Neuerungen im Motorenraum des Mac
macOS Sequoia 15.4: Apple ersetzt veraltetes „rsync“-Werkzeug
Mit macOS Sequoia 15.4 hat Apple das bislang bereitgestellte und als festen Bestandteil des Betriebssystems enthaltene Terminal-Programm rsync durch die weniger Funktionsreiche Alternative openrsync ersetzt.
rsync ist ein Kommandozeilenwerkzeug, das vor allem für die Dateiübertragung und Dateisynchronisierung genutzt wird – etwa zwischen einem Computer und einer externen Festplatte oder zwischen zwei vernetzten Geräten. Dabei vergleicht das Programm Änderungszeitpunkte und Dateigrößen, um nur geänderte Daten zu übertragen. Mac-Anwendungen wie RsyncUI bieten einfache Oberflächenfür das Tool an.
Das bisher von Apple genutzte rsync stammt aus dem Jahr 2006 und wurde seitdem nicht durch neuere Versionen ersetzt. Zwar wurden in der Vergangenheit Sicherheitslücken geschlossen, neue Funktionen kamen jedoch nicht hinzu.
Nun hat Apple eingegriffen. Der Grund dafür liegt wohl in der Lizenz der Open-Source-Komponente: rsync wird ab Version 3 unter der sogenannten GPLv3-Lizenz veröffentlicht. Diese Lizenz stellt bestimmte Anforderungen, die Apple nicht erfüllen kann oder will. Die bisher genutzte Version 2.6.9 unterliegt noch der weniger strengen GPLv2, weshalb sie lange weiterverwendet wurde.
openrsync mit weniger Einschränkungen
Mit openrsync führt Apple nun eine Alternative ein, die unter einer freien Lizenz angeboten wird. Diese erlaubt mehr Freiheiten bei Nutzung, Anpassung und Weitergabe der Software. Apple sieht sich dadurch in der Lage, das Programm künftig einfacher zu aktualisieren.
openrsync funktioniert ähnlich wie das ursprüngliche rsync, unterstützt aber nicht alle Befehle der Originalversion. Für Administratoren oder erfahrene Nutzer bedeutet das: Manche Funktionen, die in früheren macOS-Versionen vorhanden waren, stehen nun eventuell nicht mehr zur Verfügung.
Bekannter Aufruf bleibt erhalten
In macOS 15.4 ist openrsync über denselben Pfad erreichbar wie das bisherige rsync. Wer also den Befehl rsync im Terminal eingibt, startet automatisch die neue Version. Anpassungen in bestehenden Skripten sind daher meist nicht notwendig – vorausgesetzt, die genutzten Funktionen werden auch von openrsync unterstützt.
Ich hatte mich schon gewundert, mein Filterparameter wurde seit dem Update nicht beachtet. Also aufpassen, das hat mich einige Haare gekostet.
Naja Entwickler lesen Dokumentationen. Das ist schon länger bekannt. Aber als normal privater muss man halt suchen.
Danke, das war mir neu.
Und was hast rsync mit Entwicklern zu tun? Nichts.
Aber seit wann machen Entwickler irgendetwas mit rsync?
Eher Sysadmin… also was soll der Kommentar?
> brew install rsync
und gut ist … rsync ist nicht der einzige Kandidat, der total veraltet ist
Das ist wohl der erste Schritt :)
Hat Apple ja schon an vielen Stellen im System gemacht, dass sie GPL (bzw. Copyleft)-Software durch Software mit anderen Open Source-Lizenzen ersetzt haben, die lizenz-technisch mit weniger Anforderungen daherkommen. Ich würde auch empfehlen, sich im Zweifel einfach wieder das Original in der aktuellen Version per Homebrew zu installieren.
Kleine Anmerkung: In eurem Artikeltext liest sich das fast so, als wäre die GPL (insbesondere in Version 3) keine „freie“ Lizenz. Das Adjektiv „frei“ im Kontext Softwarelizenzen ist aber historisch mit sehr viel spezifischer Bedeutung geladen, womit ich hier auf die Definition von Freier Software des GNU-Projektes („vier Freiheiten“) oder auch die OSD der Open Source Foundation hinweisen möchte. Vielleicht wäre es treffender, wenn man die Lizenz von openrsync (ISC-Lizenz) einfach als „weniger streng“ bezeichnet, da sie keine Copyleft-Klauseln enthält.