Anfangs nur mit drei Prüfern
Im Gespräch: Ehemaliger Chef der App Store-Einlasskontrolle
Langjährige ifun.de-Leser kennen den ehemaligen Apple-Mitarbeiter Phillip Shoemaker, der uns zuletzt im vergangenen Frühjahr mit einem Video-Vortrag zum App Store unterhalten hat.
Shoemaker war lange Zeit als Senior Director des App Stores aktiv und kennt die Einlasskontrolle des Software-Kaufhauses von der anderen Seite. Entsprechend ist der ehemalige Apple-Manager prädestiniert dafür Fragen zu beantworten, die sich aktive iOS-Entwickler immer wieder stellen:
Warum hat Apple meine Applikation abgelehnt? Warum dauert meine Zeit in der Prüfung gerade 5x länger als beim letzten Update? Wie starr bzw. flexibel sind Apples Zulassungs-Richtlinien? Und: Was genau wird von den Prüfern eigentlich unter die Lupe genommen?
Nun hat sich Shoemaker mit dem Bloomberg-Reporter Mark Gurman unterhalten und gewährt in der aktuellen Folge des Bloomberg Decrypted-Podcasts einen Blick hinter die Kulissen des App Stores. Der langjährige Apple-Mann spricht über erzürnte Anrufe von Steve Jobs, über das Drama der 2009 durchgelassenen Baby-Shaker-App, darüber dass initial komplett auf automatisierte Tests verzichtet wurde und über das ungute Gefühl beim Ablehnen eingereichter Apps:
Du bist der Grund, der einen Entwickler letztlich daran hindert, seine App im App Store zu platzieren um damit möglicherweise das Geld zu verdienen, das für Lebensmittel auf dem Tisch sorgt und die Kinder zur Schule bringt. Es hat mir jedes Mal das Herz gebrochen, wenn ich diese Anrufe tätigen musste.
Im Laufe des 40 Minuten langen Gespräches geht Shoemaker zudem auf Apples Engagement in neuen Geschäftsbereichen ein, in denen bereits starke Konkurrenten aktiv sind. Also etwa auf den Musik-Streaming-Vorstoß mit Apple Music und den Konflikt mit Spotify.
„Es gibt jetzt neue Konflikte, da Apple in diese Bereiche vordringt, in denen die Konkurrenz aktiv ist. Ich mache mir wirklich Sorgen um die Konkurrenz.“
Das Gespräch ist auf Englisch, ihr solltet in die MP3 reinhören.
Wer programmiert eine solche abscheuliche App und wer benutzt so etwas? Das ist doch widerlich! Selbst als Streich um zu zeigen, dass man an den Sicherungen von Apple vorbei etwas platzieren kann. Ich bin sprach- und fassungslos.
Da ist jemandem wohl nichts besseres eingefallen, um das Gyroskop zu testen.
Absolut deiner Meinung Bruce. Mir fehlen da auch jegliche Worte…
@Bruce: Soweit ich mich erinnere, war die Absicht dahinter ‚lieber ein Foto vom schreienden Baby heftig schütteln, als das echte Baby‘.
Zielgruppe also wohl überforderte junge Eltern. Leider kommt es auch bei uns hier immer wieder mal zu schrecklichen Fällen.