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150 Millionen Dollar Bußgeld

Millionenstrafe: Twitter nutzte 2-Faktor-Rufnummern für Werbung

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31 Kommentare 31

Der Kurznachrichtendienst Twitter muss für die Zweckentfremdung von Nutzerdaten ein Bußgeld in Höhe von 150 Millionen US-Dollar zahlen. Dies hat die amerikanische Federal Trade Commission (FTC) entschieden und dem vielleicht schon bald unter der Aufsicht von Tesla-Chef Elon Musk operierenden Social-Media-Unternehmen mehrere Auflagen ins Pflichtenheft geschrieben, die zukünftig eingehalten werden müssen.

Account Lock Twitter

Mit Account-Schließungen: Rufnummern wurden regelrecht erpresst

Abgestraft hat die amerikanische Handelskommission vor allem den dreisten Zugriff auf vorgeblich private Nutzerdaten. So hat Twitter Rufnummern und E-Mail-Adressen seiner Anwender, die eigentlich der 2-Faktor-Absicherung bestehender Accounts dienen sollten, für das gezielte Ausspielen von personalisierter Werbung eingesetzt.

Zur Rufnummern-Herausgabe gedrängt

Besonders frech: Twitter hatte seine Anwender seit dem Jahr 2013 aktiv zur Herausgabe privater Rufnummern gedrängt und diesen zugesagt, die Daten für die Account-Sicherung verwenden zu wollen. Bis 2019 sollen so 140 Millionen eindeutige Datensätze mit Rufnummern und zusätzlichen E-mail-Adressen zusammengekommen sein, die das soziale Netzwerk dann für Werbezwecke eingesetzt hat.

Konkret soll Twitter Werbetreibenden den Zugriff auf die gesammelten Nutzerdaten gewährt haben, damit diese ihre Werbeanzeigen noch gezielter hätten ausspielen können. So sollen die Werber die Rufnummern der Anwender mit bereits vorhandenen Nutzer-Informationen von Datenmaklern abgeglichen haben.

Bußgeld geht mit Auflagen einher

Neben der Strafzahlung von $150 Mio. (rechnerische zahlt Twitter hier also nur etwa $1 für jeden zweckentfremdeten Datensatz) hat die Handelskommission mehrere Vorgaben formuliert, an die sich Twitter zukünftig zu halten hat. Dazu gehört unter anderem die Beschränkung des Nutzerdaten-Zugriffs durch Mitarbeiter sowie die Auflage Multi-Faktor-Authentifizierungsmethoden anzubieten, die ohne die Bereitstellung von persönlichen Rufnummern genutzt werden können.

27. Mai 2022 um 11:41 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • Na super
    Deshalb geb ich meine Rufnummer auch nie an.
    Aber Millionen Strafe oder nicht das Kind ist schon in den Brunnen gefallen und Twitter wird diese Summe nicht interessieren

  • Wie will man das denn nachweisen?
    Werbe SMS und Spammails kriegt doch mittlerweile jeder in Massen.

    • Ich habe noch nie eine Werbe SMS bekommen.

      Spammails bekomme ich auch nur auf einer einzigen Emailadresse (Gmail), die ich extra für diesem Zweck auch verwende, wo ich halt die Befürchtung habe, dass die Adresse weitergegeben werden könnte (wie Onlineforen, Webseiten etc.)

      Ansonsten bekomme ich auf meine Haupt-Emailadresse keine einzige Spammail seit über 20 Jahren.

  • Millionen sind hier echt zu wenig, das juckt ja keinen – motiviert ja eher da man jetzt den Preis kennt. Lässt sich besser kalkulieren:)))

  • 150 Millionen? Lächerlich, als wenn Twitter das jucken würde.
    Ich weiß schon warum nicht mehr da bin, da bin ich bei Mastodon besser aufgehoben.
    Kein Tracking, keine Werbung, keine Algorithmen.

    • Californiasun86
    • kein Tracking, keine Werbung, keine Algorithmen, keine Nutzer, kein Content, kein Erfolg

    • 150 Mio ist ungefähr 1/3 des Gewinns. Wenn Du also eine Emailadresse unerlaubt weitergibst findest Du es dann ok, wenn 1/3 deines Jahreseinkommens als Strafe in Ordnung sind, bzw deiner Meinung nach noch zu wenig ist?

      • Das Jahreseinkommen ist erstens kein Gewinn (man könnte höchsten das Nettoeinkommen so bezeichnen), zweitens hat man ja nicht eine Mailadresse/Telefonnummer weitergegeben, sondern so ziemlich alle. Wenn man das herunter rechnet sind das wohl ein paar Cent Strafe pro Telefonnummer, wenn überhaupt. Und drittens: ja, wenn einer meiner Bekannten die Telefonnummer seiner Bekannten und Freunde „verkauft“ kann man ihn gerne mit der gleichen Strafe belegen.

  • Straffen sollten abschreckend wirken, über die Summe kann Unternehmen dieser Größe nur müde lachen…

    • Der wahre Klaus

      150 Millionen zahlen die nicht aus der Portokasse. So profitabel ist Twitter nicht.

      • Es muss aber gegengerechnet werden, welchen Betrag Twitter pro Datensatz von der Werbeindustrie erhalten hat. Ich könnte mir vorstellen, dass für solche Daten – bei dem jeder Beteiligte weiß dass die Herausgabe nicht legal ist – bestimmt mehr als 1$ gezahlt wird. Und vielleicht wurden sie auch noch im Darknet lustig weiterverkauft.

  • Wird günstiger für Elon Musk, wenn er Twitter überhaupt noch haben will. ;) ;)

  • Leider haben, wie immer in solchen Fällen, die eigentlich geschädigten Nutzer von der Strafe nichts und müssten selber Schritte einleiten.

  • komm ins Fediverse

    Zeit ins Fediverse zu wechseln: Friendica, Misskey, Pleroma und co warten auf euch. Es ist nicht schwer dem Überwachungskapitalismus „Adieu“ zu sagen.

  • Und was habe ich jetzt von der Strafe? Bekomme ich was als Geschädigter? Never! Also für die Katz

    • Was hättest du davon? Mal nachrechnen wenn die Hunderttausende Nummern missbraucht haben, dann stände jedem auch nur ein hunderttausendstel der Strafe zu. Du würdest paar Cent bekommen, wenn überhaupt

  • @ifun
    „Zur Rufnummern-Herausgabe gedrängt“
    aktuelles Beispiel: Ebay Kleinanzeigen – schade das es da keine Alternative gibt!
    Und nein, das dient nicht der Sicherheit. Erstellt doch mal eine Anzeige verkaufe „iPhone 11 Pro“, da schreiben einen sofort 10 Bots die mit Wegwerfnummern verifiziert wurden an. Damals wie heute.

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