Netflix macht Druck auf Abonnenten mit alten Tarifen

Während hierzulande noch nicht ganz klar scheint, ob Netflix sein altes Basis-Abo ohne Werbung weiterhin anbietet oder nicht, sehen sich Nutzer in anderen Ländern inzwischen mit drastischen Aufforderungen zum Tarifwechsel konfrontiert. Auf der Diskussionsplattform Reddit berichtet ein Netflix-Kunde, dass er sein altes Abonnement nicht weiter nutzen kann, solange er sich nicht für einen der neuen Tarife entscheidet.

Nachdem das bisher für 9,99 Dollar pro Monat genutzte Basis-Abonnement nicht mehr verfügbar ist, soll sich der Nutzer einen neuen Tarif aussuchen, der künftig dann berechnet wird. Lässt man den Billig-Tarif „Netflix mit Werbung“ außen vor, werden für das Abonnement künftig aber mindestens 16,49 Dollar im Monat fällig. Dieser Preis wird zwar erst nach Ablauf des bestehenden Basis-Abonnements berechnet, und eine rechtzeitige Kündigung sollte kein Problem darstellen, doch die Art und Weise, wie Netflix hier agiert, ist nicht dazu gedacht, eine positive Kundenbindung herzustellen.

Bild: Reddit

Mit einem bildschirmfüllenden Hinweis wird der Netflix-Kunde darüber informiert, dass sein Abonnement nach dem 13. ausläuft, weil es den derzeit genutzten Tarif nicht mehr gibt. Die restlichen, bereits bezahlten Tage bis zu diesem Stichtag lassen sich jedoch nicht nutzen, solange er sich nicht für ein künftiges Abo-Modell entscheidet.

Kundenfreundlichkeit auf dem absteigenden Ast

Netflix hätte gut daran getan, betroffenen Nutzern die Möglichkeit zu bieten, die Nachricht einfach auszublenden. Am besten mit dem Hinweis darauf, dass das Abonnement dann zum Stichtag automatisch endet. Doch Kundenfreundlichkeit deckt sich in der Regel nicht mit den Gewinnabsichten der Konzerne. Wenn der betroffene Kunde sich vorab für einen der neuen Tarife entscheidet, kann der Videodienst darauf hoffen, dass statt einer Kündigung auch künftig monatlich die Kasse klingelt.

Die Preisgestaltung von Netflix wirkt so oder so schon seit einiger Zeit wie ausgewürfelt. Regionale Unterschiede gibt es ja ohnehin, doch scheint der Videodienst auch bei Kulanzlösungen für die Nutzung älterer Tarifmodelle kein einheitliche Linie zu verfolgen.