Golden Globe Awards: Amazon sticht Netflix aus, Steve Jobs punktet
Die Verleihung der diesjährigen Golden Globe Awards dürfte Aaron Sorkin ein wenig Genugtuung verschaffen. Der Drehbuchautor und Produzent wurde für seine Arbeit an dem in den Kinos eher mäßig gefragten dokumentarischen Spielfilm Steve Jobs mit dem begehrten Film- und Fernsehpreis ausgezeichnet. Auch Kate Winslet, der Filmstar spielt in dem Film die langjährige Jobs-Begleiterin und Apple-Marketingchefin Joanna Hoffman, wurde für ihre Rolle in dem Film ausgezeichnet. Bei lediglich einer Nominierung blieb es für den Hauptdarsteller Michael Fassbender und den Komponisten der Filmmusik Daniel Pemberton.
Amazon vor Netflix
Spannend war auch der Wettstreit zwischen Amazon und Netflix um die besten TV-Serien. Hier hat Amazon für viele Überraschend die Nase vorn und gewann nicht nur mit der Eigenproduktion „Mozart in the Jungle“ den Preis für die beste TV-Serie in der Rubrik „Musical oder Comedy“, sondern landete zudem mit dem Lizenzkauf „Mr. Robot“ auf Platz 1 im Bereich „Drama“. Netflix war zwar mit bekannten Serien wie „Narcos“, „House of Cards“, „Orange is the New Black“ oder „Beasts of No Nation“ vertreten, konnte aber in keiner Kategorie den Titel erringen.
Eine Übersicht aller Gewinner und Nominierten könnt ihr hier einsehen.
Verwunderlich, dass keine Netflix-Produktion einen Preis abgestaubt hat.
Stimmt! Sense8 ist bspw. auch super!
Was zum Geier soll ein „dokumentarischer Spielfilm“ sein? Das ist wie ein ‚weißer Rappe‘ oder ein ‚dreieckiges Viereck‘! Und mir geht es hier nicht um Wortklauberei, sondern in dieser Formulierung steckt der ganze Unsinn in Sachen Erwartungshaltung, dem ein solcher Film entgegengebracht wird. Gar nichts ist hier dokumentarisch, es ist genau im Gegenteil ein reiner SPIELfilm – fertig. Fiktional. Fake. Nicht echt. Kunst. Unterhaltung. Genau deshalb kann daran auch nichts „falsch“ oder „unrealistisch“ sein. Wer Realität will, sollte nicht ins Kino gehen!
Ich halte diese Genre-Bezeichnung ebenfalls für unsinnig – sie findet im übrigen keine Entsprechung im angelsächsischen Raum. Warum diese Formulierung hierzulande gern verwendet wird? Man möchte gerne unterscheiden zwischen „Wirklichem“ und „Wahrhaftigen“ – als ob das „Wirkliche“ eine inhärente Qualität hätte. Auch ein Indiz, warum die Deutschen sich mit dem Geschichtenerzählen so schwer tun.
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