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Nach VPN-Apps jetzt Feed-Reader

In China: Apple entfernt jetzt auch RSS-Reader aus dem App Store

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55 Kommentare 55

Die Chinesischen Behörden haben sich nach der Offensive gegen die im App Store angebotenen VPN-Applikationen, von denen Apple fast eintausend entfernen musste, nun offenbar auf eine weitere Kategorie ab Werk neutraler Anwendungen eingeschossen, die Apple aus der Auslage des chinesischen App Stores tilgen soll. Aktuell scheinen Feed-Reader im Visier der Behörden zu stehen.

Die News- oder RSS-Reader, wie Apps dieser Kategorie auch bezeichnet werden, sind nach dem Download für gewöhnlich leer und können erst nach der Konfiguration durch den Nutzer zum automatisierten Abruf von Nachrichten und Blog-Einträgen genutzt werden. Ein gutes Beispiel ist etwa NetNewsWire.

Dies scheint jedoch schon einen Zacken zu viel Meinungsfreiheit zu symbolisieren. So haben sich in den vergangenen Tagen mehrere Entwickler populärer Feed-Reader zu Wort gemeldet, deren Anwendungen von Apple aus der chinesischen Filiale des App Stores entfernt wurden.

Unter den betroffenen Applikationen befindet sich unter anderem die beliebte Multiplattform-Anwendung Reeder, sowie Fiery Feeds, ein News-Reader für Power-Nutzer.

Feed Reader

Schon in der Vergangenheit war Apple gegen einzelne Anbieter von Feed-Readern vorgegangen, die in China verfügbar waren und verwies, wie im Fall des Inno-Reader stets auf Punkt 5 der App Store-Richtlinien. Diese besagen, dass Apps regionale Rechtsprechung und Gesetze respektieren müssen.

Meinungsfreiheit nicht im Leitbild

Chinakritische Aktionäre hatten Apple erst kürzlich dazu aufgefordert, das Recht auf Meinungsfreiheit im Leitbild der Firma festzuschreiben. Dieses Vorhaben scheiterte jedoch. Im Rahmen der Hauptversammlung stimmten knapp 60% der Anteilseigner gegen eine entsprechende Neuregelungen.

Apples China-Strategie haben wir im Sommer 2017 hier unter der Überschrift „Wes Brot ich ess, des Lied ich sing“ zusammengefasst.

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30. Sep 2020 um 15:40 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • So ist es. „Pecunia non olet“. Fürs eigene Portemonnaie müssen auch schon mal Meinungsfreiheit und Menschenrechte geopfert werden „können“.

  • Ein traumhaftes Land… und wir lecken weiter deren Speichel.

  • Ein RSS-Reader ruft doch nur Feeds ab, die auch so direkt erreichbar sind. Wo ist der Unterschied zum Browser?

    • Wirkt so, als wären die Inhalte der RSS-Reader bzw der Feeds schlechter überwachbar oder schwieriger automatisch zu zensieren, als Inhalte, die so im Internet rumdümpeln. Hier kannst du alle möglichen Feeds empfangen zB von internationalen Zeitungen, deren Webseiten in China gesperrt sind.

      Könnte allerdings auch so sein, dass sie hier einen einfachen Ansatz haben weiter zu zensieren, da Apple gefühlt alles umsetzt, was das chinesische Regime fordert.

  • Ein riesiges Schandfleck, wie Apple und Tim Cook, gegen ihre sonstigen Erklärungen, der chinesischen Führung seit Jahren in den Rektum kriecht. Zum Speien.

    • Das sind Unternehmen. Keine Politiker. Ein Unternehmen darf gerade in China nur unter Auflagen agieren.

    • Aber doch nicht nur China: Apple hält sich in jedem Land an die dort geltenden Gesetze bzw. Anweisungen der Regierung. In USA zum Beispiel musste Apple die App TikTok wegen der Trump-Anordnung aus dem Store nehmen.
      In Deutschland mussten schon Apps entfernt werden, die neonazistische Inhalte verbreiten.
      Nicht, dass ich das gut fände. Aber das Problem ist nicht Apple, sondern die Regierungen, die solche Menschenrecht-verletzenden Regelungen einführen.
      Buchverlage veröffentlichen in China aus dem gleichen Grund viele Inhalte auch nicht.

      • Starkes Stück, das Entfernen von rechtsradikalen Inhalten mit Menschenrechtsverletzungen gleichzusetzen.

        Zumal der Vergleich unsinnig ist, Apple entfernt solche Inhalte selbstständig, da sie gegen ihre eigenen Richtlinien verstoßen.

    • Ich finde das alles nicht so schlimm. Das einem die Politik in China nicht gefällt ist die eine Sache, aber sich herauszunehmen, zu glauben man hätte ein alleiniges Recht auf die Wahrheit ist schon sehr vermessen. Jedes Land macht seine eigenen Gesetze. Wenn ich auf dem Markt tätig bin, muss ich nach deren Gesetzen spielen. Viele unserer europäischen Regeln halten viele andere Länder auch für quatsch oder unmoralisch. Moral und Recht sind halt nicht schwarz und weiß, sondern der Konsens einer lokal begrenzten Gruppe von Menschen.

      Wenn du nach deinen idealen leben möchtest, kannst du das tun. Dann solltest du aber auch alle günstig in China produzierten Artikel aus deinem Leben verbannen. Andernfalls wäre auch das Doppelmoral. Wenn wir andere davon überzeugen möchten (falls das überhaupt notwendig ist) unsere Vorstellungen von einem fairen Leben zu teilen, dann sollte man die Menschen dafür begeistern. Aber mit dem erhobenen Zeigefinger durch die Welt gehen und sagen: „Ihr macht das falsch!“, erzeugt nur den Gegenteiligen effekt.

      • Wow danke Marcel. Das war seit langem einer besten Beiträge die ich gelesen habe!

      • Sorry Marcel aber China unterdrückt seine Bevölkerung und tritt Meinungsfreiheit und Menschenrechte mit Füßen…..Da gibt’s nichts zu akzeptieren oder zu tolerieren.

      • @derzoelli: Das ist deine Meinung, aber eine Meinung aus deiner Perspektive und deinem Land. Aber die Welt ist nicht Deutschland oder Europa. Es gibt so viele Menschen die ein völlig anderes Verständnis von Moral haben.

      • @ Marcel
        Opportune Haltung, die unter dem Mantel der Diversität und Toleranz letzlich Handlungen für legitim erklärt, weil sie (in dem jeweiligen Rechtssystem und deren Moral) legal sind.
        Die Menschenwürde ist universell, da gibt es keine zwei Meinungen. Aus dieser leiten sich zwingend Grundrechte ab.
        Die Abkehr (Unterdrückung) deren als zu tolerierende Moralvorstellung anzusehen, ist erschreckend, da man mit der gleichen Argumentation auch die Politik der NSDAP rechtfertigen könnte.

      • @Marcel
        Grundsätzlich stimmt das.

        Aber von irgendeinem „Konsens“ kann bei China ja wohl keine Rede sein. Die Bürger in China können ihre Diktatur leider nicht abwählen.

  • Nicht ganz off-topic, aber auch nicht ganz das Thema: Ich habe erst vor zwei Tagen auf die App „News Explorer“ gewechselt und bin schockiert, was ich die letzten Jahre verpasst habe. Reeder 4 hatte ich verwendet, aber absolut nichts geht über „News Explorer“. Auch NetNewsWire scheint der App hinterher. Alles kann man ohne zusätzliche Apps/Konten realisieren. Es ist einfach herrlich! :D (Das App Icon hat mich immer abgeschreckt… :D)

    • Nutze ich auch schon länger und verstehe ehrlich gesagt gar nicht warum man Dienste von Dritten (z.b. feedly) überhaupt benötigt. Nutze news explorer auf dem mac, iphone und isd und alles wird zeitnah synchronisiert via icloud. Und auch die App selbst ist absolut überzeugend. Und ein Abo benötigt man auch nicht.

      Ich gebe rop da 100% Recht!

    • Nutze ich schon Jahre. Die App funktioniert mit jedem Gerät.

    • News Explorer ist auf jeden Fall der beste RSS Reader für iOS. Nutze ich schon lange und hatte ihn auch schon mehrfach in den Kommentaren erwähnt. Leider wird hier immer nur auf Reader verwiesen.

    • Es ist wirklich Wahnsinn, wie sehr ich mich von App Icons in meinen Entscheidungen beeinflussen lasse. :D So schade, dass man das Icon von News Explorer nicht wechseln kann – zumindest farblich anpassen wäre toll. Bei Reeder hat mich die Ästhetik immer überzeugt, aber dieser umständliche Weg über Feedly und Co hat mich schon immer genervt. Bei News Explorer haben mich die Screenshots im App Store ebenfalls aufgrund der Ästhetik abgeschreckt. Doch ich habe die 5,49€ jetzt einfach mal investiert und bin sooo froh. Dark Mode wird unterstützt und so fällt auch das unschöne Blau weg. Es lässt sich auch einfach nach RSS Feeds suchen, was mit Reeder auch nicht möglich ist. Einfach RSS Feed nach gefallen per Klick abonnieren und alles synchron auf allen Geräten. Einmalkauf, kein Abo. Ich fasse wirklich noch immer nicht, warum ich diesen Schritt zu News Explorer nicht schon früher gewagt habe. Halleluja! :D

      derzoelli, keine Sorge – deine Kommentare, aber auch die von anderen zu News Explorer, haben mich in der Tat beeinflusst. Ohne eure immer wiederkehrenden Empfehlungen News Explorer betreffend, hätte ich mich wohl nicht so intensiv mit der App beschäftigt. Danke!

      Und wie schön zu lesen, dass ihr (die Redaktion) euch News Explorer jetzt auch mal genauer anschaut. Dann hat es sich doch noch gelohnt, die App so oft zu empfehlen [at]derzoelli. ;)

    • Ich bin noch nicht fertig: Auch richtig genial an News Explorer finde ich, dass die App komplett auf alle in iOS installierten Schriften zugreifen kann. Viele RSS Reader bieten vielleicht fünf verschiedene Fonts an. Bei News Explorer kann ich jede verdammte Schrift verwenden (beim Lesen der Artikel). Einfach grandios!!! :D

  • Betrachtet man es aus sich des Unternehmens (Apple), ist es nachvollziehbar, da geht es um viel Geld.
    Aus moralischer Sicht ist es absolut verwerflich!
    Man darf so einem Regime nicht nachgeben.

  • Jedes Land hat seine Regeln. Moral hin oder her, das Unternehmen hat die Verpflichtung sich an die Gesetze des jeweiligen Landes zu halten.

    Wenn es nach Moral gehen würde, dürften wir in Ländern, die die Todesstrafe vollstrecken nicht einkaufen. USA und China sind da ganz weit vorn dabei.

  • Mich wundert bei Apple nichts mehr. Profit darf nicht alles sein. Aber wen wundert es bei diesem Präsidenten. Wie hat einer im vorangegangenen Kommentar geschrieben: man kann nur noch speien.

    • Was hat das denn mit Profit zu tun? Selbst wenn Apple für die Meinungsfreiheit ist, wenn es das Land verbietet solche Apps in einem AppStore anzubieten, kannst du schlecht hingehen und sagen: Nöööö, wir vertreten aber die Meinungsfreiheit.
      Gut,… sagen kannst du es – aber das war auch das letzte mal, dass du in diesem Land was gesagt hast.
      Der PlayStore wird da genau so mitspielen müssen.

      • Natürlich geht es hier nur um Profit. Wenn Apple nicht die menschenverachtenden und unterdrückenden Anforderungen der Regierung umsetzt, dann darf dort kein iPhone verkauft werden. Entweder verzichtet man konsequent dann auf dieses Land oder aber man agiert entgegen seiner eigenen Vorsätze, hilft die Menschen dort zu unterdrücken, DAMIT der Profit durch einen iPhone Verkauf in diesem Land stimmt…

  • Sich in den USA für „Black Lives Matter!“, „Gay Pride!“ und „No to Racism!“ einsetzen, aber in China rein gar nichts zu Hongkong-Protesten und den Internierungslagern für Uiguren und Tibetern sagen. Ja, was soll ich von so einer Firma halten? Ich rocke meine vier Apple-Geräte noch 1–2 Jahre durch und dann muss ich wohl Abschied nehmen … :-/

    • Und die anderen Firmen sind besser oder machen etwas anderes?

      • Whataboutism… die anderen Firmen spielen sich nicht als Moralapostel auf und werben mit Gleichstellung/Datenschutz/Umweltschutz und treten das gleichzeitig mit den Füßen. Außerdem sind die „anderen“ auch nicht das wertvollste Unternehmen der Welt.

  • rss reader resp. feeds sind doch schon seit 2011 generell bei den schinesen verboten… mich wunderts eher das es solange drinnen blieb..

    es wäre eventuell an der Zeit dementsprechend gegenzusteuern …
    solange wir gute geschäfte machen mit diesem schandfecken der menschenrechte und des nicht vorhandenen datenschutzes ist jede aufregung darüber umsonst..

  • Ein weiterer großer Vorteil des AppStorezwangs. Man kann illegale Inhalte wie diese ganz einfach entfernen. Und kommt mir nicht mit eurer Moral. Wenn sowas da illegal ist, ist es illegal.

  • Das ist echt einfach nur noch peinlich und ein weiterer Grund, es warum Apple Sideloading von Apps erlauben sollte. Ich kann einfach nicht nachvollziehen, warum Apple vor China so den Schwan einzieht. Selbst wenn China Apple offiziell die Geschäftstätigkeit verbieten würde…..Apple würde doch immer noch über Umwege iPhone in China verkaufen. Die Menschen dort wurden doch nicht plötzlich aufhören iPhones haben zu wollen….irgendwer würde die schon importieren und dort verkaufen.

  • China beherrscht den Markt der seltenen Erden, da kann man als US Technik Unternehmen schonmal etwas kleinlaut werden. :)

  • Es wäre doch echt mal ein Zeichen, wenn Apple sagen würde : FY, China und seine Produkte einfach dort nicht mehr verkaufen würde. Aber das Geld….das Geld…. da bleiben Menschenrechte halt schon mal auf der Strecke.

    • Würdest du für das iPhone 300€ mehr bezahlen, falls Apple auch aus dem chinesischen Markt verabschieden würde? Denn irgendwie müsste der fehlende Absatz ja aufgefangen werden. Viele jammern ja jetzt schon über die Preise bei Apple. Was ich allerdings nicht wirklich nachvollziehen kann.

      • Bevor Apple nach China kam, kauften die Leute deren Produkte auch wie blöde. Ich halte Apple mittlerweile für ziemlich vom Weg abgekommen. Amoralisch, asozial, und heuchlerisch.

      • Dann sollte man auch so konsequent sein und deren Produkte nicht mehr kaufen!

    • Es dabei weniger um das Verkaufen – das ist natürlich wichtig, da grösster Markt mit – sondern auch um die Prosuktion. Es wird doch so gut wie alles in China zusammengedübelt.

  • Auch bevor Apple nach China kam, habe die Leute deren Produkte gekauft. Ich halte Apple mittlerweile für asozial, amoralisch und heuchlerisch. Cook hat Apple ein wirklich zur unserer Zeit passenden Aussehen verleiht.

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