Amazon vergütet am besten
Musikstreaming: Apple Music bezahlt doppelt so viel wie Spotify
Der Musikvermarkter Duetti fasst in seinem „Music Economics Report“ verschiedene auf das Thema Musik bezogene Wirtschaftszahlen des Jahres 2024 zusammen. Von besonderem Interesse ist hier natürlich zunächst, wie gut oder schlecht die einzelnen Musikdienste die Wiedergabe von Songs vergüten.
Wenn wir nur auf die nackten Zahlen blicken, steht Amazon auf dieser Rangliste ganz oben. Für 1.000 über Prime Music wiedergegebene Streams erhalten Künstler 8,80 Dollar. Das sind gut 40 Prozent mehr als die Musiker bei Apple Music erhalten, wo 1.000 gestreamte Songs mit 6,20 Dollar vergütet werden.
Grafiken: Duetti
Aber es geht auch deutlich schlechter. So zahlt YouTube für 1.000 Musikstreams nur 4,80 Dollar und am untersten Ende der Leiter finden wir Spotify, wo es den vergleichsweise winzigen Betrag von 3 Dollar für 1.000 Streams gibt.
Bei Spotify macht’s die Masse
Was diese Zahlen allerdings nicht widerspiegeln ist die Tatsache, dass Spotify für die Künstler dennoch ein attraktiver Partner sein dürfte, weil der Anbieter deutlich mehr Streams ausliefert als seine Konkurrenz. Spotify ist nicht nur in extrem vielen Ländern als Marktführer präsent, sondern verzeichnet zudem auch ein hohes Aufkommen an Nutzern, die im Preis reduzierte Abo-Varianten oder ein werbefinanziertes, kostenloses Spotify-Konto nutzen. Zudem bietet Spotify mit dem Discovery Mode ein Förderprogramm für Künstler an. Dies rechtfertigt jedoch kaum, dass Spotify den Preis für sein Abonnement stetig erhöht, die Auszahlungen an Künstler jedoch sinken.
Für Mainstream-Musik gibt es weniger Geld
Weit abgeschlagen ist auf jeden Fall TikTok, wenn es um die damit verbundenen Einnahmen geht. Duetti zufolge erhalten Künstler hier gerade mal 50 Cent für 1.000 Wiedergaben, und auch der damit verbundene Werbeeffekt werde deutlich überschätzt. So ist die Veröffentlichung dort höchstens bei einem Prozent aller Titel mit einem viralen Erfolg verbunden. Nur wiederum 15 Prozent davon führen am Ende tatsächlich zu einem Anstieg der Abrufzahlen bei Musikdiensten.
War schon immer so das bei AM Ehe bezahlt wird. Komischerweise vertauschen das manche Zeitgenossen.
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haha ja war schon immer so dass Amazon mit Penetrationspreisen in den Markt geht. Sollte Amazon irgendwann mal ansatzweise den Markt dominieren, werden die Preisschrauben gedreht ;)
Das Hauptproblem ist nicht, dass so wenig pro 1000 Streams bezahlt wird. Sondern der Verteilungsmechanismus. Die 11€, die wir im Monat zahlen, gehen nicht mach dem Schlüssel an die Künstler, die wir hören. Sondern nach dem prozentualen Schlüssel, ALLER Nutzer.
Heißt: du hörst nie Taylor Swift? Ok. Dennoch gehen ca. 5 Prozent deiner 11€ an Swift, weil 5 Prozent ALLER Nutzer Swift hören.
Die 5 Prozent sind jetzt mur eine Vermutung – zur Anschauung.
Und das muss sich ändern. Meine 11€ sollen an die Künstler gehen, die ich aktiv hören. Und ja, ich höre Taylor. ;)
Tidal macht genau das. Sollten sich viele mal näher anschauen. Ich bin zufrieden :)
Leider ist die Bedienung bei Tidal sehr umständlich. Amazon Music Unlimited hat sich mit der App für’s TV auch sehr verschlechtert. Bei „Meine Musik“ sind plötzlich Alben drin, die ich niemals gehört habe oder hören würde. Früher waren da nur die bei Amazon gekauften Alben und Songs zu sehen. Habe das deshalb sofort gekündigt, das ist mir keine EUR 10 monatlich mehr wert.
11 € im Monat??? Nur für Musik? Jetzt frage ich mich wirklich warum alle ständig über YouTube Premium Preise meckern wo die Musik beim gleich Preis schon mit drin ist. (Nicht um paar Cent feilschen, wenn man jährlich zahlt ist es sogar weniger)
Du bist Gen Z und hast noch nie eine einzelne CD für 15-30€ mit 10 Liedern drauf bezahlt, wo du 8 davon in der Tonne treten konntest???
Check your roots!!! :-)
11€ im Monat ist ein Witz!
Ich kann das alles nicht mehr…
pro rata ist halt für die eigenen Lieblingskünstler*innen total blöd.
Erschwerend kommt noch die Schwelle der Auszahlung hinzu.
Während sich spotify mit einem breiten Angebot schmückt, ist die Schwelle der Auszahlung derart hoch, dass ggf. erst nach Jahren die Auszahlung erfolgt. Absolut abartiges Modell.
Problem ist aber auch hier der Konsument solcher Angebote selbst.
Ja, war bei Apple schon immer so. Ich promote meine Musik nur noch durch Apple Music.
Spotify hat nur so viele Nutzer, weil es eine kostenlose Option gibt. Insbesondere hier in Deutschland gibt man für Musik kaum noch Geld aus. Geiz ist halt geil.
Warum Geiz? Vielleicht möchte man mehr Geld für die Kinder ansparen oder für einen Urlaub oder fürs neue iPhone. Geiz ist, wenn man zwar Geld hat, aber niemanden daran teilhaben lässt.
Dafür kann man bei Spotify seine Künstlerseite am besten gestalten.
Es ist trotzallem immer noch ein Witz, wenn man für 1.000.000 Streams gerade mal €3.000 (am Beispiel Spotify) bekommt (die ja auch noch versteuert werden müssen). Und €1.000.000 schaffen schaffen nur wenige Independent oder freischaffende Künstler. Die Arbeit, Energie & Zeit die wir als Musiker dafür reingesteckt haben sind letztendlich viel mehr wert. Just saying!
Ich meinte natürlich, 1 Million Streams und nicht Euro :-D
Eine Ernsthafte Frage ohne böse Absicht:
Welche Summe hältst du für angemessen?
Klar mehr ist immer besser.
Aber welche Summe müsste ein Künstler pro 1000 Streams bekommen damit alle zufrieden sind? Abonnenten, Plattenfirmen, Streaminganbieter und Künstler.
Weil nur mehr verlangen wenn gleichzeitig der Abo Preis steigt und dafür weniger ein Abo abschließen nützt letztendlich niemand. Das würde nur wieder mehr in die Illegalität drängen/locken weil der Anreiz größer für Raubkopien wird.
Musik zu hören war eigentlich noch nie so günstig und bequem.
Aber wenn streamen viel teurer wird, würde sich ein großer Teil verlocken lassen gratis runter zu laden und damit bekommt der Künstler gar nix.
wie wärs mit direkter Ausschüttung?
Ich will nicht die Künstler durchfüttern, die ich nicht mag?
warum geht nicht das, was ich auch tatsächlich höre, anteilig an den Künstler den ich tatsächlich höre?
Liegt an den Künstlern. Wenn sie sich bereichern wollen, lassen sie es nur im Radio und TV abspielen und bei Apple. Wenn es denen darum geht was „gutes“ anzustellen und ihre Musik mit fast jedem teilen wollen, dann nehmen sie auch jeden Dienst mit.
Die armen Künstler…
Bei 1Live im Radio gespielt: 6 Euro Vergütung
Bei 3SAT als Hintergrundmusik gespielt: 9 Euro
.. für 60 Sekunden Abspieldauer eines Liedes (!!!)
(quelle: gema.de)
Die viel zu hoch abgerechneten Jingle liegen daran, dass die Autoren den Allerwertesten nicht hoch bekommen um das wieder zu kippen. (Die Entscheidung stammte noch aus einer Zeit, in der nicht bei jeder Sendung irgendwelches Gedudel im Hintergrund lief.)
Du kannst natürlich auch deine Songs selbst aufnehmen und bei TikTok einstellen oder YouTube und hier steht mehr zu bekommen. Oder du gehst zu einer Plattenfirma und macht auf Vinyl
Chancengleichheit für Künstler heißt nicht Ergebnisgleichheit. Das gilt auch für vieles andere …
Noch dazu kommt, dass sich spotify – vorerst ohne Bezahlung – mit einer Angebotsbreite schmückt, ohne dafür was zahlen zu müssen. Das steigert den Wert von Spotify allein, weil es für Kunden und Anleger attraktiv ist, auf dem Rücken derjenigen, die den eigentlichen Wert von spotify erstellen…
spotify allein – ohne Musik – könnte morgen schon von was neuem abgelöst werden, wenn die Künstler zu einem attraktiveren Modell abwandern, da wo sie fairer behandelt werden. und dann steht spotify absolut nichtsbringend da, denn ohne Künstler ist deren Produkt quasi ne Nullnummer.
Vergessen darf man aber nicht, daß es bei Apple eher ein Abschreibeobjekt ist. Würde Apple das Geld brauchen, würden die es teurer als Spotify und alle anderen machen.
Nach der Tabelle nach wäre es auch eine Idee mal wieder zu switchen. Aktuell bin ich bei YouTube Music und finde die Verzahnung zu YouTube selbst genial. Habe bisher Spotify, Apple Music, Amazon Music, Tidal und auch Deeze durch. Jedes hat seine vor und Nachteile. Mir ist die Klangqualität, großes Angebot und eine gute Integration in meinen Tesla wichtig. Tidal war vom Klang her am besten, das Drumherum passte mir aber nicht. Spotify hat im Tesla einen bescheidenen Klang.. mir YouTube bin ich bisher zufrieden und auch die Vorschläge passen gut zusammen..
Schade, dass Tidal wenig verbreitet ist – nach Apple sind sie diejenigen, die ebenfalls einen höheren Betrag pro Stream an die Künstler ausschütten!
…und die Streams auch noch in bester Qualität anbieten.
Tidal connect funktioniert darüber hinaus einwandfrei. Ich bin mit dem Gebotenen äußerst zufrieden.
Für mich ist das der optimale Zuspieler für mein BluOS. Nur die Suchfunktion ist verbesserungswürdig.
“Attraktiver Partner” ? Das ist nicht lache. Ich hoffe das ist sarkastisch gemeint.