Kinderecke: Bei diesem Rotkäppchen kann der Wolf einpacken
Eigentlich müsste die Kleine Cool-Käppchen heißen, denn mit dem naiven Dumm-Köpfchen aus Grimms Märchen hat dieses Kindchen nichts mehr zu tun. Fehlt nur noch, dass sie ein paar Kopfhörer spendiert bekommt. Dann wäre die moderne Adaptation des Klassikers perfekt.
Da wäre der Wolf wohl mal lieber tief im Wald geblieben, denn Rotkäppchen ist zwar immer noch ein verdammt nettes Mädchen, aber sie lässt sich nicht mehr so einfach die Butter vom Brot nehmen. Und das ist vielleicht auch endlich mal notwendig. Denn Angst ist ein ganz schlechter Berater. Warum also sollten wir unsere Kinder immer nur das Fürchten lehren? „Rotkäppchen“ (AppStore-Link) zeigt, dass man mit Situationen und Fehlentscheidungen umgehen kann. Wenn man mutig genug ist.
Sehr gut! Aber nicht ganz allein auf dem Acker von Carlsen gewachsen. Mit dem britischen Verlagshaus Nosy Crow hat sich Carlsen einen verbürgten Garanten für ausgezeichnete Kinder-Apps ins Boot gezogen. Die überwiegende Zahl der von Carlsen in den letzten Monaten veröffentlichten Apps stammen aus den kreativen Federn des kleinen Unternehmens.
Der neuste Streich dieser Kooperation ist nun die Übertragung des Rotkäppchens ins Deutsche. Die Märchen-App punktet bei ihren englischsprachigen Nutzern bereits auf ganzer Linie und wird wohl auch hier ein großer Erfolg werden.
Dazu ziehen die Entwickler aber auch alle interaktiven Register: das Kameraauge verwandelt die Oberfläche eines Teiches in einen magischen Spiegel, ein Multiple-Choice-Erzählstrang beteiligt die Kinder direkt am Handlungsverlauf, es lassen sich Pusteblumen wegpusten und dank Neigungssensor Gläser mit Honig füllen.
Mit Rotkäppchen verlässt Carlsen endgültig die Grundform des Buches, wie sie noch die Pixi-Apps prägt. Mit dem digitalen Durchwirken des unmittelbaren Raums geht der Verlag ganz neue und eigenständige Wege, die zeigen, dass auch ein so großes Unternehmen nicht behäbig auf Trends reagieren muss, sondern sie sogar mit gestalten kann.
Die 200 MB der Universal-App kann man derzeit noch zum Einführungspreis von 2,69 Euro laden. Ab nächste Woche Donnerstag klettert der Preis auf 4,49 Euro. Empfohlen für 3 – 8 Jährige.
Johanna Rosenfeld schreibt in ihrem Blog besonderekinderapps.de über freche, schlaue, kluge und schöne Apps für Kinder – unabhängig und ohne Werbebotschaften.
Die Buchautorin, Illustratorin und junge Mutter lebt und arbeitet in Berlin, schreibt in der Kinderecke auch für ifun.de und freut sich über einen Besuch auf ihrer Facebook-Seite.
Danke
danke, für die stets schönen tipps zu den kinderapps. eine bitte hätte ich allerdings. ist es machbar, eine altersempfehlung im jeweiligen artikel unterzubringen? gerade bei den nicht kostenfreien apps erspart einem das unnötige kosten und ärger… danke!
Klar, machen wir.