Musikstreaming: Sony kürzt Soundcloud-Angebot, Spotify wettert gegen Apple
In Erwartung einer Apple-Ankündigung bezüglich der Neuausrichtung von Beats Music und iTunes Radio bebt die Musikbranche derzeit ein wenig. Man könnte meinen, da sei gerade einiges im Umbruch – fragt sich nur, ob zum Vorteil der Kunden oder der Anbieter.
Über die Ermittlungen der US-Behörden gegen Apple haben wir in den vergangenen Tagen ja bereits berichtet. Die Vorwürfe lauten, dass Apple auf die Labels Einfluss nehme, um die Auswahl der kostenlosen bzw. werbefinanzierten Streamingangebote einzuschränken. Da passt die Meldung, dass Sony bislang offiziell kostenlos angebotene Titel von Interpreten wie Adele, Hozier oder Kelly Clarkson von der Streamingplattform Soundcloud entfernt hat, natürlich wie die Faust aufs Auge. Weitere Spekulationen bringen die Simfy-Misere mit dieser Thematik in Verbindung. Das Portal bietet seit dem 1. Mai „aus lizenzrechtlichen Gründen“ nur noch eine stark eingeschränkte Anzahl an Songs an.
Heute gießt nun Spotify Öl aufs Feuer und kritisiert die 30-Prozent-Abgabe auf In-App-Käufe über iOS-Apps. Der Streamingdienst sieht sich dadurch wettbewerbsrechtlich im Nachteil, da Apple diese Kosten bei eigenen Angeboten nicht habe und somit mit deutlich weniger Grundkosten arbeiten könne. Spotify bietet daher das Monatsabo über die iOS-App auch zum erhöhten Preis von 12,99 Euro an, wer direkt auf der Homepage des Anbieters bucht, wird nur mit 9,99 Euro zu Kasse gebeten.
Zumindest bei den von Spotify angeführten Vorwürfen muss man allerdings berücksichtigen, dass der Dienst umgekehrt auch von der Popularität der Apple-Geräte profitiert. Die Entscheidung, das eigene Produkt im „Apple-Kiosk“ anzubieten, trifft jeder App-Anbieter zunächst einmal selbst. Eine juristische Beurteilung dieser Situation wäre dennoch höchst interessant.
Wieso profitiert Spotify von der Popularität des iPhones? Die haben doch auch eine Android App.
Vielleicht sind ja statistisch gesehen mehr Premium Nutzer bei den iOS Nutzern als bei den Android Nutzern.
Stimmt…die 5 Leutchen, die ein iPhone haben und damit Spotify nutzen, fallen echt nicht ins Gewicht! lol
weil Apple die Hardware (iPhone) und Software (iOS) entwickelt
und den AppStore inklusive Serverfarm bereitstellt..
deshalb
aber heute wollen ja alles umsont besitzen und benutzen..
Geiz ist Geil..
immer weiter so.. Geiiiiill
wenn Spotify das alles selbst entwickelt und betreibt kann es sich die 30% einsparen..
wenn spotify koennte, wuerden sie sicherlich die app auf einem eigenen server zum download anbieten. Hat bis 2008 ueberall auch so geklappt und funktioniert bei windows auch nah wie vor eins a. Ich brauche keinen „store“…
Spotify profitiert sicherlich nicht von der Popularitaet von Applegeraeten als solcher. Die Geräte duerften denen egal sein (hauptsache natuerlich nicht tausend anwendungen entwickeln). Ansonsten hat das auch nichts mit „oel ins feuer giessen“ zu tun, sondern ist ein valider punkt, der wettbewerbsrechtlich zu hinterfragen ist!
Weil statistisch gesehen Apple Kunden mehr geld ausgeben als Android Kunden… deswegen wollen ja immer alle wenn möglich zuerst auf das Iphone ihr Apps platzieren
Nicht so viel Aufwand und Support dutzender Geräte in skurrilsten Größen. Das ist denke ich eher der Grund. Periscope verdient noch nichts und ist trotzdem erst auf dem iPhone wie so viele.
Niemand zwingt spotify, auf iOS anzubieten.
+1 Die waren doch mit der Einstellung der App im Store einverstanden.
Es geht hier einzig und allein darum, dass die iPhones und Tablets von Apple ( sowie auch jedes andere Smartphone ) den Markt für Spotify überhaupt ermöglichen. Davon war vermutlich die Rede in dem Artikel „auch von der Popularität der Apple-Geräte profitiert.“. Eine Plattform auf der ich mit vergleichsweise wenig Aufwand meine App anbieten und damit eine so breite Masse an potentiellen Kunden erreiche nutzt jedem der versucht ein Buisness aufzubauen. Wie sonst bekommst du es hin Software für über 1 Mio Kunden anzubieten. Die Infrastruktur kostet dich weitaus mehr als 3€ pro User.
Wenn Apple (mithilfe seiner Marktmacht) den Rechteverwertern (Labels) einredet, sie sollen werbefinanzierte Angebote in Zukunft einschränken, dann sollten da definitiv die Wettbewerbshüter und Verbraucherschützer genau hinschauen. Das können wir (Leser hier) aber kaum beurteilen, da solche Verhandlungen nicht öffentlich sind (und sicher nie werden).
Der andere Punkt (und inhaltlich davon losgelöst) ist der Vorwurf, die 30 % vom Umsatz über den AppStore schaden Spotify, weil sie diese an die Kunden weitergeben müssen. Apple selbst hat diese Kosten genau so und Spotify hat auch einen Nutzen davon. Die Millionen iOS-Nutzer, die die App kostenlos nutzen (ohne Premium), werden mit Software versorgt, für die Spotify (pro User) keine Kosten hat (reine Softwareverteilung!). Und für die zahlenden Premiumkunden übernimmt Apple auch das Hosten der Software, verteilen, Updates, Zahlungsabwicklung, Rückabwicklung (bei Reklamation) inkl. Support für den Kaufvorgang als solchen. Ich bin kein Jurist, aber ich befürchte, da wird Spotify nicht weit kommen und Apple genügend Argumente FÜR die 30% haben.
Andersrum wird vermutlich ein Schuh draus: Spotify müsste selber für €12,99 anbieten, um die Kosten zu decken. Die ganze Zahlungsabwicklung und Infrastruktur kostet eben Geld, die 30% was Apple für diesen Service kassiert ist mehr als fair. Wenn das Spotify nicht passt, sollen sie selber eine mobile Plattform entwickeln. Die Beschwerde ist grotesk und lächerlich.