Numark iDJ – Get this party started
Mit dem iDJ bringt Numark den ersten DJ-Mixer für iPods auf den Markt. Das kleine 2-Kanalmischpult wurde ja bereits im Juli vorgestellt, nun endlich werden die ersten Geräte für rund 300 Euro in Deutschland ausgeliefert und wir hatten die Gelegenheit, für ein paar Tage in den Genuss eines Testgeräts zu kommen. Zusätzlich zum nachstehenden Bericht haben wir ein kleines Video (iPod/iTunes | Quicktime) zum iDJ online gestellt, eine Galerie inzwischen auch.
Eine grundsätzliche Bemerkung vorab: wir sind keine DJs und schreiben den Review als leidenschaftliche iPod-User. Es steht aber auch keinesfalls zu Debatte, hier über ernsthaften Ersatz für ein ordentlich gelegtes Vinyl-Set zu diskutieren – noch nicht jedenfalls. Dem iPod-DJ fehlt im Moment noch die Möglichkeit zu pitchen oder auch vernünftig mit Samples zu arbeiten. Grundsätzlich war allerdings auch „Fachpersonal“ von der für den Kaufpreis gebotenen Leistung bei erstklassigem Design beeindruckt.
Ausstattung
Wer den iDJ zuvor nicht gesehen hat, reagiert beim öffnen der anspruchsvoll gestalteten Verpackung wohl überrascht ob des dann doch relativ handlichen und vor allem gut designten Geräts. Mit seinen 29 x 26 cm und dem raffinierten Loch auf der Unterseite passt das Mischpult wenn nötig auch auf jeden Plattenteller, dies garantiert flexiblen Einsatz auch in engen DJ-Kanzeln.
Die iPods werden auf zwei Dock Connector-Anschlüsse gesteckt und stehen leicht schräg mit gut sichtbarem Display auf dem Pult. Um Kompatibilität mit allen unterstützten Modellen zu sichern, kann man eine stützende Plastikschale in zwei verschiedenen Positionen in die Aussparungen für die iPods einsetzen, diese machen allerdings nicht den robustesten Eindruck. Vermutlich wird im Einsatz schnell auch auf die etwas fummelige Anpassung verzichtet. Da der iPod nicht direkt bedient wird hält sich die Belastung des Steckers auch ohne unterstützende Halbschale in Grenzen.
Die Bedienung erfolgt über ein Scrollwheel und 5 zugehörige und durch blaue Hinterleuchtung auch für den Einsatz in dunklen Kaschemmen gut geeignete Knöpfe auf dem Pult. Jeder der 2 einsetzbaren iPods hat sein eigenes Bedienfeld und zusätzlich einen Schieberegler für den Signalpegel, einen 3-Band Equalizer und einen Gain-Regler.
Statt den iPods lassen sich über Cinch-Eingänge wahlweise CD-, MP3-Player oder ähnliches anschließen, die beiden Eingänge können für Schallplattenspieler auf auf Phono umgestellt werden. Zusätzlich kann auf der Gerätevorderseite noch ein Microfon angesteckt und geregelt werden.
An Ausgängen bietet das Pult je einen Master- und Record-Out, dazu noch je einen 6.3 mm und 3.5 mm Kopfhöreranschluss mit gemeinsamem Lautstärkeregler. Zu unserer Überraschung fand sich auch ein S-Video-Ausgang, doch dazu später mehr.
Funktion
Das Pult ist ruckzuck in Betrieb genommen. Ausgepackt, angeschlossen, iPod(s) rein und los geht’s. Per Schieberegler blendet man sanft von Audioquelle zu Audioquelle über, der Clou ist allerdings der unscheinbare „Fader Start“-Knopf an der Gehäusefront. Sobald dieser aktiviert ist, wird der iPod auf den übergeblendet wird mit Betätigung des Schiebereglers gestartet. Man kann also in Ruhe den nächsten Track vorbereiten und auf Pause setzen, den Songwechsel dann locker mit einer Hand – in der zweiten ein Cocktail oder andere Annehmlichkeiten – einleiten.
Die getrennten Equalizer und Gain-Regler ermöglichen es, auch in Qualität und Lautstärke schwankende MP3s aneinander anzugleichen.
Angeschlossene iPods werden vom iDJ mit Strom versorgt, daher kann man getrost die Hintergrundbeleuchtung auf „immer ein“ schalten um vernünftige Arbeitsbedingungen zu schaffen und ein ständiges automatisches Abdunkeln des Displays zu verhindern.
Zusatzfeatures
Der iDJ besitzt einen S-Video-Ausgang auf der Geräterückseite. Über diesen Ausgang wird das Videosignal von einem auf dem linken Dock-Connector sitzenden iPod beispielsweise an einen Fernseher übertragen. Videosignal hieß bis vor 3 Wochen noch Diashows von iPods der 4. Generation, um so mehr hat uns dann gefreut, dass auch Videofilme von iPods der neuesten Generation anstandslos über den S-Video-Ausgang ausgegeben werden. Die Bildqualität kann bei gutem Ausgangsmaterial zumindest mit VHS-Tapes gut mithalten.
Diese Videofunktion sorgte prompt für heiße Diskussionen – wäre nicht nur ein Kanal des Mischpults videofähig, sondern hätte man eine Art Videomischer integriert wäre dies ein Killer-Feature mit ungeahnten Möglichkeiten.
Weiter finden sich auf der Geräterückseite zwei USB-Anschlüsse, beide Docking Ports können auf diese Art und weise mit einem Rechner verbunden werden werden, die iPods erscheinen und können gesynct oder noch kurz mit den neuesten Tracks beladen werden.
Und dann ist da „one more thing“, Punkt 10 in der Fehlerhilfe der Bedienungsanleitung, den wir so gar nicht verstehen:
„Um eine Aufnahme mit dem iPod durchführen zu können, halten Sie den Play/Pause Button gedrückt, wenn Sie den iPod in das Dock stecken. Dadurch wird eine Spezialfunktion für iPod-Aufnahmen aktiviert.“
Es gelang uns weder mit einem iPod der vierten Generation noch mit dem neuen iPod, diese versteckte Funktion zu aktivieren. Wir werden diesbezüglich mit Numark Kontakt aufnehmen.
Fazit
Der iDJ von Numark ist ein komfortables Mischpult für den Einsatz in Bars und kleinen Clubs. Viele Locations setzen bereits auf MP3 bzw. iPods, der iDJ ist Mittler zwischen „alten“ HiFi-Komponenten und aktuellem Trend und bietet zusätzlich die Möglichkeit, werbeträchtige Events wie iDJ-Battles oder ähnliches ohne großen Aufwand durchzuführen.
Für den Hausgebrauch und/oder die private Party sind 300 Euro angesichts der speziellen Ausrichtung wohl ein wenig schmerzhaft, allerdings sind weiche Wogen der Genugtuung beim Kauf und vor allem dem ersten, sicherlich publikumsträchtigen Einsatz wohl garantiert.
Alles in allem hinterläßt das Gerät einen sehr guten Eindruck, den Preis fanden nicht nur wir sondern auch alle befragten „Szenekenner“ für durchaus in Ordnung.
Tolles , kleines Gerät- jetzt aber warte ich auf den GRUSSEN “ Bruder “ den IDJ2
von Numark . Grosse Ankündigung, aber ????
hat jemand bereits rausgefunden wie die record funktion der ipods aktiviert wird?
Viele Produkte für Fans, aber der Hammer ist für mich der PSM 2022 von Maintronic!!!