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Glücksspiele, Gesundheits- und Finanzprodukte

Positionspapier: Grüne fordern Werbevorgaben für Influencer

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Die Fraktion der Grünen im Bundestag setzt sich für eine strengere Regulierung von Influencern auf europäischer Ebene ein. Eingeschränkt werden sollen die Werbepraktiken, mit denen Influencer Produkte und Dienstleistungen (häufig zum eigenen Vorteil) empfehlen.

Malte Helmhold 9 0utWO7YYk Unsplash 2000

Werbeverbote für Produktkategorien

In einem noch unveröffentlichten Positionspapier, das Fachpolitiker der Grünen für die EU-Kommission vorbereitet haben, werden unter anderem europaweite Werbeverbote in bestimmten Produktkategorien gefordert. Aktuell im Gespräch: Finanzprodukte und medizinische Artikel.

Nach Angaben des Handelsblatts, das bereits einen ersten Blick in das Positionspapier werfen konnte, führt dieses insgesamt zehn Punkte auf, die darauf abzielen, Verbraucher vor unseriösen und irreführenden Online-Praktiken zu schützen. Umgesetzt werden könnten diese dann im Laufe der kommenden fünf Jahre.

Glücksspiele, Gesundheits- und Finanzprodukte

Die Initiative wird von der Vorsitzenden des Digitalausschusses des Bundestags, Tabea Rößner, und der Grünen-Verbraucherpolitikerin Linda Heitmann vorangetrieben. Die Politikerinnen betonen die Gefahren, die insbesondere von unregulierter Werbung für risikoreiche Finanzprodukte, Glücksspiel-Angebote und ungesunde Lebensmittel ausgehen, da diese insbesondere junge Menschen negativ beeinflussen können.

Die Vorschläge orientieren sich dabei an bereits existierenden, strengeren Regelungen in Frankreich. Die Idee: Einheitliche Vorgaben könnten das EU-Gesetz über digitale Dienste ergänzen und so europaweit gültige Regeln schaffen.

Während der Bundesverband Influencer Marketing die Initiative beziehungsweise eine einheitliche Regelung in Europa grundsätzlich unterstützt, erntet das Positionspapier Kritik aus FDP und SPD. Die FDP warnt vor zunehmender Bürokratisierung, die SPD vor einem zu schnellen Vorgehen und spricht sich für eine Prüfung der aktuellen Rechtslage aus.

13. Mrz 2024 um 08:36 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • Käpt'n Blaschke

    Was verstehen die denn unter „ungesunden Lebensmitteln“? Kaffee und Tee sind auch ungesund, sowie Wasser mit zu viel Calcium. Praktisch ist alles irgendwie ungesund Das wird wieder so ein Bürokratiemonster wie das Canabisgesetz. Einfach und Nachvollziehbar können Politiker anscheinend nicht.

    • Denke es zielt auf zb. Die super tollen „Energie“ Drinks ab und sonstiger Ramsch
      Tee und Kaffee in Maßen eher unbedenklich

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      • Käpt'n Blaschke

        Die exzessive Nutzung von TikTok und zu viel sinnloser Content von bekloppten Influencern ist vor allem ungesund. Da bedarf es nicht mal spezieller Produkte die präsentiert werden.

      • +1
        Eine dumme Kuh ernährt sich von Gras, ein dummer Mensch z.B. von TikTok. Immer weniger intelligente Menschen = immer mehr TikTok. Da helfen auch Gesetze nicht.

    • Du bist herzlich eingeladen, es besser zu machen. Konstruktive Kritik nennt man das.

    • Was verstehen die denn unter „ungesunden Lebensmitteln“?

      >> „besonders zuckerhaltige Lebensmittel oder Junkfood“

    • Warum Leben, wenn man doch eh stirbt? Was sollen die angeblich so ungesunden Lebensmittel im Vergleich?
      Kurzer Blick in den verlinkten Artikel vom Handelsblatt: “[…] und das sind mitunter ungesunde, besonders zuckerhaltige Lebensmittel oder Junkfood”.

      Und zu einfach funktioniert oft nicht, auch weil dann gerne Lücken ausgenutzt werden. Aber auch, weil dann jemand wie du kommt und sagt “hehehe, ungesunde Lebensmittel? Das Brot vom Bäcker ist auch ungesund, weil die im Verkauf vielleicht mal Bakterien darauf übertragen haben können!”.

    • leider gibt es nicht auf alles im Leben eine pauschale, einfache Antwort. manche Parteien oder Menschen behaupten das zwar, aber sie verkürzen einfach nur die Realität für die Leute, die sich mit dem Themen nicht auseinandersetzen wollen. ich verstehe es ja, aber wie soll das in einer so komplexen und vernetzten Welt funktionieren. Komplexe Gesetze in einem Rechtsstaat sorgen halt auch dafür dass du keiner Willkür ausgesetzt bist sondern dein Recht, auch wenn es komplex in Wörter gegossen wurde, im schlimmsten Fall einklagen kannst.

    • Was genau unter ‚ungesunde Lebensmittel‘ fällt, wird dann im Laufe des parlamentarischen Verfahrens demokratisch bestimmt. Unseriös wäre es, wenn die Initiatoren hier selber gleich eine Liste vorgelegt hätten.
      Solche Verfahren dauern bekanntlich auch ziemlich lange, da kann sich jeder einbringen und zwar durch Kontaktaufnahme zu seinem/seiner EU-Abgeordneten
      https://www.europarl.europa.eu/meps/de/search/advanced?countryCode=DE
      Und außerdem natürlich und insbesondere durch Teilnahme an der nächsten EU Wahl!

      Antworten moderated
    • Das Cannabisgesetz ist wegen der EU so eine Bürokratie-Monster geworden. Aber das wichtigste kommt erst einmal, die Entkriminalisierung.

    • Ungesund ist bestimmt, wenn vorne drauf steht „ohne Zucker“ und hinten drauf, die multiplizierte Süßkraft in E Nummern steckt, die bei zu viel Genuss zu Durchfall führt…

      Man könnte es also auch als moderne Art des Fastens vermarkten :-)

    • In rauen Mengen ist alles ungesund. Es geht eben darum einen weiteren „Schutz“, da die Politik denkt die Bevölkerung sei dumm, einzuführen. Wir haben den Gesetztes-Tunnel, in dem hat sich der Bürger zu bewegen – China Light.

  • Nicht zu vergessen das sie gefälligst ihre großen Gewinne versteuern sollen/müssen!

    • Absolut. Und auch die „Goodies“ die Sie von den Firmen erhalten.

      Bei den Veranstaltungen von Ecoflow wird hinterher ALLES von den „Influencern“ in die Autos eingeladen. Ich hab es vor einem Jahr bei der Vorstellung der Smart Home Devices in der Nähe von München selbst erlebt: Powerstations, mobile WAVE Wärmepumpen-Klimaanlagen und GLACIER Kühlboxen mit Eiswürfelbereiter. Wer glaubt da wurde auch nur ein Cent versteuert, der glaubt auch an den Osterhasen. Und das ist nur eine Veranstaltung von einer Firma gewesen…

      • Selbstverständlich müssen die das auch versteuern. Jedes Werbegeschenk über 35 EUR muss versteuert werden
        Machen sie das nicht und kommt das heraus, dann ist das Steuerhinterziehung.

    • Müssen sie auch jetzt schon, nur ob sie es machen ist wieder was anderes.

  • Oft wissen Kinder und Jugendliche nicht was sie da gerade präsentiert bekommen. Oft fehlt der Hinweis das es überhaupt Werbung ist. Grundsätzlich gehört hinterfragt ob in so einem Ausmaß geworben werden sollte. Finanzprodukte haben grundsätzlich nichts bei Influenzern zu suchen! Auch diese Trading Gurus schießen wie Pilze aus dem Boden und haben fast alle nichts mit Aktienhandel zu tun, das ist reines Glücksspiel. Die versprechen einen regelrechten Goldregen.

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    • +1
      Bin ganz klar deiner Meinung. Nur dass man das Ganze nicht nur auf Kinder oder Jugendliche beschränken kann. Gibt genug Erwachsene, die leider Gottes nicht genug Verstand haben und somit genauso anfällig wie Kinder und Jugendliche für den ganzen Mist sind.

    • Versprechungen machen alle. Die ganze Werbeindustrie ist eine große Mogelpackung. Es geht, und wie sollte es anders sein, nur um die Knete.

    • Vollkommen richtig. Für gewöhnlich bewerben sie gehebelte Total Return Swaps. Also Differenzkontraktwetten gegen den „Broker“, welche der „Broker“ selber ausstellt. Die Nutzer müssen also auf Dauer Geld verlieren, sonst geht der „Broker“ unweigerlich pleite. (Ja, das ist der gleiche CFD Käse, mit dem schon früher Leute abgezockt wurden.)
      Hinzu kommen dann noch horrende Gebühren um die Plattform überhaupt nutzen zu dürfen. (Zum „Ausgleich“ gibt’s vollkommen nutzlose „Kurse“ und intransparentes Copytrading). Und Geld sollen die Nutzer dann damit verdienen, dass die neue Nutzer anwerben und einen Teil derer Gebühren als Provision zurückgezahlt bekommen. Wo wir dann im Bereich Ponzi Scheme („Schneeballsystem“) angelangt wären.
      Gibt leider viele, die darauf hereinfallen und sich teilweise verschulden um die Aufnahmegebühr bezahlen zu können (teilweise bis zu 1500$ + monatlich weitere 100$). Dann verspielen sie weiteres Geld mit den Differenzkontraktwetten und wenn sie keine neuen Idioten finden, an deren Provisionen sie sich wieder gesund stoßen können, wartet die Privatinsolvenz.
      Wer sich von so einem Werber für den Mist hereinziehen lässt, dem wäre wohl zu empfehlen Anzeige wegen Betrugs (StGB § 263) bzw. Verstoßes gegen das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb (§ 16 Abs. 2 UWG) zu erstatten.

      Antworten moderated
    • Du hast zwar Recht, aber wir müssen den Leuten auch beibringen, dass es nicht sein kann, dass es diese eine Cashcow gibt, die quasi mit Geld Geld verdienen lässt, im illosorischen Renditebereic… auf die Nase fallen wird man doch wohl noch dürfen, wenn die Gier den Hebel im Gehirn umschaltet? Gleiche Mechanik greift ja auch beim permanenten „SALE“ Trigger…
      oder dem „nur noch … Exemplare vorhanden – schnell schnell“…

      Aber wenn wir wirklich anfingen, diese Basics wegen neuromarketing-Körperverletzung ehrlich zu kommunizieren, bräche unsere Wirtschaft wohl zusammen… oder zumindest einige Branchen mit ihrem ingame Verkaufsquatsch…
      Ebenfalls sollte sich mal jemand darum kümmern, dass wenn man zb. Youtube Premium abonniert hat, man gefälligst gar keine Werbung mehr sehen will, die hardcoded vor.den eigentlichen content geschaltet wird, der im Video steckt.

  • hier hätte schon längst viel stärker reguliert werden müssen

  • Finde ich tatsächlich längst überfällig.

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    • Du passt genau in das Schema von Opfern, nach denen diese Scammer suchen. Also lass‘ dich mal schön mit Differenzkontraktwetten über den Tisch ziehen.

    • Genau, muss alles reguliert werden, weil selber denken ist aus der Mode gekommen:)

      Antworten moderated
      • Schön, dass du in der Lage bist selber zu denken und weißt dass das zu 99% Mist ist. Bin ich auch. Aber denkst du vielleicht auch mal an die Zielgruppen, die dazu NICHT in der Lage sind wie Kinder oder Jugendliche? Oder leicht Gläubige Erwachsene. Heißt also nur, weil ein eventueller Großteil in der Lage ist, diese Sachen entsprechend richtig einzuordnen. Sollte man also diejenigen, die das nicht können, nicht schützen.

      • @ Chris: Naja das Pech beim Denken/Bildungsmangel ist ja eher bei den Grün:innen (einfach deren Politiker Bildungsverlauf nachlesen) der Fall, also nur eine 14% Minderheit.

    • In der DDR hatten wir Schulspeisung für alle, Freizeitaktivitäten, KITA PLÄTZE
      und ja, es gab auch vielschichtig unschönes… genauso wie es heutzutage in der ach so freien Welt vieles unschönes gibt… aber hier gibts keine KITA Plätze, Schulspeisung, die ich nicht mal meinem Hund hinstellen würde…

      Was ich sagen will, in keinem System ist alles gut, oder alles schlecht…

  • Hat ja nicht lange gedauert bis zur nächsten Regulierung.

    Versteht mich nicht falsch, ich finde diese Pläne sinnvoll, im Gegensatz zu manch anderen Regulierungen, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass momentan (zu)viel reguliert wird.

  • Gute Idee. Aber bitte das Gleiche auch für die ganzen grünen Influenzer beim ÖRR.

  • Wer reguliert und schützt uns eigentlich vor den Grünen?! *grübel*

    • … wer vor den gelben, roten, schwarzen… die vorher auch bloß nichts geschissen bekommen haben?

      wer bleibt eigentlich dann noch übrig? und kommen wir überhaupt so weiter, wenn wir nur mit dem Finger zeigen, ohne uns zu fragen, wer uns hier her geführt hat? Immerhin hat die Politik heute eine lange, lange Vorgeschichte des teilweise Nichtstuns…

      • Wer übrig bleibt ist relativ einfach, aber die will ja keiner. Ich selbst bin auch skeptisch ob es mit denen besser werden würde aber nicht weil es angeblich ja nur Rechtsextreme (Idioten gibt es nämlich überall, man muss nur lang genug suchen) sind, sondern eher weil sie noch nie Regiert haben auf Bundesebene.

  • Wer der Influencer hat denn seinen Arbeitssitz in Deutschland die die sowas machen sitzen doch eh in Panama oder Dubai (jedenfalls wenn sie rechnen können) und dann geht ihnen das sonstwo vorbei

  • Es genügt doch schon wenn die bei Finanzprodukten dazu verdonnert werden am Anfang im Video deren Qualifikation und Wohnsitz anzugeben. Damit weiß ich doch schon dass ich mir von einem gelernten Produktionshelfer, wohnhaft auf den Seychellen, nichts erzählen lassen muss.

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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