5G-Chips aus eigener Produktion
Gemeinsam gegen Qualcomm: Apple und Broadcom kooperieren
Apple hat heute über eine langfristig angelegte Partnerschaft mit dem Chiphersteller Broadcom informiert, die ein Volumen von mehreren Milliarden Euro haben soll und sich vor allem auf die Fertigung von 5G-Komponenten in den Vereinigten Staaten konzentrieren wird.
Bislang in jedem iPhone verbaut: Chips von Qualcomm
Apple will eigene Funkchips
Damit scheint Cupertino nun auch offiziell zu besiegeln, was sich bereits zu Jahresbeginn abzeichnete: Apple will sich aus der Abhängigkeit von den 5G-Chips aus dem Hause Qualcomm lösen und perspektivisch auf 5G-Technologie aus eigener Produktion setzen.
Broadcom holt man sich dafür als Fachpartner ins Boot und finanziert zum Auftakt der gemeinsamen Verpflichtungen jetzt die ersten Fertigungsstrecken in Colorado.
Apple präsentiert das Gemeinschaftsprojekt vor allem als Investition in den amerikanischen Arbeitsmarkt, dürfte sich mit dem Fertigungspartner aber vor allem das nötige Know-How gesichert haben, um die bereits 2019 übernommene Modem-Sparte Intels nun zum Bau eigener Funkchips zu nutzen.
Apple-Fertigung äußerst lukrativ
Dem Vernehmen nach will sich Apple schon länger aus der Abhängigkeit von Qualcomm lösen. Die Funkchips des amerikanischen Chipfertigers sind bislang in jedem iPhone anzutreffen und sorgten bislang für verlässliche Umsätze. Qualcomm soll der Funkchip-Fertigung für das iPhone bislang etwa 22 Prozent seines Jahresgewinns zu verdanken haben und so zuletzt rund 10 Milliarden US-Dollar im Jahr verdient haben.
Nun will man bei Apple jedoch offenbar enger mit Broadcom zusammenarbeiten. Ein Schritt, den Qualcomm bereits erwartet hat. Schon im März spekulierte Qualcomms CEO Cristiano Amon öffentlich darüber, dass Apple bereits im kommenden Jahr auf Funkchips aus eigener Produktion setzen und die Qualcomm-Module damit aus dem iPhone verdrängen könnte.
Im aktuellen iPhone 14 kommen noch 5G-Chips von Qualcomm zum Einsatz – wohlmöglich zum letzten Mal.
Solange die Geräte davon profitieren.
Ein Apple-Chip wird dann doch wieder so ein iPhonePro-Alleinstellungsmerkmal für 1-3 Jahre. Jede Wette.
Eher andersrum. Ich würde vermuten, die Apple Modemchips werden erstmal bei den günstigsten Geräten ausprobiert, denn Performance-mäßig sind sie sicherlich nicht direkt von Anfang an dort, wo Qualcomm bereits ist. Wenn sie dann mal irgendwann schaffen sollten, Qualcomm einzuholen, dann kommen die Chips sicherlich auch mal in höherpreisige Geräte. Aber momentan sieht es noch nicht so aus, als wäre Apple bereits da, und ich denke nicht, dass die Kunden das toll finden würden, wenn sie die teuersten iPhones kaufen und dann minderwertige Leistung erhalten.
Wenn die Apple typisch dann nur ein Bruchteil der Energie verbrauchen und damit eine längere Akkulaufzeit erlangen wird es den Endrunden herzlich egal sein wenn statt 1GBit mit 500 Mbit gesurft wird.
„Apple typisch“ ist mit Verlaub bei dieser Thematik doch Quatsch. Natürlich sippen die ARM-Chips viel weniger als die aufgeblähten x86er. Bei Modems gibt es jetzt nicht wirklich Spielraum. Da kann man eher froh sein, wenn man die Effizienz von Qualcomm überhaupt erreicht. Nur weil ein Apple drauf ist, entscheidet sich ein Chip nicht von alleine, dass er mehr für weniger macht.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Apple diese in den günstigen Geräten verbaut. Allein marketingtechnisch ein nogo. Da wird mit Sicherheit ein Jahr länger dran gebastelt und dann mit einem zwei Jahre alten Modell verglichen. Schon hören sich 10% effizienter und 20% schneller (in laborbedingungen und ohne merkbaren Nutzen da die Frequenzen nen festes Limit bieten) doch toll an.
Warum sollte denn dann Apple sich für ein eigenes Modem entscheiden? Auch in die eigene DisPlay Herstellung fließt momentan sehr viel Know How. Und ja. Meistens fängt es an die Effizienz zu erhöhen. Das ist quasi Apples DNA.
Gerade das Modem bei 5G und das Display benötigen unglaublich viel Strom. Es gab in der Vergangenheit außerdem schon seit Jahren berichte das die Stromeinsparung der Komponenten im Fokus liegt. Bei gleicher Qualität.
Das passt doch genau in die Philosophie der Pro-Produkte. Gut so!
Apple und Qualcomm sind schon lange keine Freunde mehr. Apple wird wo immer sie können die Chips gegen eigene ersetzen, wenn die Performance der eigenen Chips dies denn zulässt.
„die bereits 2019 übernommene Modem-Sparte Intels“
Soweit ich mich entsinne ist das doch die Modem-Sparte von Infineon gewesen, die vorher die Modem-Sparte von Siemens war, oder?
nö
Brauchst doch nur oben auf den Link zu klicken, oder ist lesen zu schwer ?
Nö,
er meint die Historie der Intel-Modemsparte. Lesen ist anscheinend wirklich zu schwer.
Gekauft hat Apple die Modemsparte 2019 von Intel, die sie selbst 2011 von Infineon eingekauft hatten. Und ja, ist altes Siemens-Business.
Hilft diese Info?
Der Feind meines Feindes ist mein Freund. Ob diese Rechnung/ Überlegung irgendwann aufgeht? Immer noch eher unwahrscheinlich.