iTunes 7: Covers werden getrennt gespeichert
So sexy das neue CoverFlow-Feature in iTunes 7 auch ist, und so sehr
sich gerade die Listen-Ansicht als überaus hilfreich beim pflegen und
optimieren der eigenen Musikbibliothek darstellt – der neu eingeführt
Umgang mit dem Album-Artwork bringt bei genauerem Hinsehen etliche
nicht unerhebliche Änderungen mit sich.
Um kurz den Unterschied zu vorangegangenen iTunes-Versionen zu
verdeutlichen, ein kleiner Blick auf die jeweilige Cover-Verwaltung.
Während iTunes 6 sich noch strikt an den ID3V2-Standard für Tags
hielt, und angezeigte Cover grundsätzlich aus den einzelnen MP3-
Dateien ausgelesen bzw. dort eingebettet hat, kommt Version 7 nun
zusätzlich mit einer eigenen Bibliothek für Coverabbildungen. In
einer weit verzweigten Ordner-Struktur (unter Windows in \iTunes\Album Artwork\local\ und
unter Mac im Ordner iTunes/Album Artwork zu finden) wird die Grafik
als iTunes-eigene itc-Datei abgelegt.
CoverFlow dürfte wohl der Hauptgrund für diese Konzeptänderung
sein. Will man eine schnelle und flüssige Anzeige gewährleisten, so
liegt es auf der Hand, dass man die Bilder nicht für jeden Track
extra aus den MP3-Dateien ausliest, sondern über eine
Datenbankstruktur direkt auf die Grafikfiles zugreift. Noch
effektiver wird das Ganze dadurch, dass iTunes nun direkt nach
Interpret und Albumtitel sucht, also die Grafik nicht mehr für jeden
Song des Albums extra gespeichert werden muss. Sobald ein Track
gespielt wird oder das passende Album in der Coverflow-Darstellung
auftaucht, legt iTunes eine Artwork-Kopie im oben genannten Ordner ab
und kann bei der nächsten Wiedergabe darauf zugreifen.
Was ganz vernünftig klingt und sicher seine Vorteile hat, bringt aber
vor allem für Anwender mit großen iTunes Bibliotheken und Menschen,
die ihre Files auch mal ohne iTunes auf einen anderen Rechner oder
Player schieben auch mögliche Nachteile mit, die man zumindest kennen
sollte. Teilweise benötigt iTunes nun etwas länger beim Starten und
Beenden des Programms weil es jeweils erst die Bibliothek laden bzw.
sichern muss, das kann man noch verkraften. Ärgerlich kann es aber
werden, wenn eigene MP3s weitergegeben oder auf anderen Playern als
selbst synchronisierten iPods anhören werden. Denn die in iTunes 7
frisch integrierte Coversuche kümmert sich nur noch um die eigene
Bibliothek und damit die Darstellung im eigenen iTunes und dem iPod,
das MP3-File bleibt unangetastet. In der Folge erscheint alles, was
mit Hilfe der iTunes-Coversuche entsprechend aufgepeppt wurde,
spätestens auf der selbst gebrannten MP3-CD wieder farblos.
Angesichts der bisher allerdings auch nicht wirklich beeindruckenden
Trefferquote des neuen Features emfpehlen wir sowieso, die Covers wie
bisher manuell zu verwalten. In unseren Tests wurden wir bisher
leider zu oft mit nicht gefundenem oder gar falschem Album Artwork
konfrontiert, nicht umsonst gibt es in iTunes zusammen mit der
Funktion „Albumcover laden“ die Möglichkeit, das geladene Cover
anschließend auch wieder zu entfernen.