Über als 300.000 Festplatten im Blick
Jahresauswertung 2024: Die zuverlässigsten Platten für NAS und Backups
Der Cloud-Speicherdienst Backblaze hat seine jährliche Auswertung der hauseigenen Festplatten-Statistiken vorgelegt. Eine Bestandsaufnahme, die Praxiswerte zur Zuverlässigkeit aktueller Festplatten liefert und gerne als Tippgeber für die Ausrüstung der eigenen NAS- bzw. Speicherlösungen herangezogen wird.
Zum Jahresende 2024 verwaltete Backblaze insgesamt 305.180 verwaltete Festplatten. Die jetzt veröffentlichte Statistik konzentriert sich vorwiegend auf jene Laufwerke, die sich um die Datenspeicherung kümmerten und analysiert deren Ausfallraten. Zudem werden die langfristigen Fehlerraten der im Rechenzentrum genutzten Festplattenmodelle betrachtet.
Die Auswertung basiert auf 300.633 Festplatten. Neu eingeführt wurden im Dezember 1.200 Festplatten mit einer Kapazität von 24 Terabyte (TB) vom Hersteller Seagate. Laut Backblaze sei bis zum Quartalsende kein einziges dieser Laufwerke ausgefallen. Andere Modelle mit niedrigen Ausfallraten sind unter anderem eine 4TB-Festplatte von HGST sowie 8TB-, 14TB- und 16TB-Modelle von Seagate.
Sinkende Fehlerquote durch neue Modelle
Die durchschnittliche Ausfallrate (Annualized Failure Rate, AFR) für das vierte Quartal 2024 lag bei 1,35 Prozent und fiel damit gegenüber den 1,89 Prozent aus dem Vorquartal. Laut Backblaze könnte dies auf den zunehmenden Einsatz größerer Festplattenmodelle zurückzuführen sein. Allein im Jahr 2024 wurden über 53.000 neue Laufwerke installiert, insbesondere Modelle mit Kapazitäten von 20 TB, 22 TB und 24 TB. Diese wiesen eine durchschnittliche Fehlerquote von 0,77 Prozent auf und haben damit zur Verbesserung der Gesamtstatistik beigetragen.
Besonders auffällig ist der kontinuierliche Rückgang von 4TB-Festplatten im Rechenzentrum. Zum Jahresende waren nur noch rund 4.000 dieser Laufwerke in Betrieb, dabei lag die Ausfallrate dieser älteren Platten noch bei 2,12 Prozent.
Hersteller im Vergleich
Die durchschnittliche Ausfallrate aller beobachteten Festplatten lag im Jahr 2024 bei 1,57 Prozent und damit unter dem Wert von 1,70 Prozent aus dem Vorjahr. Unterschiede zeigten sich jedoch zwischen den Herstellern:
- WDC-Laufwerke wiesen durchgehend niedrige Fehlerquoten auf, mit Schwankungen zwischen 0,0 Prozent und 0,85 Prozent.
- Toshiba-Festplatten bewegten sich stabil im Bereich von 0,80 bis 1,52 Prozent.
- Seagate konnte eine leichte Reduzierung der Fehlerquote von 2,25 Prozent im Jahr 2022 auf 2,0 Prozent im Jahr 2024 verzeichnen.
- HGST verzeichnete einen Anstieg der Fehlerquote, insbesondere durch zwei 12TB-Modelle, die im Jahr 2024 höhere Ausfallraten aufwiesen.
Das ist interessant und ich glaube mal, dass alles korrekt ermittelt wurde. Da schneidet Seagate aber übel ab.
Hier gibt es nur zwei Zustände, Sie geht oder seagate nicht
+1 :D
YMMD
NEIN, ist natürlich ALLES KOMPLETT FALSCH ermittelt…!!! XD
Interessante Statistik. Danke für den Hinweis!
Sind das die Seagate HDDs die jetzt überall als Betrug auftauchen?
Scherz.
Viel wichtiger ist doch in dem Zusammenhang zu wissen, dass der Ursprung der Betrügereien nicht nur von Seagate HDDs abgedeckt werden kann (machen ca. 40% des Marktes aus). Man kann also davon ausgehen, dass die restlichen 60% von von Toshiba, WD etc. abgedeckt werden. Diese haben aber das „Problem“, dass man ihre waren SMART-Werte nicht mehr ermitteln kann. Nur bei Seagate gab es (glücklicherweise) einen 2. Speicher, der diese Werte speicherte, wodurch der Schwindel aufgeflogen ist. Du kannst also davon ausgehen, dass es weltweit genügend WD, Toshiba, … HDDs gibt, die gebraucht sind und als neu verkauft werden, weil ihre SMART Werte zurückgesetzt wurden. Leider gibt es da bisher keine Tools, die das aufdecken können.
HGST wurde 2018 eingestellt und ging komplett in WDC über. Heißt das jetzt, dass Western Digital sowohl die zuverlässigsten wie auch die unzuverlässigsten Festplatten anbietet?
Ich würde sagen, sie befinden sich jetzt im Mittelfeld ;)
Dann sind also so ziemlich alle gleich? XD
Habe gerade zum Jahreswechsel meine WD Red Festplatten getauscht da meine Synology auf einer von 2 Raid Platten fehlerhafte Sektoren gemeldet hatte. Die Festplatten waren aus 2013 und liefen seitdem 24/7 mit 4 Überwachungskamers die dauerhaft aufzeichnen. Die andere Platte funktioniert noch tadellos und dient nun vermutlich noch ein paar Jahre als zusätzliches Backup Medium. Bin sehr begeistert. Die neuen Festplatten sind jetzt natürlich wieder WD Red geworden.
Gibt es keine OpenSourse Lösung sowas auf seinem NAS selber zu installiert, dass wir alle unsere Daten in einer Cloud senden und auswerten? Das wäre doch eine noch bessere Ermittlung.
OK…