WIRED zieht Artikel zurück
Google: Sucheingaben werden im Hintergrund nicht manipuliert
Unter der Überschrift „Wie Google Suchanfragen ändert, um an Ihr Portemonnaie zu kommen“ veröffentlichte das Technologie-Magazin Wired in der vergangenen Woche einen Artikel, der für ein Raunen in der Online-Community sorgte.
Die Juristin Megan Gray, die das laufende US-Kartellverfahren gegen den Suchmaschinenbetreiber Google beobachtet, machte hier auf ein Geschäftsgebaren des beliebten Suchportals aufmerksam, das moralisch fragwürdig zu sein schien.
Laut Gray würde Google die Sucheingaben seiner Nutzer stark manipulieren, um sie für das Ausspielen maximal vieler Werbeanzeigen zu optimieren. Als Beispiel führte Gray die unschuldige Suche nach Kinderkleidung ins Feld, die von Googles Algorithmen, ohne Wissen der Verbraucher, für einen maximalen Werbeertrag verfremdet werden würde.
Google ersetzt Nutzereingaben
Google-Nutzer, die auf google.com schlicht nach „Kinderkleidung“ suchen würden, müssten sich darauf einstellen, dass Google diese Eingabe hinter den Kulissen etwa durch „Kinderkleidung der Marke NIKOLAI“ ersetzt und anschließend Ergebnisse anzeigt, nach denen gar nicht gesucht wurde. Der Vorteil für Google: Die nun angezeigten Suchergebnisse würden für das Ausspielen zusätzlicher Anzeigen und damit für das Generieren höherer Umsätze sorgen.
Jetzt, eine Woche nach dem aufsehenerregenden Stück, hat WIRED die Geschichte und den Verweis auf die eigenen journalistischen Ansprüche zurückgezogen. Google selbst hat zudem eine Kopie der vor Gericht nur kurz präsentierten Folie veröffentlicht, auf die sich Gray in ihrem Artikel bezogen hat.
An opinion piece recently appeared stating that Google “just flat out deletes queries and replaces them with ones that monetize better.” We don’t. The piece contains serious inaccuracies about how Google Search works. The organic (IE: non-sponsored) results you see in Search are…
— Google SearchLiaison (@searchliaison) October 5, 2023
Google spricht von einem Missverständnis
Diese vermittelt den Eindruck, dass Gray ihren Artikel auf einem Missverständnis aufgebaut hat. Google beschreibt im fraglichen Zusammenhang das Ausspielen von Werbeanzeigen und erklärt, dass Anzeigenkunden, die auf das Suchwort „Kinderkleidung“ bieten, aber nicht unbedingt wortgenaue Treffer erwarten, auch bei anderen Eingaben berücksichtigt werden.
Während Google von einem offensichtlichen Missverständnis spricht, dem die Autorin des Artikels aufgesessen ist, hält Gray an ihrer Interpretation der Vorgänge fest und behauptet auf dem Kurznachrichtenportal X (vormals Twitter), dass Google das Verfahren, die öffentliche Meinung und das Technikmagazin WIRED durch Panikmache und Geheimhaltung kontrollieren würde.
Google is controlling the trial w/ its secrecy designations, controlling our searches w/ its greed, and controlling Wired w/ its scare tactics. I wrote an op-ed re Google mucking around w/ organic search to make it more shopping-oriented to gin up ad $. I stand by that. My 🧵
— Megan Gray (@megangrA) October 8, 2023
Na dann glauben wir „mal“.
Es ist halt immer „Zufall“. :)
und man glaubt auch imer das was man glauben möchte ;)
Confirmation bias.
MI
Das man bei Google Ads angeben kann, dass auch „ähnliche Suchbegriffe“ abgedeckt werden, ist aber eigentlich ein alter Hut.
Ja schon, aber nicht Brand Marken, sondern Attribute.
Was sind denn Brand Marken ?
Fürs Antworten politisch korrekt manipulieren haben wir ja Gottseidank schon Chat GPT. Dann brauchen wir für die Fragen jetzt jemand neues. Stellenanzeige ist raus.