Jetzt in Deutschland erhältlich
Google Nest Hub: Der neue Sprachassistent mit 7-Zoll-Bildschirm
Der Google Nest Hub ist von heute an in Deutschland erhältlich. Der mit einem 7 Zoll großen Touch-Bildschirm ausgestattete Google-Assistant-Lautsprecher tritt zum Preis von 129 Euro als direkter Konkurrent gegen den Amazon Echo Show an.
Beim Auspacken überrascht der Google Nest Hub mit kompakten Abmessungen und zeigt sich zudem ausgesprochen elegant. Der Bildschirm sitzt auf einem vergleichsweise kleinen, mit Stoff bespannten Standfuß in dem sich auch ein ordentlich klingender Lautsprecher versteckt. Im Bildschirmrahmen sind zwei Mikrofone sowie ein Umgebungslichtsensor eingelassen.
Der Google Nest Hub besitzt keine Kamera. Auf der Rückseite des Geräts finden sich Tasten für die manuelle Lautstärkeregelung sowie ein Stummschalter für die integrierten Mikrofone.
Der Basis-Funktionsumfang des Google Nest Hub lässt sich mit wenigen Worten beschreiben. Die Sprachassistenzfunktionen der einfachen Google-Home-Geräte werden um eine Bildschirmausgabe ergänzt. Das bringt in vielen Situationen einen Mehrwert und man muss den Google-Designern bescheinigen, dass die grafische Umsetzung der Bildschirmelemente ausgesprochen ansprechend und harmonisch gelungen ist.
Der Google Assistant ist ja an sich schon ein sehr guter Sprachassistent, wenngleich wir uns nicht mir euch darüber streiten wollen, ob hier am Ende Amazon oder Google die Nase vorn hat. Siri und der HomePod spielen in diesem Bereich eine untergeordnete Rolle. Richtig stark wird der Google Assistant auf dem Nest Hub jedoch in Verbindung mit Onlinediensten wie YouTube, Google Maps und auch Google Fotos. Die Integration dieser Dienste ist in Kombination mit der Möglichkeit der Bildschirmausgabe ein enormes Plus.
Die Bildschirmhelligkeit wird über den Umgebungslichtsensor automatisch gesteuert. Tagsüber könnte das Ganze für unseren Geschmack auch einen Tick heller sein – optional kann man die Helligkeit allerdings auch manuell anpassen. Doch die automatische Anpassung macht sich besonders nachts positiv bemerkbar. Der Bildschirm wird hier nahezu komplett abgedimmt und lediglich eine dezente Uhranzeige mit schwarzem Hintergrund bleibt
Das berührungsempfindliche Display reagiert gut und ohne Verzögerung. Abgesehen von den auf Sprachkommandos hin teilweise angezeigten Auswahlmöglichkeiten bietet der Bildschirm auch verschiedene Grundfunktionen für die Touch-Steuerung. Wischt man von oben nach unten, so ruft man direkt die integrierte Smarthome-Steuerung auf und kann sich hier auch die einzelnen Räume inklusive Geräte und Bedienoptionen anzeigen lassen. Durch Wischen von unten nach oben öffnet sich ein Einstellungsbereich mit Elementen wie Helligkeit, Lautstärke oder direktem Zugriff auf die Timer-Funktion. Von rechts nach links zieht man Bereiche wie die Musiksteuerung, YouTube-Vorschläge oder allgemeine Tipps ins Bild und durch Wischen nach rechts kehrt man stets wieder zum Startbildschirm mit seiner integrierten Uhr- und Wetteranzeige zurück (hier funktioniert in der Regel auch immer ein „OK Google, Stopp“.
Integration von Google-Diensten
Per Sprachbefehl besteht die Möglichkeit, direkt auf das Videoangebot von YouTube-Zuzugreifen. Hier werden bei Suchanfragen in der Regel jedoch nur die Suchergebnisse angezeigt und die Wiedergabe muss dann manuell über das Touch-Display gestartet werden. Ausnahmen sind beispielsweise Nachrichtensendungen oder die Wiedergabe von Musikvideos über YouTube Music. Der Zugriff auf die Angebote verschiedener Mediatheken ist dagegen direkt möglich, z.B. „Ok Google, streame Neo Magazin Royale aus der ZDF Mediathek“. Ein zusätzliches Videoangebot besteht dank der Chromecast-Integration, von kompatiblen Apps aus kann man Videos direkt auf dem Bildschirm des Nest Hub wiedergeben.
Mit Google Maps können Navigationsanfragen und sonstige Karteninformationen auch visuell auf dem Bildschirm wiedergegeben werde. Beispiele wären „Wie lange fahre ich nach Berlin“ oder „Wie weit ist es zum nächsten Baumarkt“. Bei Strecken in der Umgebung kann die Navigation auch für Fußgänger oder Radfahrer abgerufen werden. Ist Google Maps auf dem Smartphone mit dem gleichen Benutzerkonto angemeldet, so wird die Routenberechnung auch direkt an die Google-Maps-App dort übergeben.
Die Integration von Google Fotos profitiert besonders von dem brillanten Bildschirm des Nest Hub. Das Gerät lässt sich damit auch als digitaler Bilderrahmen nutzen und bietet die Möglichkeit, ausgewählte auf google Fotos abgelegte Fotoalben oder auch eine automatisch generierte Auswahl der eigenen Bilder anzuzeigen. Wer Google Fotos nicht verwendet, kann statt dessen auch Hintergrundbilder aus von Google angebotene Galerien zu verschiedenen Themen oder einfach eine Uhr mit verschiedenen Zifferblatt-Varianten anzeigen.
Musikdienste und andere externe Partner
Auch eine Reihe von externen Funktionserweiterungen findet sich in das Google-Home-Ökosystem integriert. Für die Musikwiedergabe können als Alternative zu YouTube Music derzeit Spotify oder Deezer als Standard-Musikdienst ausgewählt werden. Die Musikauswahl und -wiedergabe erfolgt dann per Sprachsteuerung. Der Nest Hub ist auch voll in Googles Multiroom-Landschaft integriert. Alternativ dazu kann auch ein Sonos-System angebunden und über den Google Assistant kontrolliert werden.
In Kooperation mit verschiedenen Rezept-Plattformen ist es möglich, auf dem Nest Hub Schritt-für-Schritt-Kochanleitungen anzuzeigen. Per Sprachbefehl wird der Assistent dabei jeweils dazu aufgefordert, den nächsten Kochschritt vorzulesen, damit man nicht mit fettverschmierten Händen auf dem Display umher wischen muss.
Smarthome-Steuerung: Philips Hue und zahlreiche weitere Partner
Ein funktioneller Schwerpunkt beim Nest Hub liegt natürlich auch bei der Smarthome-Steuerung. Produkte wie die Sicherheitskameras von Nest oder die Hello-Videotürklingel sind selbstredend voll integriert. Das Bild der einzelnen Kameras lässt sich per Sprachbefehl auf dem Bildschirm abrufen. Zudem kann eine Vielzahl weiterer Smarthome-Systeme manuell eingebunden werden, darunter viele namhafte Partner, etwa Philips Hue, Magenta SmartHome, Innogy, Homematic IP, Harmony, Tradfri und Somfy.
Ein wichtiger Bestandteil der Smarthome-Steuerung ist die Google-Home-App auf dem Smartphone oder Tablet. Nicht nur, wenn es darum geht, die Zusatzfunktionen einzurichten, sondern auch mit Blick auf die erweiterten Automatisierungsfunktionen. Google spricht hier von „Abläufen“ statt Routinen, unterm Strich lassen sich aber Ereignisketten festlegen, die wahlweise durch ein Sprachkommando oder auch abhängig von Datum und Uhrzeit gestartet werden.
Beim Einrichten der Partnerdienste über die Google-Home-App sehen wir weiterhin deutlich Optimierungspotenzial. Die Anzeige erfolgt hier teils stark zeitversetzt und irritiert somit unerfahrene Nutzer schon mal. Unser Tipp: Wenn ihr z.B. einen neuen Dienst wie Philips Hue in Google Home angemeldet habt, macht mal eben fünf Minuten gar nichts und wartet, bis sich das Einstellungsmenü entsprechend aktualisiert hat. Sonst kann es sein, dass ein Dienst, der bereits eingerichtet wurde, noch nicht als verfügbar erscheint.
Unser Fazit
Im Praxiseinsatz hat sich der Google Nest Hub in den paar wenigen Tagen, die wir ihn hier haben, gut gemacht. Das Gerät reagiert zuverlässig auf das Kommando „OK Google“ und präsentiert sich als ansprechend verpackter und leistungsfähiger Sprachassistent.
Noch nicht so ganz nachvollziehbar sind die Kriterien, die Google für die direkte Videowiedergabe auf dem Gerät zugrunde liegt. Es wäre wünschenswert, wenn sich auch YouTube-Videos durch die Bank per Sprachbefehl abrufen ließen und hier nicht regelmäßig Interaktion mit dem Touch-Display gefragt wäre.
Die Bilderrahmen-Funktion ist ein sehr schöner Bonus. Wenn ihr Google Fotos nicht als Standard-Fotodienst nutzen wollt, könnt ihr dort auch gezielt für diesen Zweck zusammengestellte Alben mit manuell ausgewählten Bildern ablegen. Die Bildablage ist kostenlos und ein Google-Benutzerkonto wird für die Verwendung des Nest Hub ohnehin vorausgesetzt.
Wer sich aktiv im Google-Ökosystem bewegt, profitiert von weiteren Diensten wie der Integration von Googles Duo-Messenger und natürlich dem Google-Kalender. iOS-Nutzer müssen hier damit leben, dass sich einfache Integration und Anzeige von Terminen aus Apples Kalender-App nicht vorgesehen ist.
In Deutschland ist der Google Nest Hub zum Preis von 129 Euro zunächst exklusiv bei MediaMarkt und Saturn erhältlich.
„iOS-Nutzer müssen hier damit leben, dass sich einfache Integration und Anzeige von Terminen aus Apples Kalender-App nicht vorgesehen ist.“
Da Apple „sein Universum“ gerne nicht öffentlich zugänglich gestaltet, kann man den iCloud-Kalender zumindest Read-Only bei Google einbinden, dazu muss man seine Kalender über die Weboberfläche der iCloud Freigegeben als „Öffentlicher Kalender“, die webcal URL kopieren, in der Weboberfläche des Google Kalenders in den Einstellungen einen „Kalender hinzufügen“ „per URL“
Schon hat man mit dem Google Assistent Zugriff auf den Apple Kalender.
Bei Alexa geht es auch ohne zu basteln.
Wozu. Sowas habe ich seit Jahren. Sogar mehrere davon. iPhone, iPad… Siri steuert mittlerweile mein Smarthome, öffnet und schließt Läden, Garage, Haustür, schaltet Licht und vieles mehr. Also wozu sollte ich als Apple-User Google oder Amazon meine Daten in den Rachen werfen?
Ich bin ansonsten auch Apple Nutzer. Solche Geräte kannst du nicht mit Siri auf dem iPad vergleichen. Die Möglichkeiten von Alexa sind im Vergleich zu Siri enorm.
Ob man seine Daten konzentriert bei einer Firma preisgibt, oder verteilt ist allerdings eine wichtige Entscheidung.
Naja, damit kommt Google viel zu spät auf den Markt. Ich habe alles von Alexa hier stehen und das haben auch, bis auf 3, alle meine Freunde und Bekannte. Die 3 die es nicht haben, nutzen HomePods. Ich denke Deutschland ist ein reiner Alexa-Markt und einige wenige werden sich Siri kaufen. Google wird hier wohl kaum noch Fuß fassen. Mich würde es zumindest sehr überraschen.
Ich finde es zwar interessant, aber so ein Anfang 2010 Tablet recycelt zum Vollpreis der damaligen Zeit, als Bildschirm für Smarthome? So ein iPad Mini kostet gebraucht 30-60€. Wer mindestens iOS 12 will ist ab 70€ mit dem iPad Mini 2 dabei. Wie ich finde, die beste Lösung (iPad Mini 4 ca 150€). Weil es kann so viel mehr. Und pass für Leute die sowas aus Spaß machen. Und für den einen oder anderen Komfort.
Ansonsten ja sowieso RasPi.
Habe den Hub schon seit 12 Wochen im Einsatz und möchte ihn nicht mehr missen. Jetzt geht das Ganze ja auch in Deutsch seit ein paar Wochen. Wir sind begeistert – und ich persönlich wollte nicht an Amazon gebunden sein.
Ich habe mir eins gekauft, gabs als Vorbestellung mit einem Chromecast dazu geschenkt, wenn’s nichts taugt wird es mein neuer Wecker, der kostet bei Amazon mit Alexa das Selbe und hat nur ein kleines rundes Display. Bei Apple wird es sowas vermutlich nie geben.
Da täuscht du dich. Da Siri bald ein Gesicht bekommt, wird es sehr wohl auch einen HomePod mit Bildschirm geben.
Bald = im Jahre 2025
Der Ansatz ist super. Aber: diese unfertige Google Smart-Display-Plattform kommt vom Funktionsumfang her meilenweit (noch) nicht an ein normales Android ran. Da bleibe ich bei meinem Orbsmart 700 Internetradio mit vollwertigen Android und allen Features…
Hab mir ein Gerät gekauft – Wie kriege ich die Sprache Deutsch für die Benutzeroberfläche ??? – finde nicht den richtigen Menüpunkt?