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Was macht eine gute Powerstation aus?

Kaufratgeber Powerstations: VITA 550 zeigt genau worauf zu achten ist

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13 Kommentare 13

Growatt, eigentlich eher als Anbieter für Eigenheim-Speicherlösungen und Solarmodule bekannt, hat mit der Growatt VITA 550 eine kompakte Powerstation auf dem Markt gebracht, die wir während der vergangenen Wochen aktiv in unseren Alltag eingebunden haben. Schaut euch vielleicht erst mal kurz die technische Spezifikation auf der Hersteller-Webseite an, wir warten hier so lange.

Growatt Vita 550

Sicher ist es euch aufgefallen: Growatts VITA 550 tanzt bei keiner der relevanten Produktspezifikationen so richtig aus der Reihe. Ein Marktneuzugang mit grundsoliden Kenndaten. Modern aber leistungstechnisch eher im Mittelfeld.

Eine Powerstation, die wir heute mal als Blaupause für das nehmen wollen, worauf es bei der Auswahl der inzwischen in zahlreichen Varianten, Abmessungen und Kapazitätsstufen erhältlichen Stromspender ankommt. Die VITA 550 von Growatt setzt ihre Häkchen in fast allen wichtigen Kategorien nämlich in die richtigen Kästchen.

Häkchen, die wir im Verlauf der kommenden Absätze zu einem kleinen Wegweiser umbauen möchten, denn die Fragen die bei Gesprächen zum Thema aufkommen, sind fast immer die selben. Diese Erfahrung kann während sommerlicher Zeltplatz-Ausflüge quasi täglich gemacht werden.

Jobs, die früher noch von einer zweiten Autobatterie erledigt wurden, werden 2023 nahezu durch die Bank weg von hochoptimierten Powerstations übernommen – und wer noch keine hat, der ist im Markt für die Akku-Allrounder und interessiert sich entsprechend für Erfahrungen, Empfehlungen und Erklärungen. Also, worauf kommt es an?

Growatt Maschine

12-Volt-Eingang und XT60

Wer eine Powerstation zum mobilen Einsatz sucht und nicht nur ein Notstromaggregat für die eigenen vier Wände benötigt, der sollte unbedingt darauf achten, dass das Modell seiner Wahl über eine 12-Volt-Buchse im eigenen Fahrzeug geladen werden kann. Wichtig auch: Der entsprechende Stecker für den klassischen Zigarettenanzünder sollte Teil des Lieferumfangs sein. Niemand will mehrere hundert Euro in eine Powerstation investieren, nur um nach dem Kauf zusätzliches Kleingeld für Kabel, Stecker oder Adapter hinlegen zu müssen.

Gleiches gilt für das Vorhandensein einer XT-Buchse an der Powerstation. Der XT60-Stecker ist bei vielen Solarpanelen Standard für die Weitergabe der geernteten Sonnenenergie. Eine Powerstation sollte über einen entsprechenden Eingang verfügen, um schnell und unkompliziert mit PV-Segeln fast aller Anbieter verbunden werden zu können.

Ein externes Netzteil will man hingegen nicht. Zum Laden solle ein herkömmliches Kaltgeräte-Kabel ausreichen. Growatt legt zudem noch ein MC4-zu-XT60-Kabel in den Lieferumfang.

Xt 60 Port

Display (bitte mit Restzeit)

Inzwischen nahezu Standard am Markt: Displays, die nicht nur über den aktuellen Ladezustand informieren, sondern auch Angaben zur momentanen Ein- und Ausgangsleistung bereitstellen. Hier lässt sich schnell ablesen ob das Solarsegel vielleicht neu ausgerichtet werden muss oder noch ein Verbraucher läuft, der eigentlich schon ausgeschaltet sein sollte.

Unbedingt darauf achten: Das integrierte Display sollte euch darüber informieren, wie lange die Restkapazität der Powerstation noch ausreicht, wenn der aktuelle Verbrauch konstant bleibt. So lassen sich realistische Einschätzungen über das Durchhaltevermögen des Unterwegsakkus treffen und möglicherweise noch gegensteuern, ehe der ganze Saft verbraucht ist.

Growatt Display

Gemäßigtes Laden

Während sich die Hersteller mit unterschiedlichsten Schnelllademodi dabei überbieten die Ladezeiten so kurz wie möglich zu halten, offerieren nur wenige Hersteller auch die Möglichkeit an die Eingangsleistung zu drosseln, um die Batterien damit zwar vergleichsweise langsam dafür aber so schonend wie möglich aufzuladen. Die Möglichkeit die Zellen mit halber Kraft zu laden, die Growatt sowohl über die App als auch am Gerät anbietet, sollte vorhanden sein.

Vita Settings App

Bluetooth und WLAN

Gut ausgestattete Powerstations verfügen heutzutage über eine flankierende Smartphone-Applikation. Diese Erlaubt die Fernsteuerung und lässt auch aus der Entfernung einem Blick auf Restkapazität und Leistungsabgabe zu. Hier ist eine duale Konnektivität mit Bluetooth und WLAN wünschenswert, die sowohl direkte Ad-hoc-Verbindung unterwegs zulässt als auch im Heimnetz funktioniert und Firmware-Updates einspielen kann. Schön Wäre eine App ohne Registrier-Zwang. Growatt erfüllt die ersten beiden Punkte, den dritten leider nicht.

Laden im App Store
‎myGro
‎myGro
Entwickler: Shenzhen Growatt New Energy Technology Co.,Ltd
Preis: Kostenlos
Laden

Bitte mit Leselicht

Wer vorhat seinen Stromspender auch mit auf Reisen zu nehmen, der sollte eine integrierte Lichtlösung zwingend voraussetzen. Hier will darauf geachtet werden, dass sich das Licht mit der zugehörigen Applikation an- und ausschalten lässt (niemand will sich noch mal aus dem Schlafsack Pellen, nur weil im Vorzelt noch das Licht brennt). Wenn zudem auch augenfreundliches Warmweiß leuchtet (die VITA 550 ist eher kalt) und die Möglichkeit vorhanden ist das Licht zu dimmen (dies geht bei der VITA 550 in fünf Stufen) gibt es dafür Pluspunkte.

Growatt Led Vita

Zellentyp

Ein Thema, das immer wieder beschäftigt. Grob verkürzt gilt folgende Faustregel: Bei den LiFePo4 handelt es sich um die „guten“ Zellen. Also die, die auch nach zehn Jahren im kontinuierlichen Einsatz noch 80 Prozent der Anfangskapazität liefern sollten und als weniger anfällig für Aussetzer und Fehlfunktionen gelten. Dafür sind Powerstations mit LiFePo4 meist spürbar teurer als die bewährten Lithium-Ionen-Zellen, die auch in Rechnern und Smartphones verbaut sind. Der Gabelstapler-Hersteller Feyter hat hier eine Infografik zum Thema, die die Unterschiede grob aber ganz anschaulich verdeutlicht.

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Feyter-Infografik: LiFePo4 (Lithium-Eisenphosphat) und Lithium-Ionen-Zellen im Vergleich

Anschlüsse und QI-Pflicht

Was die Anschlussmöglichkeiten angeht, sind gesonderte USB-Anschlüsse zwar komfortabel, wichtig ist jedoch dass mindestens zwei Schuko-Steckdosen verfügbar sein sollten. Vorhandene USB-C-Ports sollten zudem den Power-Delivery-Standard und eine Leistungsabgabe von bis zu 100 Watt unterstützen. Hier werden für schnelle Endgeräte-Ladungen dann keine gesonderten Netzteile mehr benötigt, was sich positiv auf das Reisegepäck auswirkt.

Zudem sollte eine integrierte, drahtlose Ladeoption für Smartphones vorhanden sein. Egal ob iPhone oder Android, auf die drahtlose Stromaufnahme verstehen sich heute so gut wie alle Endgeräte. Diese jederzeit nutzen zu können, ohne auf zusätzliche Kabel, Stecker oder Gelegenheiten warten zu müssen, ist super-bequem und sticht die (definitiv auch vorhandenen) Nachteile der drahtlosen Smartphone-Ladung schnell aus.

Qi Ladung Top 2000

Als USV geeignet?

Man steht nicht das ganze Jahr auf dem Zeltplatz. Zu Hause können vorhandene Powerstations das restliche Jahr als unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV)für stationäre Rechner genutzt werden. Zwischen iMac und Wandsteckdose geschaltet, können Powerstations mit USV-Eignung im Fall eines Stromausfalls dafür sorgen, dass Geräte weiterlaufen und keine Inhalte verloren gehen. Hierfür muss die Powerstation jedoch in der Lage sein, im Fall eines Stromausfalls schnell umzuschalten.

VITA 550 Durch AC Laden

Leistungsabgabe und Kapazität

Wir schließend mit den beiden Punkten, die den Endpreis am stärksten beeinflussen: Die Maximale Leistung in Watt und die Kapazität in Wattstunden.

Hier entscheidet ausschließlich die eigene Präferenz und die voraussichtliche Nutzung der Powerstation. Wichtig zu wissen: Bei den derzeit am Markt erhältlichen Angeboten liegen die durchgehend verfügbare Leistungsabgabe in Watt und die insgesamt vorhandene Kapazität in Wattstunden fast immer auf Augenhöhe. Eine Powerstation, die mit einer Kapazität von 500 Wh ausgestattet ist, liefert meist auch grob 500 Watt Leistung. Viele Anbieter liefern einen zusätzlichen Leistungswert, der sich auf kurzfristige Lastspitzen konzentriert. Diesen solltet ihr beim Kauf ignorieren und nur den regulären Leistungswert mit euren Anforderungen abgleich.

Kuehlschrank

Für den Autokühlschrank braucht es keine 1500 Watt

Ihr müsst euch hier also Fragen: Welche Verbraucher sollen am Gerät betrieben werden? Soll hin und wieder auch der 900-Watt-Wasserkocher eingeschaltet werden? Dann muss es eine Powerstation sein, die etwa 1000 Watt konstante Leistung liefert, diese haben dann meist auch um die 1000 Wh Kapazität. Geht es hingegen vornehmlich um die Versorgung von Laptops, Wärmedecken, Bluetooth-Lautsprechern und LED-Lichtern, dann reichen handlich kleine Stationen mit überschaubarer Kapazität und ebenso überschaubaren Leistungsabgaben.

Growatt VITA 550

Die Growatt VITA 550 bietet eine Leistung von 600 Watt und eine Kapazität von 538 Wh, verbaut LiFePO4-Zellen, zwei Steckdosen, vier USB-Ports, eine LED-Beleuchtung, eine drahtlose Lademöglichkeit, besitzt eine brauchbare App und kostet offiziell 599 Euro. Bei Amazon gibt es das Gerät zum Marktstart mit einem 80-Euro-Coupon für gerade für 519 Euro.

Produkthinweis
GROWATT Tragbare Powerstation 538Wh Solargenerator: Vita 550 LifePo4-Power Station, 230V/600W AC-Ausgänge Schnellladung... 519 EUR

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26. Jun 2023 um 18:16 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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    13 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • Naja, ich glaube die Anwendungsbereiche sind zwar bei den Powerstations <1000Wh ähnlich, nämlich Energie mobil abseits der Steckdose zu haben, und diese ggf mit einer Solartasche „nachladen" zu können. Aber im Detail werden die sich deutlich unterscheiden.
    Wenn ich eine Powerstation nutze, um autark zu campen, dann brauche ich keine Schukosteckdosen und schon gar kein Ladepad. Ineffizienter gehts dann nicht mehr. Und den Strahler im Klotz als Lampe zu nutzen… wer's mag.
    Wenn ich sie im Van als Batterieersatz nutze, sieht's anders aus, dann bin ich aber wohl auch eher nicht mit mickrigen 500, 600Wh unterwegs.
    Mit dem Fahrrad oder zu Fuß werde ich mir hingegen sicher keine 600Wh bei ca. 7 kg in den Rucksack packen.

    Und wenn ich dann feststelle, dass meine Kompressorbox mit 600 Wh gute 2 Tage läuft, wenn ich noch ein iPad und iPhone zu laden habe, werde ich auch sehen, dass das vielleicht knapp ist, wenn die Sonne mal nicht so scheint oder ich den Tag über nicht nachladen kann, weil ich unterwegs -also nicht am „Lager"- bin.
    Also doch eher eine individuelle Entscheidung.

    • Du sagst es.
      die von der Redaktion erwähnte Nutzung als Notstromgeber ist mit solchen Leistungsdaten auch sehr lächerlich. das
      muss leider mal wieder gesagt werden.
      k. A. wie man mit 500W oder 1000W ne komplette Wohnung / Haus wenigstens über ein paar Stunden versorgen will, zumal man erstmal elektrisch dafür bisschen was vorbereiten muss.

      apropos: normale Heim-Wasserkocher haben um 1800 bis 2500 Watt. Nur mal so am Rande ;)
      viel Spaß dann beim Wasserkochen, wenn so nen Teil dann sofort leer ist.

  • LiFePo4 ist auch so ein Hype. 3500 Ladezyklen, das mag vielleicht für den ein oder anderen sinnvoll sein, aber für die Masse? Eher nicht. Die nutzen das Ding ein paar mal im Jahr. Schwerer, teurer und die Anzeige(Restlaufzeit) aufgrund des Spannungsverlaufs deutlich ungenauer. Wenn man dann dem Herstellerrat folgt und alle 2 Monate kalibriert, dann braucht man natürlich ein paar extra Zyklen. ;-)
    Sicherheitsaspekt? Geschenkt. Explodierende und brennende Handys und Powerbanks sind ja nicht gerade an der Tagesordnung.
    Und in nicht mal drei Jahren ist der Klotz eh überholt und ein Fall fürs den Elektroschrott: Wie viele USB C Eingänge mit 100 W hatte sie noch mal? Ach ja, einen…
    Wohl dem, der also 2033 das Ding noch mit fast jungfräulichem Akku aus dem Keller fischen kann. :-)

  • Wie ist es mit der Lautstärke beim Laden oder in Benutzung unter Last?

  • Checkt mal bei youtube „brauch ich eine power station“

    seien wir ehrlich, 99% der Leute brauchen keine. wenn überhaupt eine kleine power Bank 10k mha.

    lasst euch nicht verarschen

    • Klar brauchen 99% der Leute die Teile nicht. Aber seit wann geht es darum? Wir habe eine fürs Camping gekauft. Um Wasserpumpe, Licht, Kühlbox usw. auch beim Übernachtungen abseits von Campingplätzen auf längeren Fahrten betreiben zu können. Oder die Kühlbox im Auto auch ohne Strom des Fahrzeuges betreiben zu können. Aber ich nutze Sie zu Hause tatsächlich auch als Verlängerungskabel oder zum mobil machen meiner kabelgebundenen Heckenschere. Die Einsatzmöglichkeiten sind Vielseitig. Einige Geräte können ja auch als Pufferspeicher für das Balkonkraftwerk genutzt werden.

  • Jetzt noch eine übersichtliche Tabelle welche die sinnvollen Must haves der derzeit angebotenen Boxen vergleicht und ihr seid meine Helden

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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