100-Seiten-PDF mit Ausnahmen
Irreführende Werbung: Telefonflat von 1&1 war gar keine
Das Landgericht Koblenz hat einer Klage des Verbraucherzentrale Bundesverbandes stattgegeben, die dieser gegen den in Montabaur ansässigen Telekommunikationsanbieter 1&1 eingereicht hat. Die Richter schließen sich damit der Meinung der Verbraucherschützer an, die die von 1&1 angebotene Telefon-Flatrate als irreführend bezeichnet hatten.
„Unbegrenzt für 0 ct/Min. telefonieren“
So hatte der Telekommunikationsanbieter seinen Kunden eine Telefon-Flatrate verkauft, die jedoch nicht für Servicenummern mit Ortsvorwahl galt. Für diese, vom Verbraucher nicht von regulären Rufnummern zu unterscheidenden Servicenummern, wurde trotz Flatrate eine Minutenpauschale von 2,9 Cent berechnet.
Zwar bot das Unternehmen auf seiner Webseite ein umfangreiches, über 100 Seiten starkes PDF-Dokument an, in dem alle von der Telefon-Flatrate ausgenommenen Rufnummern gelistet waren, versteckte dies in den Tiefen des eigenen Portals allerdings so gut, dass dies für viele Kunden so gut wie nicht aufzuspüren warn. Ohnehin dürfte die Mehrheit der Kunden nach Werbeaussagen wie „Unbegrenzt für 0 ct/Min. ins deutsche Festnetz telefonieren“ gar nicht auf die Idee gekommen sein, die Augen nach einem Dokument mit Ausnahme-Rufnummern aufzuhalten.
100-Seiten-PDF mit Ausnahmen
Dies sorgte in den Pandemie-Monaten dann dafür, dass Kunden die an entsprechenden Homeoffice-Konferenzen zu gelisteten Rufnummern teilnahmen, trotz „Telefon-Flatrate“ mit zusätzlichen Rechnungen konfrontiert wurden.
Eine Praxis, die das Landgericht Koblenz so nicht durchgehen lässt. 1&1 hätte im aktuellen Fall eindeutig auf irreführende Werbung gesetzt und die Einschränkungen auch auf der Webseite nicht durch klare und unmissverständliche Hinweise hervorgehoben. Das Urteil des Landgericht Koblenz (Aktenzeichen: 3 HK O 43/20) kann in diesem PDF eingesehen werden:
Das Landgericht Koblenz schloss sich der Auffassung des vzbv an, dass die Flatrate-Werbung irreführend war. Ein durchschnittlicher Verbraucher erkenne eine Verbindung ins Festnetz an der Ortsvorwahl. Die Werbung werde so verstanden, dass sämtliche Anrufe zu solchen geografischen Festnetznummern von der Flatrate erfasst sind und keine über das pauschale Entgelt hinausgehende Kosten anfallen. Die Werbung mit einer Telefonflat sei angesichts der ausgenommenen kostenpflichtigen Ortrufnummern daher unwahr.
Gute Entscheidung. Der Begriff ‚Flat‘ ist ohnehin ausgelutscht durch die zahlreichen Pseudo-Flatrates insbesondere beim Thema Daten. Man hätte von Anfang an regulieren müssen dass der Begriff ausschließlich für auch wirklich _echte_ Flatrates ohne jegliches wenn und aber benutzt werden darf und man sich für alles andere irgendwelche anderen Worte ausdenken muss.
Raider heißt jetzt Twix, bis auf den Namen ändert sich nix…
Verstehe echt nicht warum manche immer so geil auf irgendwelche ausgedachten Bezeichnungen sind. Du kriegst wahrscheinlich auch schnappatmung bei Mandelmich (wenn es auf einer milchverpackung steht und nicht auf Seife) :D
Also wenn du Mandelmilch auf eine Tetrapackung schreibst, verklagt die Milchlobby dich schneller als du kucken kannst …
Genau, Bezeichnungen sind Schall und Rauch. Sagst Du das auch wenn Du beispielsweise einen Massivholztisch kaufst und bei Lieferung zu Hause feststellt dass er aus Kunststoff ist? Komm, sei nicht so geil auf Bezeichnungen …
Ist steht mandelmilch drauf… aber kaum Mandel drin!
Werbung darf so vieles…
Das Produkt darf gar micht Milch heißen, soviel dazu
Scheuermilch aber schon
Wenn ich nen Massivholztisch bestelle und Pressspan oder Plastik bekomme, geht das natürlich zurück!
@Gascheto auf Seife darf sehr wohl Mandelmilch stehen :)
…wieso wenn irgendwann gedrosselt wird, dann ist doch weiterhin ein unlimtierter Zugang incl oder ?
Unlimitiert was das theoretische Volumen betrifft ja, aber eben mit Einschränkungen. Ursprünglich war der Begriff aber eben mal ein Produkt ohne Beschränkungen und Kleingedrucktes. Die ‚Light‘-Flats kamen erst mit der zunehmenden Nutzung des Internets der breiten Masse. Als meine Generation (bin auch schon etwas älter ;-)) mit Internet loslegte gab es das noch nicht. Da war eine flat eben eine flat, Kleingedrucktes gab es nicht.
Das ist so ähnlich als wenn du sagst von Ort A nach Ort B gibt es eine Autobahn.
Leider endet die Autobahn nach 1 km und die restlichen 599 km sind Kopfsteinpflasterstraße.
Würdest du diesen Weg einem Freund als Autobahnstrecke empfehlen?
Ja würde ich :-))
@Gacheto
Dann ist 1&1 genau der richtige Provider für Dich :-)
Endlich haben die mal einen auf den Sack gekriegt. Das war mal nötig. Wenn man da kündigen will geht meist alles daneben und man ist noch einmal eine Zeit im Vertrag gefangen, selber schon so erlebt und dann wird vertröstet und sich raus geredet, weil es ja immer die anderen sind! Innerer Reichsparteitag. Ende der Durchsage.
… ich kenne wenige die 1&1 haben und zufrieden sind. Da geht es aber weniger um die Leitung sondern eher um das Thema Service und Rechnung.
Es ist aber noch gar nicht solange her, da gab es von der Telekom eine „Flat“ bei der nur Anrufe zu anderen Telekomfestnetz Anschlüssen inclusive waren. Was war dann das ?
Die gibt es aktuell immer noch.
1&1 ist super!
Eine Flat im Carriernetz. Solange das auch so kommuniziert wird ist’s auch in ordnung
War aber noch nie wirklich bis zum Ende gedacht seit man Rufnummern portieren kann!
1&1 ist mir bis jetzt immer nur negativ aufgefallen und bestätigt auch die absolut miserablen Erfahrungen die wir als Kunde bei 1&1 hatten.
Ich würde meinen Lebtag nicht mehr einen Vertrag mit denen machen.
Und was ich so lese mache ich damit keinen Fehler.
Die Leute von 1&1 sind einfach hinterlistige p*nn*r! Das erinnert mich an die vergleichende Werbung von vor ein paar Jahren.
Bis jetzt wusste ich nicht einmal dass es Service Nummern mit Ortsvorwahl gibt die aber trotzdem abgerechnet werden! Das ist eigentlich unlogisch
Ick och nich
1&1 bescheißt wo es nur geht! Wenn man da einen Vertrag abschließt sollte man sehr genau das Kleingedruckte lesen!
Wenn man es findet!
Ich habe bei meinem SimOn (Vodafone) Vertrag auch immer wieder irgendwelche Kosten drauf. Nervt!
Flat bedeutet unbegrenzt, wie man man das denn wieder einschränken? Mannomann 1&1, sollten die anderen Anbieter gewarnt sein.
Ich bin ein sehr zufriedener 1&1 Kunde. Habe mit dsl 50 angefangen und bin jetzt bei 100. Bekomme dank zweijährlicher Kündigung immer wieder den DSL Young Tarif obwohl ich für diesen zu alt bin.
Das Problem ist nicht die Firma sondern die Manager dort, die keinen Kompass für recht und Ordnung haben. Wer seine Kunden vorsätzlich bescheißt wird auf Dauer keinen Erfolg haben – was man am Aktienkurs ja schön nachvollziehen kann.
Die Ausnahme kann man schnell kurzfassen: alle Rufnummern
Ich habe viele Verträge bei 1&1 und bleibe da, alles läuft reibungslos. Ob internet, homepage oder mobile Telefonie
1&1 hatte ich schon 2x… einmal und nie wieder! Stehen bei mir ganz oben auf der schwarzen Liste. Sehr unfreundlicher Kundenkontakt wenn man seinen Vertrag kündigen möchte. Mehrere Einschreiben wurden ignoriert. Als ich den Nachweis erbrachte das die Kündigung ordnungsgemäss zugestellt wurde, haben die einfach behauptet, ich hätte der Kündigung telefonisch wiedersprochen. Erst ein Anwalt hat dann Abhilfe geschafen. Hat mich Nerven, Geld und Schlaf gekostet. Never again!