Gegenseitige Vorwürfe
Patentstreit: Google reicht Offensiv-Klage gegen Sonos ein
Wer auf eine schnelle Einigung gehofft hatte, wird leider enttäuscht. Der im Januar von Sonos angestoßene Rechtsstreit mit Google hat seine nächste Eskalationsstufe erreicht. Google besetzt nun nicht mehr nur die Rolle des Angeklagten sondern hat seinerseits mit einer Gegenklage auf die im Raum stehenden Vorwürfe des Technologie-Diebstahls reagiert.
Blick zurück: Anfang des Jahres beschuldigte Sonos Google, mehrere seiner Patente zu verletzen, darunter auch Technologien, die es möglich machen würden, drahtlose Lautsprecher miteinander zu verbinden und zu synchronisieren.
Nun ist Google mit mehreren Gegenvorwürfen in die Offensive gegangen und bringt das eigene Patent-Portfolio gegen Sonos in Position. So heißt es in der Klageschrift (PDF) unter anderem:
Sonos hat in den Klagen, die es Anfang des Jahres gegen Google eingereicht hat, falsche Behauptungen über die gemeinsame Arbeit der Unternehmen und die Technologie von Google aufgestellt. Obwohl Google selten andere Unternehmen wegen Patentverletzung verklagt, muss es hier seine geistigen Eigentumsrechte geltend machen.
Sonos und Google blicken auf eine gemeinsame Geschichte zurück, die einige Indizien zum Fall liefert. Im April 2014 öffnete sich Sonos erstmals interessierten Drittentwicklern.
Sonos-Konkurrent: Google Home Max
Waren Nutzer der von Sonos angebotenen Multiroom-Soundsysteme bis dahin stets auf die offizielle Sonos-App angewiesen, um ihre Boxen zu steuern und mit Playlisten, Musikdiensten, Online-Radio-Stationen oder ausgewählter Songs zu versorgen, war es plötzlich möglich das eigene Sonos-System auch über Dritt-Apps zu steuern. Der erste Partner: Googles Play-Applikation.
Nur ein knappes Jahr später präsentierte Google sein Google Cast-System, das direkt mit Sonos konkurrieren sollte – ifun.de berichtete. Inzwischen verkauft der Suchmaschinen-Riese zahlreiche Smart Speaker mit dem eigenen Logo.
Hardware, die unter der Haube auf das Sonos-Know-How setzt, das Google im Rahmen der Kooperation 2014 zugesteckt worden war. Dies behauptet zumindest Sonos – Google hingegen sieht seine Patente verletzt und unterstreicht, wie engagiert man Sonos bei der Produkt-Planung geholfen habe:
Im Jahr 2016 bat Sonos erneut um die Unterstützung von Google – diesmal für die Integration in Googles innovative Assistent-Software. Und wieder war Google bereit zu helfen. Google unterstützte Sonos maßgeblich bei Entwurf, Implementierung und Test einer Lösung, die Googles Spracherkennungssoftware auf die Sonos-Geräte bringen sollte. Diese Anstrengung erforderte wiederum beträchtliche technische Ressourcen von Google, einschließlich erheblicher monatelanger Arbeitszeit der Mitarbeiter, für die Markteinführung von Googles Assistenten für Sonos-Produkte im Mai 2019.
Sonos-CEO Patrick Spence hat gelassen auf die Klage reagiert und gegenüber dem US-Portal The Verge kein Blatt vor den Mund genommen:
Wie wir in der Vergangenheit bei Eero und zuletzt bei Zoom gesehen haben, scheint sich Google nicht zu schämen, die Innovationen kleinerer amerikanischer Unternehmen zu kopieren, um die eigenen Such- und Werbemonopole auf neue Kategorien auszuweiten.
Dass die Sonos speaker mit Google Assistant funktionieren ist primär in Googles Interesse. Wäre da nur Alexa drauf, würden sich die LS wohl nicht weniger gut verkaufen. Also profitiert Google mehr davon, da sollen sie es nicht so darstellen, als ob es eine Gnade seitens Google war, Sonos bei der Implementierung zu unterstützen
Naja, weniger Verkäufe für Google Speaker, höhere Auslastung der Server, und und und. So viele Vorteile sehe ich da gar nicht für Google.
Google interessiert sich nicht für den Verkauf von Google Speaker, sondern für die Verknüpfung des Assistants mit deinem Account, damit sie ihre Prodildaten weiter anreichern können. Googles grösstes Geschäft ist immer noch Werbung.
Was, keine Vorteile durch Google?
Noch ein System mehr das Google Daten der Nutzer bringt und damit Cash $$$
Doch Marktpräsenz erhöhen. Davon lebt Google, je mehr es nutzen um so besser können sie ihre Suchergebnisse vermarkten.
Also hätte Sonos kein Google Assistant würde ich es nicht kaufen oder sogar umsteigen. Weil die Sprachsteuerung ein grosser Anteil meines Smart Home ist. Ebenfalls bedienen die Kids die Sonos ausschliesslich über die Sprachsteuerung.
Das Google Zitat klingt so als würde die gerne ihre Mitarbeiter für andere Firmen arbeiten lassen ohne dafür bezahlt zu werden. Finde ich etwas unglaubwürdig