nach Ablauf würde so ein Problem aufgrund eines defekten Centartikels 700€ für einen Austauschgerät abverlangt. DAS ist unverschämt, auch, dass das Display nicht getauscht werden kann… Hier muss der Gesetzgeber eingreifen. Auch bei verlöteter SSD und RAM in Rechnern – ist ja nicht nur Apple.