"Hey Number 17, what’s going on man?"
KI-Überwachung von Fabrikarbeitern: Startup löscht Demovideo
Ein vom Gründerzentrum Y Combinator gefördertes Startup hat mit einer Videodemo seines Software-Angebots eine stattliche Kontroverse ausgelöst. Das Video präsentiere das Angebot des Startups Optifye.ai, das ein KI-gestütztes Überwachungssystem entwickelt, mit dem in Echtzeit erfasst werden kann, ob Mitarbeiter in Fertigungsbetrieben produktiv arbeiten.
The YC deleted video for sweatshop startup Optifye pic.twitter.com/vCJvm2HTce
— Adam Lerman (@AdamLerman5) February 25, 2025
Nachdem das Demovideo in sozialen Medien auf Widerstand stieß, löschte Y Combinator, das in der Vergangenheit Unternehmen wie Dropbox, Reddit und Airbnb zum Durchbruch verholfen hat, den Beitrag.
„Hey Number 17, what’s going on man?“
Nach Angaben des Fachmagazins TechCrunch wurde das Video zuvor auf X und LinkedIn veröffentlicht und zeigte ein Fallbeispiel anhand einer simulierten Situation in einer Produktionshalle.
Darin schlüpft einer der Optifye-Mitgründer in die Rolle eines Fabrikleiters, der mit einem Vorarbeiter, ebenfalls gespielt von einem Optifye-Mitgründer, über einen angeblich leistungsschwachen Mitarbeiter spricht. Das Video zeigt einen Arbeiter, der lediglich mit „Nummer 17“ adressiert und dessen Leistung mithilfe des KI-gestützten Systems analysiert wird.
Laut dem Dashboard des Optifye-Systems sei es dem Angestellten – trotz gegenteiliger Aussage – nicht gelungen, die stündlichen Produktionsziele zu erreichen.
Debatte um Überwachung am Arbeitsplatz
Das Video sorgte in verschiedenen sozialen Netzwerken für massive Kritik. Auf der Kurznachrichtenplattform X wurde vor allem die Dehumanisierung und die damit einhergehende Ausbeutung von Fabrikarbeitern bemängelt. Auch das Missbrauchspotenzial und die zunehmend negativen Arbeitsbedingungen in Entwicklungsländern werden häufig thematisiert. Ein Nutzer bezeichnete die vorgestellte Technologie als “Sweatshop-as-a-Service”.
Doch es gibt auch Stimmen, die den Technologieeinsatz verteidigen und diesen für legitim halten, wenn dieser dabei hilft, Engpässe zu erkennen und zu beseitigen. Problematisch sei jedoch, dass das KI-System auch dafür genutzt werden könnte, Arbeiter an ihre Belastungsgrenze zu treiben.
Trotz der Kontroverse haben weder Y Combinator noch Optifye.ai bislang eine Stellungnahme abgegeben.
Das nächste Startup welches Musk kauft und bei seinen Tesla Mitarbeitern einsetzt
Oder bezos. Ach warte, der nutzt sowas ja schon
Die verkaufen immer wieder Autos. Wem wunderts. SS-Elon hat halt die volle Weitsicht.
weniger
Hauptsache dissen. Aussage umfassend unqualifiziert.
Nein
Hauptsache verteidigen!
Die Aussage ist sogar sehr qualifiziert, denn sie beschreibt Elon Musks Denken und Handeln der letzten Jahre ziemlich genau.
Flo: nein, die Aussage oben passt null zu den Aussagen von Musk denn dieser setzt voll auf Automatisierung und Robotik. Dort benötigt man dann keine Überwachung von Angestellten mehr, denn es gibt diese ja nicht mehr.
Es ist immer wieder lustig wie Menschen einfach irgendwas plappern ohne überhaupt ihre eigene Aussage auf Logik oder Widersprüchlichkeit zu überprüfen.
Und nein, ich verteidige nicht Elon Musk. Ich versuche nur den Sachverhalt vernünftig und objektiv zu erfassen. Das scheint vielen mittlerweile unmöglich da sie in irgendeiner Ideologie-Schleife festhängen.
Nö das sind Tatsachen. Musk ist ein Narzist und zwar ein ganz großer, der mit seinem Geld nicht weiß, was er damit machen soll. Mitarbeiter Denunzieren und rauswerfen, ist da ein Schöner Zeitvertreib für ihn.
Es wird aber noch in 10 Jahren einige Menschen in Fabriken geben, die dann überwacht werden könnten. In der EU ist eine solche Software bereits durch den EU-Act verboten. In China wirds bestimmt gerne eingesetzt, was zu noch höherer Produktivität Chinas im Vergleich zur EU führen wird. Mal gucken, wie die Zukunft aussehen wird…
Der sollte das besser mal nicht bei sich selbst einsetzen. Denn er wäre dann der erste, der aus seinen eigenen Unternehmen rausfliegt. Die KI muss noch nicht mal sehr gut sein, um zu erkennen, dass jemand der im Durchschnitt 2315 Tweets pro Tag verfasst, und dabei noch die 10 Firmen und DOGE leitet, kaum etwas für seine vielen Gehälter tun kann. Das Geld ist effektiv verschwendet…
Ich bin bei solchen Themen eigentlich nicht sehr empfindlich. Aber das Video hat mich unangenehm berührt. In solch einer Umgebung würde doch selbst produktive Überflieger nicht arbeiten wollen.
Schonmal bei Deutschlands liebsten Versandhandel und Sponsor dieser Seite mal über dem Rücken geschaut wie die überwacht werden beim verpacken? ;)
Gibt auch ein paar gute Repotagen dazu im www. Ich weiß Whataboutism. Aber leider auch viel Doppelmoral.
Ein paar referal links machen den Schuppen noch nicht zum Sponsor. Die Werbebanner sind dezent und auf ein Minimum reduziert, es gibt keine Productplaments oder bezahlte Artikel. Irgendwie müssen nunmal zumindest ein paar Euro reinkommen, damit die Serverkosten bezahlt werden und die beiden Betreiber das hier in Vollzeit machen können.
Kritikwürdiges Verhalten von Amazon haben wir natürlich auch auf dem Radar:
https://www.ifun.de/tag/amazon+kritik/
Wenns so weitergeht, leben wir wirklich bald in einer black mirror-folge
Erzählt das mal Luigi :D
Christian Lindner hätte vor Freude geweint.
Hätte? Hat
Genau. Leistung muss sich wieder lohnen oder so ähnlich.
Zum Glück ist die Zeit des BCL (Bündnis-Christian Lindner) vorbei.
@ G. Ustav – Du scheinst ihn persönlich sehr gut zu kennen, um sich eine solche Bemerkung zu erlauben. Oder etwa nicht? Wenn nicht, könnte man schon eine strafbare Verleumdung vermuten.
@PP Das ist lächerlich. Verklagen wir uns auch wegen 1Pimmel?
Er kennt mich. Und er hat recht.
Die FDP vertritt sicher auch eine Leistungsgesellschaft, aber vor allem die Einhaltung freiheitlicher Grundrechte. Überwachung am Arbeitsplatz gehört sicher nicht dazu. War das vielleicht nur böswillige Unterstellung? ;-)
Was hier in der Diskussion etwas untergeht, dass der Arbeitsplatz bei Nr. 17 schlechter eingerichtet ist und er deshalb langsamer ist. Das nennt sich Lean-Methoden. Immer vorausgesetzt, dass man das mit einem guten Willen machen möchte. Der „grüne“ Mitarbeiter ist ja nicht gestresster, sondern effizienter.
+1
Das ist richtig passt aber nicht so gut ins Aufreger-Narativ. Das ist ein super Versuchsaufbau um verschiedene Fertigungsmethoden mit Menscheneinsatz miteinander zu vergleichen.
Da scheint tatsächlich Elon Göbbels feuchter Traum wahr zu werden
Ist nur ein Beginn!? Andere werden folgen …..