Mehrere Entwickler betroffen
Mac App Store: Wenn Apple plötzlich keine Updates mehr akzeptiert
So schnell kann es gehen. Die Mac-Applikation Max Inspect, die interessierte Anwender und Anwenderinnen seit Herbst 2018 dazu nutzen konnten die Code-Signaturen beliebiger Apps zu prüfen, deren Entitlements zu checken und sich kurz und knackig über die sonst unsichtbaren Metadaten aufklären zu lassen, wird zukünftig keine Updates mehr erhalten.
Unfortunately Apple is no longer accepting updates to Max Inspect, my app for inspecting entitlements, signing, etc. of Mac apps all in one place. The good news is the App still works on all versions of macOS from 10.13 to the current macOS 12 beta. https://t.co/9Sf9bJMpra
— Maxwell (@mxswd) June 16, 2021
Wie der Entwickler der 3 Euro teure „Max Inspect“-Applikation meldet, lässt Apple keine Aktualisierungen für das vor allem unter Entwicklern beliebte Werkzeug mehr in den App Store, dass diese dafür nutzen konnten ihre Eigenproduktionen vor der Veröffentlichung schnell auf grobe Versäumnisse abzuklopfen.
Grund für den Update-Stopp ist Apples plötzliche Entscheidung, den im Mac App Store vertretenen Anwendungen keinen Ausnahme-Zugriff mehr auf die Programmierschnittstellen zu gewähren, die für die Prüfung von Signaturen zusätzlich bemüht werden müssen und sich im Fall von „Max Inspect“ außerhalb der Sandbox der Mac-Anwendungen befinden. Bislang wurde diese stets problemlos gewährt.
Dies kommt für die betroffenen Entwickler überraschend und ist ärgerlich, da die bislang von Apple problemlos in den Mac App Store durchgewunkenen Applikationen so nicht mehr mit Aktualisierungen und fehlerbehebenden Updates versorgt werden können.
Mehrere Entwickler betroffen
Mit einem ähnlichen Problem hat auch Tim Perfitt, Kopf des Software-Studios Twocanoes Software zu kämpfen. Auch hier entschied Apple, dass die Anfrage bestimmter Programmierschnittstellen nicht mehr zulässig sei und untersagte Perfitt beim macOS-Betriebssystem nachzufragen, ob sich bestimmte Inhalte im System-Cache befinden.
caching server utility is henceforth REJECTED from the app store. calling an apple command line tool to call another apple tool via XPC is FORBIDDEN and just because we have a TEMPORARY EXCEPTION it does not it should be USED.
ed note: download here: https://t.co/mZ5fyQH1iY pic.twitter.com/NiEyd6A0aC
— timo (@tperfitt) June 4, 2021
Zumindest die Max Inspect-Applikation lässt sich in ihrer aktuellen Ausgabe auch unter macOS 12 einsetzen. Entwickler Max Swadling überlegt nun diese fortan nicht mehr über den Mac App Store sondern in Eigenregie zu vertreiben.
Auch wenn die Änderung für manche Entwickler und deren Kunden ärgerlich ist, finde ich die verschärften Maßnahmen gut. Da ging es viel zu lasch zu. Wenn der AppStore (Mac und iOS) ein sicherer Ort sein soll geht, dann geht das halt einfach nicht.
Wobei m.E. sowohl auf Mac als auch iOS es möglich sein sollte, Apps an Store vorbei zu installieren. Dann soll alles möglich sein, auf eigene Gefahr.
Ich finde das Sicherheitsargument hier ziemlich schwach. Was wäre wohl sicherer: Eine von Apple geprüfte und freigegebene App die über den App Store angeboten wird oder eine App die direkt geladen und installiert wird und man auf „Ja, trotzdem installieren (wird schon nichts passieren)“ klickt.
Wobei es ja hier nicht mal
Um eine tiefsinnige Prüfung geht und deshalb sie Apps nicht mehr im AppStore angeboten werden, sondern dir App spricht Schnittstellen an, sie nun auf der blacklist stehen und deswegen „aufgeflogen“ sind.
Sie Sicherheit wird es wahrscheinlich eher auf der Seite des AppStores geben, da sich die App zumindest im eigenen Sandbox befindet.
Mit dem „trotzdem Installieren“ gewährt man in den meisten Fällen „Root-Rechte“ und somit hat sie Anwendung auf das komplette System Zugriff.
Genau dies. Wenn der App Store für Sicherheit und Vertrauen stehen soll, so dass unerfahrene Nutzer dort sorgenfrei Apps shoppen können, dann darf dort meinetwegen auch noch stärker eingeschränkt und strenger durchgegriffen werden.
Voraussetzung muss dann aber sein, dass erfahrene Nutzer weiterhin (bzw. bei iOS: überhaupt) die Möglichkeit haben, diese Einschränkungen zu umgehen und sich eigenverantwortlich aus ungeprüften Quellen Apps zu laden.
Der Mac bietet dieses Konzept ja grundsätzlich schon, mir ist völlig unklar, weshalb es unter iOS nicht funktionieren sollte. Voreingestellt ist die Beschränkung auf Apps aus dem App Store, will man diese aufheben, muss man einen Hinweis/Warnung per Gerätepasscode bestätigen. Meinetwegen bei jeder neuen Installation, macht Android meines Wissens auch so.
Über kurz oder lang wird Apple durch Regulierungsbehörden (EU Kommission, Kartellamt etc) eh zur Öffnung gezwungen werden glaube ich.
Sie sollen proaktiv an das Thema herangehen anstatt sich in eine nicht zu gewinnende Schlacht zu begeben, mit peinlichen Anrufen bei Nancy Pelosi etc.
ich nenne es digitale Zensur
Bevor du mit dem Wort Zensur umher wirfst, solltest du dich mal informieren, was Zensur ist: https://de.wikipedia.org/wiki/Zensur_(Informationskontrolle)?wprov=sfti1
Digitale Zensur oder Bevormundung von mündigen Bürgern!
Bin froh das die Praktiken endlich geprüft werden
Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen.
„Immanuel Kant“
Siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%BCndigkeit_(Philosophie)
Und genau diese Unmündigkeit wird immer stärker in unserer Gesellschaft. Kontrolle und Verantwortung an andere abgeben, heißt im Endeffekt immer auch seine Freiheit aufzugeben.
SAPERE AUDE
Habe Mut dich deines eigenen Verstandes zu bedienen. (Nach Kant’s Interpretation)
Dieser Post ist kein persönlicher Angriff, nur ein Denkanstoß, nicht mehr. Ich wünsche euch allen einen erfolgreichen Mittwoch.
Aber mit dem Zug fährst Du noch?
Ich bin der Paul in Zürich. Da mir auf Anfrage vor längerer Zeit keine Antwort, wie ich den Account zum andern Paul besser kenntlich machen kann, nie eine Antwort erhielt, muss ich es mit einer Anmerkung kennzeichnen!
Ich habe bei meinen Wechseln von Windows zu Mac und Gebrauch von beiden seit Mac System 6.02 und seit DOS 5.0 und dann Windows 1.0 englisch gesehen, dass Sachen am einen Ort möglich sind und am andern Ort nicht. Am meisten nicht möglich war fast durchgehend bei Mac aber manchmal waren Sachen auf Mac wieder möglich, die ich bei Windows vermisste. Vermutlich kann man in einigen Unixen mehr aber mit 75 ist mir das zu unübersichtlich.
Benenne dich halt um?
Hallo Paul,
In der ifun-App unten links auf die zwei Schalter (Einstellungen)
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Dort Deinen Namen ändern ;)
Hmm das kling bei „Max Inspect“ aber schon noch so als könnte man ein Update bauen, nur kann man den alten Weg nicht mehr nutzen. Man muss lediglich den User bitten den Zugriff auf die Dateien bzw. den Übergeordneten Ordner erlauben. Machen alle Programme inzwischen so, der name „temporary“ hat uns alle vor Jahren vorgewarnt dass wir alternative Wege suchen sollten.