In Großbritannien zu wenig Steuern bezahlt? Apple erneut in der Kritik
Die britische Boulevardzeitung Daily Mail prangert plakativ die angeblich zu geringen Steuerzahlungen Apples in Großbritannien an: Das Unternehmen habe im letzten Jahr lediglich 12,9 Millionen Pfund Steuern bezahlt, ein Betrag, den Apple innerhalb von nur zwei Stunden wieder erwirtschaftet habe.
Weltweit hat Apple dem zufolge allein in den letzten drei Monaten des Jahres 2015 12,9 Milliarden Pfund Gewinn eingefahren. Separate Zahlen für Großbritannien werden offiziell nicht ausgewiesen, doch Schätzungen zufolge hat Apple dort im Geschäftsjahr 2015 rund 2 Milliarden Pfund Gewinn eingefahren. Nach britischem Steuerrecht würde dies eine reguläre Besteuerung von 400 Millionen Pfund nach sich ziehen, bezahlt wurden aber eben deutlich weniger.
Apple hat eine Anfrage diesbezüglich mit der Standard-Erklärung „Wir bezahlen die gesetzlich vorgeschriebenen Steuern in vollem Umfang“ abgetan. Ähnliche Antworten hatte Apples PR-Abteilung in den vergangenen Monaten mehrfach auf Lager, wenn die Steuerpraktiken des Unternehmens zum Thema wurde. Im März musste das Unternehmen sich hinsichtlich der umstrittenen Niedrigsteuer-Angebote am Europa-Standort Irland gegenüber der EU-Kommission erklären. Eine Entscheidung über mögliche Strafzahlungen steht hier noch aus.
Let’em bleed!
Apple bezahlt vermutlich genau das, was sie laut Gesetz müssen. Nicht mehr und nicht weniger. Wer zu wenig zahlt, wird von der Steuerbehörde geschnappt und wer zuviel zahlt, wird entlassen. Das macht jede Firma so.
Das stimmt zwar. Aber das verstehen nur die wenigsten und ihr Hobbys sind diffamieren.
Ist auch so.
Wer will dem Staat mehr geben als er muss?!?
Wenn ihr die Wahl habt dem Staat soviel zu geben wie ihr müsst oder freiwillig mehr, wofür würdet ihr euch entscheiden? :D
Na dann sollten sie schleunigst nachzahlen, ist grad besonders günstig *ironie off*
GB beginnt zu hamstern
Eine Firma wie Apple zahlt stellten das was sie müssten.!!!
*Immer
Wenn sie laut geltendem Recht so wenig bezahlen müssen, kann Apple ja nichts dafür, sondern der Gesetzgeber.
Frei nach schotti: wä?
Begründe das bitte. PS.: Deine Tastatur klemmt bei der ! Taste…
Die betroffenen Länder sollten sich endlich zusammentun und Steuerschlupflöcher gnadenlos ausmerzen, damit solche Zecken wie Apple und Amazon endlich die Steuern zahlen, die auch kleinere Geschäfte und lokale Unternehmen zahlen. Es kann nicht angehen, dass Amazon einen verschwindend kleinen Anteil an Steuern zahlt während der Buchhändler um die Ecke gut die Hälfte seines Gewinns an den Staat abdrücken muss.
Um diese Gesetzesänderungen anzustoßen sollte beispielsweise Großbritannien Apple mit sofortiger Wirkung verbieten ihre Produkte online oder über die App Stores zu verkaufen. Dann sollten weitere westliche Industrienationen nachziehen. Mal sehen, ob es sich Apple leisten kann mehrere Jahre ohne große Teile des westlichen Marktes zu existieren. Sollen sie doch klagen, wenn es ihnen nicht gefällt. Die Mühlen der Justiz mahlen bekanntlich sehr langsam.
Solche Kommentare zeugen von großer Unwissenheit. Ich versuche es mal einfach zu erklären:
1. Apple ist ein Aktienunternehmen und damit der Gewinnoptimierung seiner Teilhaber verpflichtet und zwar gesetzlich, nicht nur moralisch. Unternehmen würden schon verklagt, weil sie laut Kläger diese Pflicht nicht ernst genommen haben.
2. Wenn man sich als global aufgestelltes Unternehmen mehr oder weniger heraussuchen kann, wo man Steuern zahlt, da gesetzliche „Schlupflöcher“ und Konkurrenz zwischen Staaten hinsichtlich der Steuerraten bestehen, dann wird diese Situation genutzt werden bzw. in Anlehnung an Punkt 1 muss sie das sogar.
3. Dass sich die EU diese Praktiken nun genauer anschaut und sehr wahrscheinlich dagegen vorgehen wird, ist begrüßenswert, aber zum einen auch reichlich spät und zum anderen moralisch fragwürdig, denn Apple müsste finanziell für einen Fehler geradestehen, der durch eine dritte (juristische) Person, nämlich Irland begangen wurde, indem dieses einen nach EU-Ansicht illegalen Sonderdeal mit Apple aushandelte. Solche Dinge haben das Potential negativ auf Investitionen, und damit letztendlich auf die wirtschaftliche Entwicklung zu wirken, da sich für Investoren die Risiken erhöhen, wenn weniger Rechtssicherheit besteht. Stell dir vor die Bundesregierung erlässt plötzlich ein Gesetz, dass die Bürger dazu verpflichtet, für die letzten 10 Jahre 50% mehr Steuern zu zahlen, da das vorherige Steuergesetz der Vorgängerregierung formale Fehler enthielt. Würdest du, als Steuerzahler, dich hier fair behandelt fühlen oder würdest du möglicherweise in Betracht ziehen, in die Schweiz zu ziehen, wo solche Beschlüsse nicht vorgenommen werden?