Hands on iPod Generation 5
Wir hatten inzwischen Gelegenheit, uns die Apple-Neuvorstellungen vom Mittwoch genauer anzusehen und ein paar Worte mit der Produkmanagerin iPod, Danika Cleary (das nette Lächeln im abgebildeten iPod) zu sprechen. Die iPods der 5. Generation beeindrucken vor allem durch ihre trotz der deutlich erweiterten Features erneut verringerten Gesamtmaße und und ein gestochen scharfes Videobild. Mit der aktuellen iPod-Palette geht Apple gut gerüstet wie noch nie ins Weihnachtsgeschäft und dürfte der Konkurrenz erneut Ärger und Kopfzerbrechen bereiten.
Trotz der Erweiterung um Videofunktionen bleibt der iPod ein Digital Music Player, dies wird seitens Apple auffällig oft und deutlich betont. Mag sein, weil Steve Jobs in der Vergangenheit immer über die Idee, Filme auf einem winzigen Display anzusehen gewettert hat, vielleicht aber auch weil der iPod der 5. Generation noch nicht der letzte Streich aus Cupertino, sondern nur eine Art Testballon in Richtung echter portabler Videoplayer ist.
Wie auch immer, erneut wurde sehr viel Wert auf ein ansprechendes und vor allem portables Design gelegt. Beide Varianten sind wieder deutlich kleiner bzw. dünner als ihre Vorläufer und können trotzdem mit einer Menge neuer Features aufwarten. Selbstredend bringt der neue iPod all die kleinen, bereits vom iPod nano bekannten Add-ons wie Stoppuhr, Weltzeituhr oder die Displaysperre mit. Zusätzlich hat Apple die Anzahl der Übergänge bei den Diashows deutlich aufgestockt. So finden sich jetzt ein ganzer Schwung mehr aus iPhoto und Keynote bekannter Transitions wie z.B. der Würfeleffekt oder Swirl in den Einstellungen für die Diashow (hier gibt’s ein kleines Quicktime-Video mit den neuen Effekten).
Wichtigstes und zugleich auch das „most wanted“ Feature ist natürlich aber die Möglichkeit, Videofilme im MPEG-4 oder H.264-Format direkt abzuspielen. Hierzu gibt es fortan den zusätzlichen Menüpunkt „Videos“, unter dem die über iTunes hinzugefügten eigenen bzw. die über den iTunes Music Store gekauften oder kostenlos erhaltenen Filme ausgewählt werden können. Das Video-Menü ist in die Unterpunkte Video-Playlists, Filme, Musik-Videos, TV Shows, Video-Podcasts und Video Einstellungen unterteilt (zu sehen auch in unserem kleinen Video).
Das Bild des kleinen Displays mit 320 auf 240 Bildpunkten ist gestochen scharf, und die wohl aus den USA mitgebrachten Desperate Housewives-Folgen liefen in eindrucksvoller Bildqualität auf den neuen iPods. Über ein zusätzlich erhältliches Video-Out-Kabel oder das neue iPod Dock können die Filmchen auch über TV-Gerät oder Beamer wiedergegeben werden, hier muss man allerdings qualitative Einschränkungen in Form von Unschärfen oder leicht verpixelten Bildern hinnehmen.
Die Filme werden übrigens ebenso wie die per iTunes übertragene Musik versteckt und auf dem als Festplatte gemounteten iPod nicht sichtbar abgelegt, egal ob die Filme selbst für den iPod angefertigt oder über den iTunes Music Store bezogen wurden. Apple bietet in Deutschland derzeit rund 1000 Musikvideos und ein paar Kurzfilme aus dem Hause Pixar, der Zweitfirma von Steve Jobs, zum Preis von €2.49 pro Clip an, dazu natürlich kostenlose Video-Podcasts wie Rocketboom, Mac Essentials oder die Tiki Bar.
Doch zurück zum iPod. Das neue Modell ist ab nächste Woche mit wahlweise 30 oder 60 Gigabyte Festplattenspeicher und analog zum nano in den Gehäusefarben weiß und schwarz erhältlich. Den Luxus des deutlich dünneren Gehäuses des kleinen Modells bezahlt man mit 6 Stunden weniger Laufzeit, Apple gibt die Akkuleistung mit 14 Stunden beim 30er und 20 Stunden beim 60er iPod an. Im Videobetrieb reduzieren sich diese Zahlen allerdings drastisch auf wohl etwa 2 – 3 Stunden. Im Lieferumfang ist eine schlichte und elegante Schutztasche (oben) sowie ein USB-Kabel enthalten. Als weiteres Zubehör bietet Apple ein Remote-Dock sowie die passende Fernbedienung (unten) an.
Mit dem Einstiegspreis von 319 Euro liegt Apple nur 20 Euro über dem Preis des bisherigen iPod. Ein guter Preis für die gebotene Leistung, dies dürfte für einen ordentlichen Nachfrageschub bis hinein ins Weihnachtsgeschäft sowohl durch Neukunden als auch durch Gadget-Upgrades.