ifun.de — Apple News seit 2001. 39 294 Artikel

Vage Formulierungen verunsichern

Im App Store: Apple „warnt“ vor externen Transaktionen

Artikel auf Mastodon teilen.
28 Kommentare 28

Nach langwierigem Rechtsstreit gestattet Apple den Anbietern von App Store-Applikationen aus der Kategorie der sogenannten „Reader“ die Anzeige eines Web-Links in ihren Apps. Der Begriff „Reader“ bezeichnet dabei nicht nur E-Book-Anwendungen wie etwa die Kindle-Applikation, sondern alle Applikationen die den Zugriff auf einen Katalog von digitalen Inhalten gewähren. Hörbuch-Flatrates etwa oder die klassischen Video-Streamer wie zum Beispiel Netflix.

Link Erlaubnis Netflix 2k

Link-Erlaubnis mit Warnhinweis

Der Kompromiss, vor dem sich Apple lange und mit aller Macht gesträubt hat, soll es Anbietern digitaler Inhalte fortan ermöglichen, den Nutzern ihrer Apps weiterführende Informationen zum Funktionsumfang und zu den Möglichkeiten einer Account-Registrierung zur Verfügung zu stellen.

Beispiel Netflix: Bis vor kurzem durfte der Video-Streamer, der in seiner offiziellen App keine Streaming-Zugänge mehr anbietet (um einen Bogen um Apples Umsatzbeteiligung zu schlagen), den Nutzern seiner App nicht verraten, wo diese ein Konto erstellen und ein Abo abschließen können. Apple erteilte Netflix und anderen Reader-Apps hier striktes Rede-Verbot und entschied: Wer Apple nicht an den Einnahmen beteiligt, dem wird es so schwer wie möglich gemacht Neukunden mit Hilfe des App Stores zu akquirieren.

Im Rahmen eines in Japan ausgetragenen Rechtsstreit rückte Apple kürzlich dann minimal vom bisherigen Standpunkt ab und gestattet den im App Store aktiven Reader-Apps nun eine Weblink. Voraussetzung ist allerdings, dass dieser nicht direkt auf externe Inhalte linkt, sondern erst noch ein zusätzliches Warnfenster einblendet, das Nutzer davon abhalten soll den Links zu folgen.

App Store Story 1400

App Store Story warnt vor externen Links

Dieses wird nun auch von einer sogenannten App Store Story begleitet, die Anwender des App Stores davon abschrecken soll, den neuen externen Web-Links zu folgen.

Apples Texter geben sich hier erstaunlich viel Mühe die externen Transaktionen als so unsicher wie nur möglich darzustellen, natürlich ohne dies direkt auszusprechen:

Innerhalb mancher Apps wirst du möglicherweise aufgefordert, die App zu verlassen und eine externe Website anzusteuern, die vom App-Entwickler verwaltet wird. Wenn du auf dieser Website einen Account erstellst oder verwaltest, oder wenn du Käufe tätigst, geschieht dies nicht mithilfe des geschützten und sicheren Zahlungssystems für digitale Waren und Dienstleistungen des App Stores.

Wenn du einen Account auf der externen Website eines Entwicklers erstellst, musst du möglicherweise dem Entwickler direkt oder auch Drittanbietern persönliche Daten, wie zum Beispiel Zahlungsinformationen, zur Verfügung stellen. Damit vertraust du dem Entwickler, sowie auch allen Partnern und Zahlungsanbietern, mit denen er arbeitet, deine Daten gemäß seiner Datenschutz- und -sicherheitsmechanismen zu handhaben. Apple kann Datenschutz und Datensicherheit für deine Informationen nicht validieren, Transaktionen nicht verifizieren und auch bei entsprechenden Kundendienstanfragen nicht helfen.

Für Käufe, die auf einer externen Website getätigt werden, stehen keine App Store-Zahlungsfunktionen zur Verfügung. Die sicher gespeicherte, vorliegende Zahlungsmethode wird nicht verwendet. Diese Käufe werden nicht in deiner App Store-Einkaufsstatistik angezeigt, Abos können nicht über den App Store verwaltet werden, die Familienfreigabe und die Option „Kaufanfrage“ stehen nicht zur Verfügung, und Käufe werden nicht automatisch auf neuen Geräten wiederhergestellt. Die Funktion „Problem melden“ kann nicht für die Rückerstattung verwendet werden.

Wenn du auf einer externen Website keinen Account erstellen oder keine Käufe tätigen möchtest, kannst du den Entwickler kontaktieren und um Unterstützung für App Store-Bezahlung bitten oder du kannst Apps wählen, die App Store-Bezahlung unterstützen. Wenn du Bedenken zur Sicherheit oder zum Schutz deiner Daten hast, kannst du Betrug oder Schwindel mithilfe der Funktion „Problem melden“ im App Store melden.

31. Mai 2022 um 12:32 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


    Zum Absenden des Formulars muss Google reCAPTCHA geladen werden.
    Google reCAPTCHA Datenschutzerklärung

    Google reCAPTCHA laden

    28 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • Natürlich könnten Links von Seiten komprimiert sein. Oder kleine App Entwickler werden durchaus ein paar Datensaugende dienste zwischen schalten. Es ist völlig normal das Apple diese Warnungen raus gibt.

    • Eigentlich sind so Warnungen nicht normal. Es geht hier tatsächlich lediglich darum die endanwender maximal einzuschüchtern. Apple will so halt auch nur dafür sorgen dass die Leute weiterhin bei Apple direkt einkaufen. Sollte das nur Sarkasmus gewesen sein: sorry, kommt in geschriebener Form nicht immer so rüber.

      • War kein Sarkasmus und ich finde die Warnungen absolut gerechtfertigt.

      • Also sorry ich finde diese Hinweise absolut gerechtfertigt. Und das ist mein Ernst.

        Ansonsten sieht sich Apple mit Anrufen, Supportfällen etc. konfrontiert die nichts mit Apple zu tun haben.

        Von daher ist das legitim.

      • Dieser Hinweis ist sogar sehr wichtig, weil sonst der Kunde vergeblich versuchen wird das Abo über die Apple Aboverwaltung zu kündigen, oder er geht davon aus, dass er das Abo monatlich kündigen kann, was jedoch dann in der AGB des Anbieters ggf. ausgeschlossen werden kann.

        Käme dieser Hinweis nicht, dann würde Apple garantiert verklagt werden, wenn der Kunde bei einer Dating App, die er im AppStore runtergeladen hat, aber beim Anbieter direkt zahlt, ein 2 Jahres-Abo untergejubelt bekommt.

  • Ähnliche Meldungen erhält man ja auch, wenn man auf YouTube Links in Beschreibungen anklickt :)

  • Ein Teil von dem Text ist schon gerechtfertigt. Da gibt es bestimmt viele Unwissende, die dann denken, sie müssten sich an Apple wenden, wenn irgendwas mit dem Bezahleb nicht richtig funktioniert hat. Diesen Support würde ich in der Rolle von Apple auch nicht leisten wollen.

  • Also ich finde das nicht schlimm.

    Sie sahen letztlich nur die Wahrheit.

    • Da gebe ich dir vollkommen recht. Folgerichtig sollte man vor jedem Apple Store große Plakate aufstellen, auf denen ausführlich beschrieben wird welche Gefahren dort lauern. Also, z.B. dass die jeweilige Stadt keine Haftung dafür übernimmt wenn man den geschützten Bereich ihrer Straßen verlässt und sich dann auf den schrecklich glatten Apple-Designer-Marmor-Fließen ausrutscht.

      Aufstellen muss Apple die Plakate natürlich selbst. Und zwar so, dass alle Kunden vor der Tür einen min. 50m Zick-Zack Weg durch die Plakate finden müssen.

      Ist ja nicht schlimm. Ist letztlich nur die Wahrheit.

      • :-D YMMD :-D

        Trotzdem trifft der Vergleich irgendwie sehr gut.

      • Finde ich überhaupt nicht. Ein treffenderer Vergleich wäre das 3 Unternehmen Verkaufsstände im Apple Store mit eigenen Verkäufer unterhalten und Apple mit Schildern darauf hinweist das diese Verkaufstand nicht von Apple betrieben wird und auch für dessen Rechnungen und Waren nicht verantwortlich ist.
        Grundsätzlich berechtigt finde ich. Das Apple das dann noch ein wenig Ausschmückt um Kunden ggf. vom Kauf abzuhalten ist klar.

      • Der Vergleich ist überhaupt nicht gut da die meisten sich schon auf der Straße auskennen. Im internet lauern überall verstecke Gefahren. Die meisten sind auch nicht kompetent genug dies Einzuschätzen. Auf der Straße rettet meist der Instinkt.

      • Es geht doch nicht um die Gefahren der Straße!! Sondern um den Apple Store!!1!!

        Denk doch mal daran was passieren kann man diesen geschützten und sicheren Bereich der öffentlichen Straße verlässt und einen Apple Store betritt. Das ganz schnell zu Todesfalle werden. Theoretisch kann man auf dem glatten Boden ausrutschen. Eine Prellung wäre noch das Mindeste. Vielleicht ein gebrochenes Bein! Abgetrennte Gliedmaßen. Sofortiger Tod. Was da alles passieren kann (theoretisch)…

        Dass davor noch nicht gewarnt wird!? Wie man an deinem Post sieht, sind Durchschnittsbürger wie du sich der Gefahr noch nicht einmal bewusst. Da fehlt einfach die Kompetenz um das ohne große Wahrnhinweise realistisch einzuschätzen! Vermutlich warst du schon zig mal im Apple Store ohne über die Gefahren dort überhaupt nachzudenken! Ein Glück, dass bis jetzt noch nichts passiert ist. Aber muss immer erst etwas passieren bevor gehandelt wird?? Unsinn! Schilder von den Apple Stores! Sofort! Stoppt den Wahnsinn!

  • Man denkt dabei nur an Netflix & Co. und denkt sich: Was soll das Apple?

    Aber denkt mal an die eher unbekannten Apps, die dadurch sonst was machen können mit den Daten.

    • Mal ehrlich: Hast du bislang im Internet ausschließlich auf Apple Seiten gekauft? Oder hast du auch schon mal irgendwo anders per Nachname, PayPal, Klarna, Kreditkarte, Sofortkauf, GiroPay, WasWeißIch bezahlt? Und dabei vermutlich keinen Gedanken daran verschwendet, dass die Seiten „sonst was machen können mit den Daten“. Hat dir dein iPhone auch eine Warnung vor der iFun Seite angezeigt, weil die jetzt deine IP haben und damit machen können was sie wollen?

      Warum zeigt Apple diese Hinweise nur beim Kauf im App Store an, aber nicht wenn man in Safari in einem x-beliebigen Onlineshop kauft? Dort gilt das doch genauso?

      Geht es dabei nur um die Sicherheit der Nutzer oder vielleicht doch ein klitze kleines bisschen darum, dass Apple die Leute kräftig vera****t und einfach seine Gebühren durchdrücken will?

      • Wenn man Safari nutzt ist es einen klar das man auf fremde Seiten surft. Innerhalb einer App geht man davon aus das diese 1. geprüft und sicher ist. Was dadurch nicht mehr gewährleistet wird.

      • Finde deinen Kommentar unpassend.

        Wenn du im AppStore Waren kaufst, dann tust du das bei Apple als Händler. Wenn du nun also etwas zu beanstanden hast, oder Support (deinen Einkauf betreffend) benötigst ist deine erste Anlaufstelle Apple. Auch bei Abos etc., die direkt über die App oder den AppStore bezogen werden.

        Schließt du nun ein Abo über eine Website, auf die du von der App aus umgeleitet wirst ab, befindest du dich nicht mehr innerhalb des Apple-Ökosystems. Also ist dein Ansorechoartner der jeweilige Entwickler der App.

        Jetzt hat Apple Millionen AppStore-Kunden und du glaubst die verstehen dass alle???

        Ist nur logisch das Apple sich da absichern möchte und darauf hinweist, wenn der „Apple-Bereich“ verlassen wird.

        Über die Formulierung kann man natürlich streiten. ;-)

  • Der Warnhinweise ist berechtigt und schafft eine deutlich bessere Transparenz für Kund*innen. Gut so.

  • Also echt, Netflix dennoch nicht über Apple zu bezahlen? Der Link ist ja okay, für Leute die das nutzen möchten aber ich finde schon, dass es dennoch einen Zwang zur Unterstützung von Apples Zahlungssystem geben sollte, damit der Kunde die Wahl hat. So kann ich jetzt nur, was ich nicht tun werde, über den Link zahlen. Bescheuert hoch 10!

    • Der wahre Klaus

      Finde ich auch nicht gut. Bei dem ganzen Abo-Wahnsinn hatte man bisher die Möglichkeit alle Abos auf einen Blick zu sehen und locker flockig zu kündigen. Ich werde jedenfalls auch kein Abo außerhalb des App Store abschließen.

    • Wie würdest du es finden wenn deine Bank 30% (ab dem 2. Jahr 15% natürlich) deines Gehalteingangs für sich behalten würde, einfach weil sie die Zwischenstelle zwischen dem Zahlenden (Arbeitgeber) und dem Geldempfänger (dir) sind? Und gerade bei Reader-Abos ist Apple genau das, nur ein Zwischenhändler. Sie liefern keinen weiteren Content aus der damit bezahlt wird. Nichts.

      • Was Du da schreibst ist natürlich Unsinn. Der AppStore wickelt da Hosting, das Inkasso und Updates ab. Das ist bei Software außerhalb der Entwicklung der größte Posten.

        Warum eben dann die Anbieter nicht den Preisvorteil an den Kunden weiter? Tatsächlich ist es doch so, dass die meisten Abos bei Apple dank der Prepaid-Karten billiger sind als beim Anbieter selbst. Ich zahle zum Beispiel Netflix und Audible ausschließlich über Apple, weil es billiger ist.

        Tatsächlich geht es also nicht ums finanzielle, sondern ausschließlich um Daten und Abo-Bedingungen. Die niederländischen Dating-App Anbieter haben Apple keinesfalls wegen der 15% verklagt, nein, die wollten Abos mit 2 Jahre Laufzeit verkaufen (was sie jetzt auch machen). Denn was gibt es blöderes für eine Dating App, wenn die Vermittlung erfolgreich ist und der Kunde kündigt.

  • Meines Wissens kassiert Apple doch auch über externe Seiten die Gebühr, oder nicht?
    Von daher macht das eigentlich für Apple keinen großen Unterschied, ist nur eine Sicherheitswarnung für Kunden

  • Wäre alles nicht nötig, würde man derart „zulangen“ … aber egal- regelt sich alles von selber.
    Ich persönlich würde Apple immer vorziehen- aber manchmal kann man einfach nicht.

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

    ifun.de ist das dienstälteste europäische Onlineportal rund um Apples Lifestyle-Produkte.
    Wir informieren täglich über Aktuelles und Interessantes aus der Welt rund um iPad, iPod, Mac und sonstige Dinge, die uns gefallen.
    Insgesamt haben wir 39294 Artikel in den vergangenen 8431 Tagen veröffentlicht. Und es werden täglich mehr.
    ifun.de — Love it or leave it   ·   Copyright © 2024 aketo GmbH   ·   Impressum   ·   Cookie Einstellungen   ·   Datenschutz   ·   Safari-Push aketo GmbH Powered by SysEleven