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"Applause Group" negativ vorbelastet

Mac-App Bartender: Neuer Eigner sorgt nicht unbedingt für Vertrauen

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22 Kommentare 22

Gestern haben wir darüber berichtet, dass die Mac-Anwendung Bartender gleichermaßen überraschend wie intransparent ihren Besitzer gewechselt hat. Mittlerweile sind ein paar Details dazu ans Licht gekommen und darüber hinaus ist auch bekannt geworden, wer die App übernommen hat.

Der ursprüngliche Entwickler von Bartender, Ben Surtees, hat sich in einem Blog-Eintrag zu dem Sachverhalt geäußert und nennt hier auch die Applause Group als neuen Eigner. Das Unternehmen ist bislang jedoch nicht dafür bekannt, übernommene App-Projekte im Rahmen ihrer ursprünglichen Tradition zu pflegen und voranzutreiben.

Applause Group Website

Zuletzt hat die Applause Group aber eher negative Schlagzeilen gemacht. Die in den USA bekannte Text-to-Speech-App Voice Dream Reader wurde unter dem neuen Eigentümer nicht nur auf ein Abo-Modell umgestellt, sondern es war zunächst auch geplant, die Leistungen für Bestandskunden zusammenzustreichen. Diese Pläne wurden aufgrund massiver Proteste insbesondere auch aus Kreisen von sehbehinderten Nutzern dann teilweise revidiert.

Mangelhafte Kommunikation schwächt Vertrauen der Nutzer

Wie es mit Bartender weitergeht, könnte angesichts der Vorgeschichte der neuen Eigentümer also eher spannend sein. Insbesondere, weil der ganze Prozess der Übernahmen kaum dazu geeignet ist, das Vertrauen in den neuen Eigentümer zu stärken. Wie jetzt bekannt wurde, hat der Verkauf der App schon vor drei Monaten stattgefunden und die jetzt veröffentlichten Bekundungen des ursprünglichen App-Entwicklers hätten sich damals in jedem Fall besser gemacht. Jetzt erscheint das eher wie eine durch Kundendruck erwirkte, unfreiwillige Kommunikation.

Bartender Surteees Statement

Das nun hinter Bartender stehende Unternehmen hat sich den Ausführungen von Surtees zufolge dazu verpflichtet, die Grundwerte der App zu erhalten und gleichzeitig neue Funktionen und Verbesserungen einzubringen. Ob dazu auch ein überarbeitetes Preismodell und der Wechsel zum Abo stehen, bleibt offen.

Analyse-Framework „heimlich“ integriert

Verständlicherweise kritisiert wird allerdings jetzt schon, dass es eine der ersten Amtshandlungen der neuen Entwickler war, ein Analyse-Framework einzubinden, ohne dies zu dokumentieren. Die darüber erfassten Daten zur Verwendung der App und dem Standort der Nutzer sind zwar in weiten Bereichen der Branche üblich, insbesondere bei einer bislang auf Indie-Basis entwickelten App hätte man solche Änderungen aber gerne direkt erfahren.

Die Folge scheint ein zusätzlicher Vertrauensverlust zu sein, der auch langjährige Nutzer von Bartender dazu animiert, sich mit den mittlerweile diversen dazu verfügbaren Alternativen umzusehen.

06. Jun 2024 um 07:57 Uhr von Chris Fehler gefunden?


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  • Ist nun nicht perfekt, die Reaktionen auch zum Teil massiv paranoid.

    • Intransparenz einer Softwarefirma sorgt nicht gerade für vertrauen. Paranoid würde ich das nicht bezeichnen

    • Nun ja, oft genug werden die Befürchtungen ja trotzdem wahr.
      Trotz beteuern des Eigentümers das nicht vorzuhaben.

      Wie man sehr schön an Vectornator (jetzt Curve) sehen kann, was entgegen der ursprünglichen Versprechen eben für Bestandnutzer doch um bisherige Funktionen reduziert wurde um die Leute ins Abomodell zu zwingen.

      War aber ifun scheinbar bis heute keine Berichterstattung wert…

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  • Das ist wirklich traurig. Das ist die mit Abstand beste und am individuellsten zu konfigurierende Menubar-App, die es auf dem Markt gibt. Vertrauen weg. Hoffentlich wird Ice schnell weiterentwickelt. Das sieht nach einem unfertigen, aber vielversprechenden Kandidaten aus.

    • Genauso sehe ich das auch. Ich hatte beim Upgrade auf 5 noch freiwillig den höheren Preis bezahlt, weil die Software wirklich hilfreich ist und gut ist. Wenn eine App mit so vielen Rechten plötzlich mehr Daten abgreift als notwendig und keine Kommunikation stattfindet ist das ein no-go. Ich habe auch auf Ice gewechselt.

  • Hab das Programm aus erstmal runtergeworfen. Dozer oder Ice reichen mir vom Funktionsumfang :)

  • Werde auf meinem Test-MBA (für Beta-Programme, …) mal Bartender löschen und Ice installieren. Wenn es funktioniert und ich es verstehe damit umzugehen :-), werde ich es mit den anderen Mac’s auch so machen.

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  • Mal ne eventuell doofe Frage,
    Wenn ich das Programm nun mit Hulu oder LittleSnitch blockiere, dann gehen doch keine Infos an den Neuen Besitzer?
    Oder Irre ich mich?

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  • Welche der Alternativen kann den diesen bekloppt großen Abstand der Symbole reduzieren?

    • Dafür braucht man gar keine App, das geht auch indem man im Terminal die (versteckten) macOS Settings NSStatusItemSpacing und NSStatusItemSelectionPadding ändert.

      Wenn du eine Websuche nach „Can the spacing of menu bar apps be modified in macOS Big Sur and later“ machst, findest du eine Ask Different Seite, auf der das erklärt wird. (Ich habe bewusst keinen Link gepostet, da ich vermute, dass der Spamschutz von iFun den Link oder vielleicht sogar mein ganzes Post entfernen würde)

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