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Subscription-Software

Neuer Abo-Ansatz: Zahlen nur bei aktiver Nutzung

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Das Software-Studio ProVue, unter anderem für die Datenbank-Applikation Panorama X verantwortlich, sorgt mit ihrem Preismodell für eine Prise frischer Luft unter den stickigen Abo-Angeboten des Mac App Stores. Wie viele Entwickler setzt auch ProVue auf kontinuierliche Zahlungen für die Nutzung der eigenen Anwendung, versucht jedoch ein faires Preismodell zu etablieren.

Porama Preise

Die monatliche Gebühr wird (diese variiert je nach Höhe der Vorauszahlung zwischen $15 und $5) wird nur fällig, wenn die Anwendung im laufenden Monat auch aktiv genutzt wird.

Wird die Datenbank nicht genutzt, pausiert die Abrechnung automatisch. Anwender, die Panorama X nur drei Monate im Jahr benötigen, etwa zum Vorbereiten der Steuererklärung, können das Programm bei einer 12-monatigen Vorauszahlung so effektiv vier Jahre lang einsetzen.

Zudem, hier unterscheidet sich Panorama X dramatisch von anderen Abo-Modellen, beschneidet die Anwendung nach Einstellung der regelmäßigen Zahlungen durch den Nutzer ihren Funktionsumfang nicht, sondern „stört“ lediglich mit Hinweisfenstern und informiert darüber, dass eine Erneuerung des Abos ansteht. Anwender können so auch nach Ablauf ihres Abonnements Daten einsehen, verändern oder für die Nutzung in einer anderen Anwendung exportieren.

Zu guter Letzt verzichtet Panorama X auch auf die automatische Verlängerung der Nutzer-Abos und setzt ausschließlich auf Vorauszahlungen.

[…] we don’t auto-renew subscriptions. I think some companies set up subscriptions hoping you’ll forget to cancel — we don’t do that. We’ll remind you that the end of your subscription is coming near, but you have to take an affirmative action to extend it. If you don’t, that’s it, no renewal. […] Ultimately, I think this new system is a big bet on our part that customers will like Panorama X and find it productive for them. If they don’t, our revenue will dry up, and we won’t have banked a big up front payment. We’ve set this system up in a way that we have to earn our keep on an ongoing basis. If the software isn’t great, we’ve got nowhere to hide.

Viele Apps werden funktionslos

Nachdem sich mit Ulysses zuletzt eine durchaus prominente Mac-Anwendung für die Umstellung des eigenen Geschäftsmodells entschied und im August ankündigte, sich zukünftig nur noch gegen eine monatliche Gebühr anzubieten, haben wir auf den unserer Meinung nach entscheidenden Nachteil der meisten Abo-Anwendungen aufmerksam gemacht.

Fast alle Applikationen lassen sich nach der Kündigung eines laufenden Bezahl-Abos nicht mehr nutzen.

Eine Tatsache, die die Argumentation vieler Software Entwickler – die jährlichen Abogebühren seien vergleichbar mit dem Kaufpreis der bislang ebenfalls im Jahresrhythmus veröffentlichten, großen Updates – ins Wanken bringt.

Während Anwender die großen Neuveröffentlichung bislang auch einfach aussetzen und einmal erworbene Anwendung dennoch weiterhin benutzen konnten, setzen die meisten Abo-Modelle jetzt auf das „alles oder gar nichts“-Prinzip.

Entscheiden sich Anwender gegen die kontinuierliche Finanzierung ihrer Applikationen reduzieren diese den gebotenen Funktionsumfang massiv (die Ausnahme) oder lassen sich gar nicht mehr starten (die Regel).

Panorama X versucht hier einen neuen Weg zu gehen. Wir hoffen auf eine Vorbildfunktion.

via Michael Tsai

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30. Okt 2017 um 11:08 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • Tut mir leid aber das Argument das man Anwendungen, wenn man sie gekauft hat auch weiter nutzen kann und bei Abo-Apps das nicht der Fall ist, zählt doch nicht. Der Unterschied liegt doch hier im Preis. Wenn ich eine Büro-Suite oder eine Grafikverarbeitung für 400, 500, 600 Euro oder mehr Kaufe sollte das auch möglich sein. Im Gegensatz dazu bekommt ihr aber bei den aktuellen Abo Modellen die Software kostenlos und zahlt dann für die Nutzung. Das hier kein Entwickler seine Software verschenken will liegt doch auf der Hand. Und sind wir mal ehrlich. Die meisten scheinen lieber 6 Euro im Monat zu bezahlen als einmal 50 auf den Tisch zu legen. Jeder bekommt eben was ihm zusteht.

    Das gesagt, bin ich allerdings auch der Meinung das diese ganzen simplen kleinen Apps keine wirkliche Abo-Berechtigung haben. Bei großer Software dagegen ist das Preis/Leistungsverhältnis nicht schlechter als früher, wo man alle 3-4 Jahre ein Update drüber gezogen hat.

    Obiges Beispiel ist übrigens imho keine gute Sache, weil ersten weiß ich nicht ob der Entwickler bei Vorkasse in einem Jahr oder in 4 Jahren überhaupt noch vorhanden ist und zweitens, wenn schon Abo, dann bitte monatlich. Ich lasse mein Geld lieber selber arbeiten, als einem Entwickler die Möglichkeit zu geben doppelt zu verdienen.

    • Ich verstehe nicht so ganz, worauf du hinaus willst. Wenn ich irgendwas Retail, einmalig kaufe, dann kann ich das so lange benutzen, bis meine Hardware/OS inkompatibel ist. Bei einem Abo kann ich das nur so lange, wie ich zahle. Und „Nutzen“ ist sehr unterschiedlich. Es gibt bspw. eine Zeit in der ich die Anwendung dauerhaft benutze und vielleicht auch bereit bin, ein Abo zu zahlen. Aber irgendwann nicht mehr, weil ich bspw. in dem Job nicht mehr arbeite. Dann kann ich beim Abo-Modell nicht mal meine Dateien öffnen, um was nachzugucken. Das hat mit dem Gesamtpreis erst einmal nichts zu tun.

      Konkretes Beispiel: Mein Hobby ist Fotografieren und ich nutze zum Katalogisieren und Bearbeiten Adobe Lightroom. Nach ein paar Jahren bekomme ich ein Kind, ein neuer Job steht an, wir bauen ein Hause … und jetzt hab keine Zeit mehr zum Fotografieren. Version 1: Ich kaufe Lightroom im Laden für 120 € und nutze es in der ersten Zeit täglich. Alles gut. Ich kaufe mir auch die nächste Version für 80 € Upgrade. Jetzt habe ich keine Zeit mehr, aber die letzte Version ist noch auf meinem Rechner, so dass ich ab und zu noch mal die alten Fotos angucken kann oder mir mal ein Fotobuch drucken kann. Version 2: Ich hole Lightroom im Abo für 140 €/Jahr, bekomme auch da die neuste Version nach 3 Jahren und hab nach 5 Jahren 700 € bezahlt (für das gleiche, wofür ich oben 180 € bezahlt habe). Jetzt habe ich keine Zeit mehr. Also bestelle ich das Abo ab und komme nie wieder an meine Fotos ran. Oder ich zahle weiter 140 €/Jahr, um einmal im Jahr vielleicht ein Blick hinein zu werfen. Hört sich doof an.

      Anderes Beispiel: Ich fühle mich so musisch veranlagt und möchte ein Buch schreiben oder einen Blog. Und ich hole mir zum Schreiben Ulysses und zahle pro Jahr 40 €. Nach ein paar Jahren bekomme ich aber mit, dass man mit Schreiben kein Geld verdient, der Blog ist auch nicht abgehoben, die Themen gehen mir aus … Wieder komme ich nach dem Abo nicht an meine Daten ran.

      Das ist bei anderen, klassischen Abo-Systemen anders: Ich habe Dropbox, weil ich das für eine gute Möglichkeit halte, überall auf meine Daten zugreifen zu können und sie dort sich gespeichert sind. Nach ein paar Jahren wechsel ich den Job und bekomme dort Google Drive unlimited kostenlos. Also kündige ich das Dropbox-Abo, ziehe meine Daten runter, schiebe alles auf Google und weiter geht’s. Wenn ich keine Zeit mehr habe, Serien auf Netflix zu gucken, bestelle ich es einfach ab … und irgendwann später wieder an. Gleiche mit der Zeitung. Oder: Ich nutze Sketch. Auch Abo. Irgendwann arbeite ich aber nicht mehr in dem Job – oder mein neuer Arbeitgeber verwendet was anderes. Bei Sketch behalte ich aber die Programm-Version nach dem Abo. Ich bekomme zwar keine Updates mehr, aber ich kann weiterhin meine Dateien öffnen und bearbeiten, weil sie ja nicht mit einer neueren Programmversion erstellt wurden. Alles kein Problem. Aber was ganz anderes als die vorherigen Abo-Systeme.

      Es gibt also bestimmte Geschäftsmodelle, für die macht Abo total Sinn. Und es gibt welche, für die weniger und dann gibt’s welche, für die Abo sogar schädlich ist. Es hat viel mit dem Exit-Modell zu tun und, welche Gegenleistung dir erbracht wird. Und das ist der Knackpunkt für den Aufschrei bei fast allen Abo-Modellen. Sie berücksichtigen das nicht. Sie schaffen keinen Mehrwert für den User, sondern schauen nur, dass sie dich in ihr Ökosystem drücken und dort festhalten, bis du nicht mehr raus kommst – oder nur mit ganz viel Schmerz.

    • Eben. Für Software, die ja bekanntlich immer nie fertig ist, eignet sich ein Abo-Modell viel besser. So ist erst nachhaltige Weiterentwicklung und damit auch langfristige Nutzung möglich.

    • @ Soso Danke für die ausführliche Argumentationskette. Sehe ich genauso.

      @ Bendr Und warum haben sich seit Bestehen der Programmierkunst ausgefeilte Programme auf dem Markt behauptet, ohne Abo-Modelle? Nee, lass mal stecken. Aus Sicht der Entwickler ist nachvollziehbar, dass sie am liebsten in einer finanziellen Komfortzone leben und arbeiten möchten. Als Anwender brauche ich Werkzeuge in meinem Werzeugkasten, die mir nicht geklaut werden, wenn ich einen Betrag X nicht überweise.

  • Macht ruhig so weiter.. Jede App die ein Abo Modell hat wird von mir ignoriert. Ich bin gerne dazu bereit für eine App zu bezahlen, aber ganz sicher nicht monatlich!

  • Man kann Abos nicht in einen Topf werfen und sie alle verdammen. Der Artikel stellt ja gerade ein bislang einzigartiges Abo-Modell vor, das variable Zahlungsmöglichkeiten (mit großen Rabatten für längere Laufzeiten) mit bislang nicht gesehener Fairness verbindet. Benutzt man Panorama X nämlich weniger als eine bestimmte Stundenzahl im Monat, wird dieser Monat dem Nutzer gar nicht angerechnet, und man verlängert dadurch die restliche Laufzeit. Ich empfinde dieses Modell als ebenso fair wie preiswert.

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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